Fraunhofer MOEZ veröffentlicht Studie zur Auswirkung von Strukturfaktoren auf die europäische Forst- und Holzwirtschaft

Leipzig, 22.07.2013 – Das Fraunhofer MOEZ hat gemeinsam mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eine Studie zum Thema „Impact of selected structural factors on the forest-based sector in the European Union“ (Deutsch: Auswirkung der Entwicklung ausgewählter Strukturfaktoren auf die Forst- und Holzwirtschaft in Europa) erstellt.

Die Studie wurde im Rahmen des europäischen Kooperationsprojekts INTEGRAL verfasst, um die komplexen Auswirkungen ökonomischer, technologischer, demographischer und politischer Änderungen während der letzten Jahrzehnte in Europa auf die europäische Waldwirtschaft zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studie unterstützen unter anderem die Erstellung von Zukunftsszenarien für die Entwicklung der Waldwirtschaft in zwanzig bewaldeten Landschaften Europas. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass externe Strukturfaktoren, wie zum Beispiel technologische Innovationen, die Nutzungsformen der Ressource Wald in den letzten 60 Jahren in Europa stark beeinflusst haben. So führen beispielsweise neue Verfahren in der Papierherstellung, die verstärkt Laubhölzer als Rohmaterial nutzen, zur Verringerung der Nachfrage nach Nadelholz in den bis vor kurzem wichtigsten Lieferländern Europas, wie Schweden oder Finnland.

Das Fraunhofer MOEZ leitet im EU-Projekt INTEGRAL das Arbeitspaket „Kommunikation und Verbreitung“ und ist zudem am Arbeitspaket „Politikfeldanalyse und Szenarienentwicklung eines integrierten Waldmanagements“ beteiligt. INTEGRAL wird durch das Siebte Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union finanziert und vereint 21 Partner aus 14 verschiedenen Ländern. Hauptziel des Projekts ist es, neue Herangehensweisen und Management-Ansätze zu entwickeln, um ein besseres Gleichgewicht zwischen den verschiedenen, teils widersprüchlichen Anforderungen an Waldprodukte und -dienstleistungen auf europäischer Ebene herzustellen.

AutorInnen der Studie: Annamaria Riemer, Helene-Olesja Betuch, Stefan Wappler, Inga Zhirkova und Jördis Winkler (Fraunhofer MOEZ), Dr. Sabine Storch (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg).
Weitere Informationen rund um das Projekt: www.integral-project.eu

Das Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa MOEZ besitzt ausgewiesene Kompetenzen im Bereich Innovations- und Technologiemanagement, Strategieentwicklung sowie Forschungsmarketing und entwickelt wissenschaftlich fundierte, ganzheitliche Lösungen – von Potenzialanalysen über die Konzeption und Umsetzung konkreter Projekt- und Geschäftsmodelle und Netzwerkaktivitäten bis hin zum Wissens- und Technologietransfer. Derzeit bearbeiten rund 40 Vollzeitmitarbeiter des Fraunhofer MOEZ u.a. Projekte im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union, Projekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Projekte für Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen etc.

Das Fraunhofer MOEZ ist ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 66 Institute und selbstständige Forschungseinrichtungen an Standorten in ganz Deutschland. Mehr als 22 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen das jährliche Forschungsvolumen von 1,9 Milliarden Euro. Davon erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft rund zwei Drittel aus Aufträgen der Industrie und öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Die internationale Zusammenarbeit wird durch Niederlassungen in Europa, in den USA und in Asien gefördert.