11. Münsteraner Botschaftergespräch beim Corps Rheno-Guestphalia Münster mit dem irischen Botschafter Collins

M i t t e i l u n g f ü r d i e M e d i e n

11. Münsteraner Botschaftergespräch:

Irland steht zur EU und zum Euro

Mit einem Bekenntnis zu Europa bekräftigte Irlands Botschafter, Michael Collins, beim 11. Münsteraner Botschaftergespräch am 23. April 2015 die Verbundenheit seines Landes und der Iren mit der europäischen Völkergemeinschaft. Eingeladen hatte den Gast aus Berlin das Corps Rheno-Guestphalia. Beim abendlichen Vortrag vor den Angehörigen der Studentenverbindung und ihren Gästen aus Wirtschaft, den Hochschgulen und Verwaltung machte Collins auch deutlich, dass man sehr aufmerksam die Diskussion in Großbritannien über einen EU- Austritt verfolge und einen solchen Schritt sehr bedauern würde. Denn die Auswirkungen für Irland wären verheerend, das Wirtschaftswachstum würde um ca. 3 % einbrechen und zudem der Friedensprozess in Nordirland gefährdet.

Das Bekenntnis zu Europa fiel dem Botschafter leicht, hat Irland doch nach der für sein Land und die Iren schmerzlichen Finanzkrise die wirtschaftliche Talsohle hinter sich lassen können. Mit der richtigen Weichenstellung und einem klugen und von Brüssel unterstützten Gesundungsprogramm habe das Land auf der Grünen Insel einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung genommen und zukunftsfähige Grundlagen für die Wirtschaft und die Menschen im Lande geschaffen. Dazu trügen insbesondere die Finanzindustrie, der Pharmabereich und die prosperierende Agrarwirtschaft bei.

Das in 2014 erreichte Wirtschaftswachstum von rd. 4,8 Prozent sei in Europa wie auch in der Euro-Zone beispielhaft. Auch werde erwartet, dass bereits 2018 sein Land die Vollbeschäftigung erreicht. Geschuldet sei die positive Entwicklung sowohl einer erstarkten Binnennachfrage wie auch der positiven Entwicklung des Exports.
Die jüngste Entwicklung Irlands, das Ende 2013 wieder den Euro-Rettungsschirm verlassen hat, zeige, dass mit einem durch die Not verordneten Programm, durchgängiger Disziplin und der Solidarität aller Beteiligten ein Weg aus der Krise möglich und machbar sei. Mit dem Erreichten sei es auch möglich geworden, nach Jahren des Sparens und der staatlichen Disziplin wieder verstärkt in den sozialen Ausgleich und gleichermaßen in die Bildung und die Wirtschaftsförderung zu investieren.

Gelebte Weltoffenheit
„Für unser Corps sind die Botschaftergespräche“, so der Senior des Corps, stud. oec. Fritz König (20), „ein beweiskräftiger Teil des gelebten Toleranzprinzips, der Weltoffenheit und der Exzellenz – um die man sich beim gesellschaftlichen Engagement ebenso bemühe wie auch im Studium und im persönlichen Verhalten“.

Der Blick über die Grenzen, hatte König bei der Ankündigung des Zusammentreffens mit Botschafter Collins festgestellt, sei die Brücke zum interkulturellen Austausch und erschließe den Verbindungsstudenten und ihren Gästen exklusive Informationen. König stellte bei seiner Begrüßungsrede fest:„Wir als Corps sind stolz, die Plattform für solch anregende Vorträge, vertiefende Gespräche und kritische Diskussionen bieten zu können“.

Ein Guter Dreiklang: Münster, seine Hochschulen und Wirtschaft
Der Botschafter Irlands und Angehörige des Corps wurden im Rahmen des von den Studenten vorbereiteten Münsterprogramms auch mit einem Empfang durch die Stadt im Friedenssaal geehrt. An diesem geschichtsträchtigen Ort wurden sie von der Bürgermeisterin, Frau Wendela-Beate Vilhjalmsson (SPD), begrüßt. Mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt dokumentierte Botschafter Collins die Verbundenheit mit der Stadt und der Universität. Zuvor hatte das Corps nach der Begrüßung des hohen Gastes auf dem Prinzipalmarkt ein Essen im kleinen Kreis im Gasthaus Stuhlmacher arrangiert. Hier kam es zu einem ersten Meinungsaustausch zwischen dem Botschafter und seinen studentischen Gastgebern. Im Anschluss daran stand ein Meinungsaustausch mit dem Verband Internationaler Unternehmen, ein Besuch bei den Finanzwissenschaftlern der Universität und ein Gespräch mit dem Vizepräsidenten auf dem Besuchsprogramm des hohen Gastes in Münster.

