Wohnungen in Aurich (Ostfriesland) für ALG2 Empfänger bald unbezahlbar?

Laut einer Pressemeldung der "Ostfriesen Zeitung", einer beliebten regionalen Tageszeitung, wird der Wohnraum in der ostfriesischen Stadt Aurich immer knapper und somit natürlich auch immer kostspieliger, was ganz besonders der sozial schwächeren Schicht in Aurich zu schaffen macht.

So ziehen seit einigen Jahren immer mehr Menschen nach Aurich, da die stark boomende Windenergiebranche entsprechende Arbeitsplätze geschaffen hat, was jedoch auch ein Grund für die Verknappung des Wohnraumes in Aurich ist.
Für die relativ gut verdienenden Angestellten und Arbeiter in der Windenergiebranche wird die Verteuerung des Wohnraumes in der Stadt Aurich zwar unangenehm sein, bringt diese Personengruppe jedoch nicht in so ernsthafte Schwierigkeiten, wie die Empfänger von Sozialleistungen.
Diese Personen erhalten zwar finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite, zum Beispiel durch das Job-Center in Aurich, dessen Berechnungsgrundlage, was die Bezuschussung von Mietwohnungen angeht, ist allerdings völlig veraltet und keineswegs an den aktuellen Mietspiegel angepasst.

Dies bedeutet für Personen, die beispielsweise Grundsicherung oder Hartz 4 beziehen, dass sie entweder die Differenz zwischen der realen Miete und der bezuschussten Miete selbst zahlen müssen, oder dass sie sich günstigere Mietwohnungen suchen müssen.
Letzteres ist jedoch aufgrund der aktuellen Wohnungsnot in der Stadt Aurich kaum zu realisieren, denn Mietwohnungen zu finden, die bezüglich der Kaltmieten den Berechnungsgrundlagen entsprechen, ist kaum möglich.
Höchstens in den Auricher Stadtteilen Popens oder Sandhorst, wo es größere Wohnanlagen gibt, die dem sozialen Wohnungsbau zuzuordnen sind, wäre dies annähernd realistisch.

Selbst wenn es jedoch zu verwirklichen wäre, dass alle Einwohner Aurichs, die Sozialleistungen beziehen, in diese Auricher Wohnanlagen umziehen würden, wäre die echte Einsparung für den Staat allerdings äußerst gering.
Dies begründet sich dadurch, dass die Kaltmieten in den Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus zwar relativ gering und eventuell sogar den behördlichen Berechnungsgrundlagen angepasst sind, die Neben- und auch die Energiekosten dort jedoch überdurchschnittlich hoch sind, weshalb die Gesamtmieten auch dort relativ hoch sind.
Etwaige Vorteile sind somit nicht erkennbar und über eine Anpassung der Grundlagen für die Berechnung der Mietzuschüsse in Aurich sollte ernsthaft nachgedacht werden.

Günter Dehne
gdehne(at)web(dot)de
Internet: Aurich-Ostfriesland.de