TUI-AG – Frenzel geht vorzeitig

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Frenzel verläßt den Vorstand der TUI-AG überraschend früher als geplant. Im Sommer 2011 war sein Vertrag noch um zwei Jahre verlängert worden. Nun heißt es nach einer Aufsichtsratssitzung: Frenzel scheidet „auf eigenen Wunsch“ aus dem TUI-Vorstand aus.

Nachfolger wird Friedrich Joussen. Der ist noch bis 30. September Deutschland-Chef von Vodafone. Mit Wirkung zum 15. Oktober wird er Mitglied des Vorstands der TUI-AG. Nach der Hauptversammlung 2013 soll er den Vorstandsvorsitz übernehmen.

Schon auf der letzten Hauptversammlung im Februar 2012 gab Frenzel keine überzeugende Vorstellung. Die anhaltend geringe Ertragskraft des Konzerns hat wohl jetzt auch den russischen Großaktionär ungeduldig gemacht. Man munkelt, er wolle mit seiner Beteiligung endlich Geld verdienen.

Bei TUI scheint einiges im argen zu liegen. So mußte sich der Vorstand in der letzten Hauptversammlung katastrophales Managementversagen hinsichtlich der Kundenbeziehungen vorwerfen lassen. In einer Fallstudie mit dem Titel „Qualitätsmanagement in der Praxis - Wenn Kunden sich als Beuteopfer fühlen - ein “Reise”-Erlebnis mit Gebeco/TUI“ (ISBN 978-3-943788-07-5) ist dokumentiert, wie das Tochterunternehmen Gebeco zwei Kunden zwar vollkommen legal, jedoch in beschämender Weise illegitim abgezockt hat. Die Studie – ein drastisches Lehrstück für die Managementausbildung – ist in jeder guten (Internet-)Buchhandlung sowie beim Verlag READ – Rüdenauer Edition Autor Digital (www.read.ruedenauer.de) als eBook für Euro 19,95 erhältlich. Sie beweist, daß Kunden von Gebeco/TUI nicht sicher sein können, auch als Kunden behandelt werden. Im dokumentierten Fall konnten die Kunden ihre gebuchte Fernreise nicht antreten, verloren den gesamten Reisepreis zuzüglich der Kosten für den Zubringerflug, und blieben auf vertaner Urlaubszeit sitzen. Von weiterem persönlichen Zeit- und Geldaufwand gar nicht zu reden.

Der Vorstand überstand einen auf Grund dieses Vorfalls gestellten Antrag, ihm die Entlastung zu verweigern, nur deshalb, weil der Großaktionär und die Depotbanken erwartungsgemäß dagegen gestimmt haben. Bei den anwesenden Aktionären fand er große Zustimmung und Beifall. Dr. Frenzel entschuldigte sich zwar bei den Betroffenen und versprach, sich um den Fall zu kümmern. Trotz Erinnerung ließ er aber nichts mehr von sich hören und bestätigt damit den Kunden nicht nur das aktenkundige miserable Management der Kundenbeziehungen, sondern offenbart auch noch eine äußerst fragwürdige Geschäftsmoral.

Kundenwerbung sieht anders aus.

Der TUI-Großaktionär hätte auf der letzten Hauptversammlung vielleicht besser den Antrag auf Verweigerung der Entlastung des Vorstands unterstützen sollen, um so einen offensichtlich dringend notwendigen Schwenk im Qualitätsmanagement der Kundenbeziehungen anzustoßen. Denn mit Personalkostendrücken und kundenfeindlichem Gebecoen sowie deren absehbaren negativen Folgen wird der TUI-Konzern wohl kaum rentabel.
„Auch das ganz kleine Übel wird zum großen Übel, wenn es vernachlässigt wird“, lautet eine über 2000 Jahre alte Inschrift, die man in Pompeji lesen kann. Eine Kopie davon sollte allen Führungskräften der TUI-AG und sämtlicher Tochtergesellschaften gerahmt auf den Schreibtisch gestellt werden.

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