Genug Geld im Alter? Einfache Faustformel zeigt die Versogungslücke

Geringe Renten – hohe Ausgaben: Viele Senioren klagen über fehlende Finanzen. Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie den Finanzbedarf im Alter optimal ermitteln und die Lücke rechtzeitig schließen. Eine einfache Faustformel zeigt, wie es geht.

Den Finanzbedarf im Rentenalter richtig einzuschätzen, ist gar nicht so leicht. Wer weiß schon, wie sich Renten, Mieten und Inflation bis dahin entwickeln. Viele Berufstätige vertrauen darauf, dass die Einnahmen aus gesetzlicher und betrieblicher Rente sowie aus Privatvermögen schon ausreichen werden – doch das ist häufig ein Trugschluss. Die Rentenzahlungen erreichen oft nur einen Bruchteil der früheren Gehaltshöhe.

Die meisten Beschäftigten unterliegen zudem einem Denkfehler: Sie gehen davon aus, dass sie im Alter weniger Geld brauchen, etwa weil die Kinder aus dem Haus sind, der Kredit fürs Eigenheim abgezahlt ist und Beiträge zur privaten Altersvorsorge entfallen. Doch auch hier sieht die Realität oft anders aus. Nicht selten steigen die Ausgaben sogar noch, zum Beispiel wenn mit Eintritt in den Ruhestand das Eigenheim altersgerecht umgebaut wird oder Krankheiten die Gesundheitskosten in die Höhe treiben.

Zudem sollte man die Abzüge für Steuern und Sozialabgaben nicht unterschätzen. Allein der Beitrag für die gesetzliche Kranken- und Pflegekasse verschlingt mehr als zehn Prozent der gesetzlichen Rente. Hinzu kommt die Steuer. Startet die Rente 2017, sind 74 Prozent der Rentenzahlungen steuerpflichtig. Mit jedem Jahr, das die Rente später beginnt, wächst dieser Satz um zwei Prozent an.

So errechnen Sie Ihre Versorgungslücke

Rentenexperten geben als Faustregel einen Bedarf von 70 - 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens an. Die Überschlagsrechnung zeigt, dass dies oft nicht reicht. Angenommen Sie verdienen 3.000 Euro netto im Monat, 2.400 Euro davon benötigen Sie, um ihren Lebensunterhalt komplett zu decken, der Rest bleibt für Sparen, Urlaub und Neuanschaffungen. Und wie sieht es im Alter aus? Stellen Sie dazu dem anvisierten Versorgungsbedarf (80 % vom Nettolohn = 2.400 €) Ihr verfügbares Renteneinkommen gegenüber – und sehen Sie ihre Versorgungslücke.

Rechnen Sie wie folgt:
Bedarf: 2.400 €
gesetzl. Rente - 1.500 €
Betriebsrente - 200 €
Privatrente - 200 €
Fehlbetrag 500 €

Ergebnis: Das Renteneinkommen reicht nicht annähernd, um das Versorgungsziel von 80 Prozent des letzten Nettoverdienstes zu erreichen. Es bleibt eine Versorgungslücke von rund 20 Prozent oder 500 Euro. Sollten Ihre Ausgaben im Ruhestand über der 80-Prozent-Grenze liegen, ist der Finanzbedarf sogar noch größer.

Tipp: Pauschale Faustformeln zum Finanzbedarf im Ruhestand sind nicht zielführend. Nur konkrete Zahlen zeigen die tatsächliche Versorgungslücke. Um den Finanzbedarf im Alter zuverlässig zu ermitteln und zu schließen, empfiehlt sich eine individuelle Berechnung durch einen unabhängigen Honorarberater, der frei von Provisionszwängen arbeitet.

Ausführliche Informationen zur Berechnung der Versorgungslücke finden Sie in unserem kostenlosen Merkblatt:
https://www.vermoegenszentrum.de/ratgeber/merkblaetter/so-berechnen-und-...

Tom Friess, VZ VermögensZentrum, München


Über VZVermögensZentrum