Münsteraner Botschaftergespräche - Veranstaltung mit Tradition

Die Botschaftergespräche des Corps wurden vor fünf Jahren auf Initiative von Ass. iur. Dirk C. Frotscher (Alter Herr der schlagenden Verbindung und Abteilungsdirektor der Berliner Sparkasse) mit dem Besuch des Botschafters Israels gestar¬tet. Es folgten die Besuche durch die Botschafter der Republik Kosovo und Tanzanias sowie aus Afghanistan, Äthiopien, Lettland, Kuba, von den Philippinen, Zypern, Mali und jetzt aus Irland.
(lew)

Terminhinweis: Die Reihe der Münsteraner Botschaftergespräche wird am 19. November mit der höchsten Repräsentantin von Taiwan in Deutschland, Mrs Hwa-Yue Chen fortgesetzt. (lew)

Fotos (frei im Zusammenhang mit der Berichterstattung):
Bild 1: Empfang im Friedenssaal und Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Münster. Der Botschafter, neben ihr die Bürgermeisterin, Frau Wendela-Beate Vilhjalmsson (SPD) und Angehörige des gastgebenden Corps Rheno-Guestphalia.

Bild 2: Lebhafte Diskussion mit dem irischen Botschafters, Michael Collins

Bild 3: Das Plenum beim 11. Münsteraner Botschaftergespräch auf dem Corpshaus der Rhein-Westfalen in der Piusallee

Rückfragen: Corps Rheno-Guestphalia, Telefon 0251/230 14 17, e-Mail: cc@rheno-guestphalia.de oder
Ass. iur. Dirk C. Frotscher, Telefon: 030/264 04 36 oder 0173/60 660 79, e-Mail: frotscher.berlin@t-online.de

Hintergrund

Botschafter Michael Collins
Michael Collins (* 25. Juni 1953 in Dublin) ist ein irischer Diplomat und seit August 2013 Botschafter in Deutschland.
Collins besuchte das Blackrock College in Dublin und studierte am Institute of Public Administration, einem College der National University of Ireland. Danach setzte er sein Studium am Trinity College Dublin fort. An diesem erhielt er 1978 auch seinen Bachelor of Science.
Im irischen Außenministerium arbeitete Collins bereits seit dem 1. März 1974. Während seiner diplomatischen Karriere bekleidete er diverse Posten; unter anderem war er von 1982 bis 1986 Erster Sekretär am irischen Generalkonsulat in New York City, bzw. von 1993 bis 1995 Botschaftsrat an der irischen Botschaft in Washington, D.C..
Collins war von 1995 bis 1999 irischer Botschafter in Saudi-Arabien, mit gleichzeitiger Akkreditierung in Bahrain, Katar, Kuwait, Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Danach war er von 1999 bis 2001 irischer Botschafter in Tschechien, mit gleichzeitiger Akkreditierung in der Ukraine. Im Jahr 2007 löste er Noel Fahey als irischen Botschafter in den Vereinigten Staaten ab. Collins ist seit August 2013 Botschafter der Republik Irland in Deutschland.
Collins ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Söhnen.

Corps Rheno-Guestphalia Münster

Das studentische Corps Rheno-Guestphalia wurde 1908 gestiftet. Wahlspruch der Verbindung wurde und ist noch heute „Ich wag´s!“.

Wie alle Corps suspendierte das Corps 1935. In der Kameradschaft Friedrich Harkort lebte die Gemeinschaft der Corpsbrüder fort, und es wurden auch in dieser Zeit trotz des Verbotes durch die Nationalsozialisten das traditionelle Verbindungsleben fortgeführt und unter schwierigsten Bedingungen auch Mensuren gefochten.

