Afrikanische Klagen

Das Baby weinte leise,
dann weinte es nicht mehr,
ihm fehlte nöt'ge Speise,
wird essen nimmer mehr.

Der Bruder starb an Fieber,
das ist doch wirklich arg,
Ein Mittel wär ihm lieber,
als früh schon in den Sarg.

Im Arm da hält die Mutter,
das kleine Schwesterlein,
fährt bange mit dem Kutter,
ins weite Meer hinein.

Es fahren viele Tausend,
wer schwach ist, bleibt zurück,
Das Meer erhebt sich brausend,
es kommt zum Schiffsunglück.

Es treiben viele Leichen.
Wohl an den Küsten an,
Mein Gott, man hat dergleichen,
nicht drin im Urlaubsplan.

Die Küstenwachen streifen,
Küstab und auch küstauf,
sind ganz erpicht zu greifen,
zu säubern diesen Menschhauf.

Die Mutter schafft´s zum Strande,
das Schwesterlein ist tot,
Doch im gelobten Lande,
das wartet noch mehr Not.

Sie muss ins „Auffanglager“,
so nennt man das wohl heut,
Dort wartet sie ganz hager,
Wen schert's schon einen Deut?

Doch tausende ertrinken,
den Mächtigen ist's recht,
soll doch der Zaunpfahl winken,
Wer herkommt, dem geht’s schlecht.

Es türmen sich die Leichen,
der Rest bleibt sterbensweh,
sie werden bald erbleichen,
gereiht am Totensee.

Groß ist Europas Schande,
grausig das Todesspiel,
doch dieser Mörderbande,
nutzt es zuletzt nicht viel.

Die toten Augen dieser Leichen,
halten Euch nun fest im Blick,
werden auch im Traum nicht weichen,
Ereilen wird Euch ihr Geschick.

„Mehr Europa“ wird zum Fluch,
Machtgier kostet Menschenleben,
und in Satans Tagebuch,
sind Eure Namen eingegeben.

(Helga Zepp-LaRouche)

Quelle: bueso.de

14.10.2013: | |

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