Neuerscheinung: "Lionel Duroy - Der Kummer"

Kürzlich ist der Roman Der Kummer (Edition Contra-Bass) des Joseph-Kessel-Preisträgers Lionel Duroy in deutscher Übersetzung erschienen.
Duroy (Jahrgang 1949) arbeitete als Journalist für die Tageszeitung Libération und die Wochenzeitung L’evénement du jeudi und ist Autor zahlreicher Romane. Le Chagrin (so der französische Originaltitel) ist 2010 in der Edition Julliard erschienen und hat 140‘000 Exemplare verkauft. In Deutschland wird das Buch von der Edition Contra-Bass verlegt. Es ist Duroys erfolgreichstes Werk und erhielt etliche Preise.

Zum Buch:

Lionel Duroys autobiografischer Roman beginnt mit der Besatzung der Deutschen in Frankreich im Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit heirateten die Eltern. Der Vater hatte außer dem adligen Namen weder Beruf noch Vermögen, die Mutter aber wollte ein Leben in den besseren Kreisen.
Lionel, im Roman William, ist das vierte von 10 Geschwistern, und alle erleben sie den Abstieg einer Familie in der Nachkriegszeit, die aus den Luftschlössern, die der Vater seiner Frau versucht zu erschaffen, ins Nichts stürzt. Zugleich mit der atemberaubenden Geschichte dieser Familie erhalten wir einen Blick auf die politische Entwicklung Frankreichs vom Algerienkrieg bis zum Mai 68 und darüber hinaus bis 2010.
William folgt bis zum Erwachsenwerden der Perspektive der Eltern, die auf Seiten Pétains und gegen die Résistance waren, auf Seiten der putschenden Generäle gegen De Gaulle, und die im Mai 68 aus Angst vor einer bolschewistischen Regierung nach Australien auswandern wollten.
Langsam erfolgt das Erwachen des jungen Mannes, der die Welt nicht kennt und entdecken muss, dass sich der Kummer seiner Kindheit in sein erwachsenes Leben und seine Liebesbeziehungen frisst. Als Journalist bemüht er sich um die Aufarbeitung der Kollaboration und die Bewältigung der kolonialen Unterdrückung, reist in Krisengebiete wie den Balkankrieg und wird dort immer wieder mit seinem eigenen Kummer konfrontiert.

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