Saarländische Krebsliga setzt auf EU bei Stärkung der Hyperthermie in „onkologischem Gesamtpaket“

Zum „breakfast -round table" mit dem Thema „Integrative Oncology – best practises for a patient-centered cancer care“ hatte die EU-Interessengruppe Integrative Medizin & Gesundheit Vertreter der Integrativen Medizin und Hyperthermie ein. „Wir hoffen, dass das Treffen Signale sendet, dass auch die Gesundheitspolitik vor Ort die Hyperthermie als integrative Therapie in der Onkologie und als Regelleistung akzeptiert“, sagt Reinhilde Detemple, Vorsitzende der Saarländischen Krebsliga. Diese ist führend im Engagement für Hyperthermie und hat mit Manuela Ripa, EU-Abgeordnete und Mitglied der Interessengruppe, eine Fürsprecherin in Brüssel gefunden.

Teilnehmende: Dr. Ortwin Zais, Saarl. Krebsliga, Dr. Thomas Breitkreuz, Kompetenznetzwerk Integrative Medizin Baden-Württemberg, Dr. Eran Ben-Arye, Gesellschaft für Integrative Onkologie, Dr. Hüseyin Sahinbas, Dt. Gesellschaft für Hyperthermie, Dr. Massimo Bonucci, Associazione Ricerca Terapie Oncologiche Integrate, Miek Jong, Forschungszentrum für Komplementär- und Alternativmedizin Norwegen. Grußwort: Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration Baden-Württemberg.

Der Roundtable versteht sich als Fortsetzung der EU-Konferenz „Integrative Onkologie“, die bereits 2020 die Rolle und den patientenorientierten Mehrwert unterschiedlicher Therapien in einer integrativen Onkologie diskutierte. Es sei „ein dickes Brett, das wir in Deutschland beim Gemeinsamen Bundesausschuss aber auch in Brüssel bohren müssen“, verweist Detemple auf eine eigene Petition aus 2015/2016 oder auf Ripas Anfrage an die EU-Kommission von 2022: „Einbeziehung der integrativen Onkologie in die Krebsbehandlung“. Hier fragte sie u.a. nach Plänen zur Erforschung der integrativen Onkologie oder nach Ansätzen, Begleittherapien insbesondere bei Krebs EU-weit zu harmonisieren, „damit nicht Patienten in einigen Mitgliedstaaten Zugang zu ergänzenden Therapien haben, in anderen aber nicht, wie z. B. bei der Hyperthermie“ In der Anfrage wies Ripa darauf hin, dass 40 Prozent der Krebspatienten komplementärmedizinische Therapien zusätzlich zu konventionellen anwendet, Europas Plan gegen den Krebs kenne aber keinen entsprechenden Ansatz. Dabei könne eine integrative Onkologie die Versorgung verbessern, wenn PatientInnen in einem koordinierten und personalisierten Behandlungsplan zusätzlich komplementäre Therapien nutzen.

Derzeit tragen deutsche Krankenkassen die Kosten für Hyperthermie nicht generell, sondern nur bei bestimmten Tumoren – und nur, wenn die Therapie stationär erfolgt. Detemple votiert für eine Hyperthermie in einem „onkologischen Gesamtpaket“. Diese könne individueller als "Pauschalverfahren" an PatientInnen adressiert werden. Dabei gehe es nicht darum, klassische Therapien zu ersetzen, sondern darum, sie zu ergänzen - komplementär zu Chemotherapie, Strahlentherapie, Operation. Detemple: „Die Hyperthermie stellt die Krebsbehandlung auf eine vierte Säule. Sie kann die Krebsmedizin individueller und sich mehr auf den einzelnen Menschen konzentrieren“. Allerdings räumt sie ein: „ Die Akzeptanz der integrativen Medizin und mithin der Hyperthermie lässt sich nicht nur an medizinischen Effizienz-Indikatoren ablesen. Sie wird auch bestimmt durch gesundheitspolitische Maßnahmen.“

Kontakt: Saarländische Krebsliga e.V. Mainzer-Str. 106 66121 Saarbrücken, 0681- 65910 info@saarl-krebsliga.de, Reinhilfe Detemple: 06825-5748, Dr. Ortwin Zais: 0170 – 8169421


Über Dr. Hergen H. Riedel