Den Kösener Corps gehören heute mehr als 13.000 aktive Studenten und ihre Alten Herren an. Ihre Vereinigung ist die älteste Alum¬ni-vereinigung an den Universitäten und Hochschulen im deutsch¬sprachigen Raum.

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Corps Rheno-Guestphalia zu Münster
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www.rheno-guestphalia.de;
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Telefon: 030/ 264 04 36 oder 0173/ 60 660 79

Homepage
http://www.rheno-guestphalia.de/

Branche
Das Corps Rheno-Guestphalia Münster wurde im Jahre 1908 gestiftet und ist eine Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband, dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen, welcher im Jahre 1848 gegründet wurde und heute aus über 100 Corps, in Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht., Die Mitglieder sind, ungeachtet ihrer Nationalität, Konfession, Abstammung oder politischen Haltung, in Freundschaft verbunden, wobei Extremismus, jedweder Art, abgelehnt wird. Als Kösener Corps zeichnet es sich durch eine tolerante und neutrale Grundhaltung aus., Dem Corpsstudententum sind Prinzipien eigen, die es von anderen Verbindungsformen unterscheidet und eine persönliche Entwicklung ermöglicht, die anderswo kaum zu finden ist. Oberstes Prinzip und seit Bestehen der Corps wichtigster Bestandteil ist die Toleranz. Während viele Menschengruppen als Gemeinsamkeit z. B. die gleiche Herkunft oder die gleiche Religion definieren, definiert das Corps Rheno-Guestphalia das Toleranzprinzip als Hauptbestandteil seiner Anforderungen an jedes Mitglied. In vielen Verbindungen gibt es mehrere Bedingungen, unter denen ein Student „aktiv“ werden kann, z. B. ein bestimmter Glaube oder eine bestimmte Herkunft oder eine bestimmte Nationalität. Bei Corps gelten diese Beschränkungen nicht, es gibt nur eine Aufnahmebedingung, die neuen Mitglieder müssen ordentlich immatrikulierte Studenten der Universität sein und ehrenhafte Studenten., Das Ziel des Corps ist die Persönlichkeitsbildung, das Mittel die gegenseitige Erziehung und das Ergebnis ein Lebensbund, dem über 230 Mitglieder verschiedenster Generationen angehören. Die gelebte Toleranz bedeutet, dass die Mitglieder unterschiedliche Auffassungen von Politik haben, verschiedene Weltanschauungen besitzen und ihrer Herkunft nach bunt gemischt sind. Was für Corpsstudenten zählt, ist die Persönlichkeit. Sie wollen verbunden bleiben trotz oder besser ausgedrückt gerade wegen der unterschiedlichen Charaktere, die im Corps Rheno-Guestphalia zueinander gefunden haben und können so den Horizont erweitern und voneinander lernen. Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit sind elementar und bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Corpsmitglieder eine große Gemeinsamkeit., Bei all den Pflichten und Herausforderungen, die die Aktivität im Corps beinhaltet, bleibt eines stets gewahrt: der gemeinsame Spaß. Jeder erlebt als junger Corpsstudent dank seiner Aktivität bei Rheno-Guestphalia so viel mit den anderen Corpsmitgliedern und kann seine Zeit so vielfältig verleben, dass die Erinnerungen ein Leben lang bleiben und zusammen schweißen., Wer er ein Gefühl dafür bekommen will, was das bedeutet, ist herzlich eingeladen das Corps zu besuchen. Gastfreundlichkeit ist auf dem Haus stets anzutreffen und in jedem Semester bieten sich Möglichkeiten, einen Einblick in die gemeinsame Aktivität des Corps Rheno-Guestphalia zu gewinnen., Seit seiner Gründung am 29.07.1908 ist das Corps Rheno-Guestphalia eng mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verknüpft. Nachdem Münster 1901 durch die Rückkehr der juristischen Fakultät Volluniversität geworden war, waren die Voraussetzungen für ein Kösener Corps geschaffen. Mehrere Gründungsversuche und Rekonstitutionsversuche suspendierter Corps scheiterten, bis es am 29.07.1908 Studenten der Corps Teutonia Marburg, Rhenania Freiburg und Rhenania Tübingen endlich gelang, sich nach einer langen und bis tief in die Nacht hinein andauernden Besprechung auf Namen, Zirkel und Farben zu einigen. Damit war Rheno-Guestphalia gegründet. In den folgenden Jahren wurde in dem gemieteten Corpshaus in der Geiststraße der Aktivenbetrieb aufgebaut., Treibende Kraft der Corpsgründung im Jahre 1908 war der damalige Landgerichtsrat Ludwig Gerstein (Teutonia Marburg, Marchia Berlin). Als Farben wurde weiß-blau-rot-weiß gewählt; blau weiß-rot stand für die Rhenanenfarben, rot-weiß für Westfalen. Als Wahlspruch wurde „Ich wag´s!“ gewählt. Gefochten wurde zunächst in Nienberge, weil die Polizei das Fechten in Münster nicht duldete und die (katholischen) Ärzte das „sündhafte“ Treiben der Corpsstudenten ablehnten. Wie alle Corps musste das Corps 1935 suspendieren., Nach der Rekonstitution 1950 wurde 1958 das heutige Corpshaus in der Piusallee 164 gekauft, in dem die Aktiven kostengünstig wohnen können. Für viele ein großer Vorteil auf dem angespannten Wohnungsmarkt in Münster., Die Zimmer sind modern eingerichtet und verfügen alle über Internetanschluss., Das Corps gehört den Kreis der blauen Corps an. Die Corps des blauen Kreises verbindet das „Gesellschaftsprinzip“. Darunter wird die Verpflichtung der Corpsstudenten dieses Kreises verstanden, sich in der Gesellschaft angemessen zu verhalten, die Umgangsformen zu beachten und das gesellschaftliche Leben am jeweiligen Hochschulstandort zu pflegen. Es werden Bälle und Partys, aber auch Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen veranstaltet, zu denen die gesamte Studentenschaft eingeladen ist., Es lohnt sich ein Besuch, zumal die Aktiven des Corps dem Neuankömmling beim Studienanfang behilflich sein können., Seit Anfang 2010 führt das Corps die sog. "Münsteraner Botschaftergespräche" durch. Gäste waren inzwischen die Botschafter von Israel, Kosovo, Tanzania, Afghanistan, Aethiopien und Lettland. Die Münsteraner Botschaftergespräche sind inzwischen ein fester gesellschaftlicher Höhepunkt im Semesterprogramm der Rheinwestfalen und der Stadt Münster., Angesichts der umfangreichen Berichterstattung im „Spiegel“ am 18.06.2011 und in der nationalen und internationalen Presse über einen Antrag der Deutschen Burschenschaft für den Burschentag in Eisenach, die Mannheimer Burschenschaft Hansea aus dem Verband auszuschließen, weil diese einen Deutsch-Chinesen aufgenommen hatte und gleichzeitig über einen Antrag abzustimmen, künftig nur Mitglieder aufzunehmen, die deutscher Abstammung sind, folglich die auf Gesetz beruhende deutsche Staatsbürgerschaft allein nicht gelten zu lassen, distanzierte sich das Corps Rheno-Guestphalia Münster als eine der ersten Verbindungen in Deutschland öffentlich in einer bemerkenswerten Pressemitteilung von dieser Entscheidung und hob das eigene Toleranzprinzip und die Unterschiede zu den Burschenschaften hervor., Im Gegensatz zu den Deutschen Burschenschaften sind seine Mitglieder, ungeachtet ihrer Nationalität, Konfession, Abstammung oder politischen Haltung, in Freundschaft verbunden. Extremismus, jedweder Art, wird abgelehnt. Als Kösener Corps zeichnet sich das Corps Rheno-Guestphalia durch eine tolerante und neutrale Grundhaltung aus. Ausländer können bereits seit der Gründung im Jahre 1908 Mitglied des Corps werden., Corps Rheno-Guestphalia zu Münster, Piusallee 164, D - 48147 Münster, Telefon: 0251 / 230 14 17, Fax: 0251 / 230 16 59, cc@rheno-guestphalia.de, www.rheno-guestphalia.de;, Ass. iur. Dirk Frotscher LL.M., frotscher.berlin@t-online.de, Telefon: 030/ 264 04 36 oder 0173/ 60 660 79