Im Aufbruch - Aktiver Rücken trotz Osteoporose

„Mit 66 Jahren da fängt das Leben an“, heißt es in einer Liedzeile von Udo Jürgens. Und tatsächlich – ältere Menschen überraschen heutzutage mit Lebenslust und Vitalität. Sie sitzen inmitten von jungen Studierenden an der Uni, reisen und fahren Motorrad. Was aber passiert, wenn altersbedingte Krankheiten wie zum Beispiel Osteoporose ihrem Lebensplan einen Strich durch die Rechnung machen? „Immer modernere und besonders schonende Behandlungsmöglichkeiten verhelfen älteren Semestern schnell wieder auf die Beine“, betont Priv.-Doz. Dr. med. Robert Pflugmacher, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsklinik Bonn. „Darüber hinaus trägt eine gesunde und aktive Lebensweise dazu bei, Beschwerden und Erkrankungen vorzubeugen.“

Mobil in jedem Alter
Stellt der Arzt die Diagnose Osteoporose, eine altersbedingte Stoffwechselerkrankung der Knochen, bedeutet das nicht gleich das Ende der aktiven Zeit. Im Gegenteil: Bewegung stärkt nicht nur die Muskulatur, um das Skelett zu stützen, sondern auch die Knochen. Selbst regelmäßiger Sport kann so dem Zellabbau entgegenwirken. Neben entsprechenden Medikamenten dämmt ausgewogene Ernährung mit kalzium- und Vitamin-D-reicher Kost den Knochenschwund ein. Oftmals verläuft Osteoporose schleichend und Betroffene verkennen die Symptome. „Ohne erkennbare Ursachen treten Brüche in der Wirbelsäule auf, sogenannte Spontanfrakturen. Häufig werden sie als Hexenschuss oder Ischias-Schmerz wahrgenommen. Langfristig führen sie zum bekannten Witwenbuckel, also einem Rundrücken mit Größenverlust von mehreren Zentimetern“, erklärt Dr. Pflugmacher. Damit es nicht so weit kommt, profitieren Patienten seit Kurzem von einer neuartigen Behandlungsmethode, der sogenannten Radiofrequenz-Kyphoplastie. Sie richtet gebrochene Wirbelkörper schonend auf, stabilisiert das Rückgrat und sichert gleichzeitig die gewohnte Lebensqualität.

Zement bringt Wirbelsäule in Schwung
Mithilfe eines speziell entwickelten Zements gelangen eingebrochene Wirbel schnell wieder in Bewegung. Dazu führen Mediziner über nur einen einzigen kleinen Zugang einen gummiartigen Knochenzement in den behandlungsbedürftigen Wirbelkörper. Von hier aus bahnt sich die zähe Masse ihren Weg durch die löchrige Struktur und umschließt lückenlos den porösen Knochen. Langsam und kontrolliert richtet nun der Zement die Wirbel wieder auf. Radiofrequenz-Energie überführt währenddessen den Zement in einen festen Zustand und dient zusätzlich als aktive Stabilisierung. „Bekannte Risiken wie Zementleckagen, also das Auslaufen in sensible Nachbarareale wie Nerven und Rückenmark, entfallen“, weiß der Experte. Besonders ältere Personen profitieren von dem kurzen Eingriff, der etwa 25 Minuten pro Wirbel dauert – knapp die Hälfte der herkömmlichen Operationszeit unterschreitet. Anschließend kehren Patienten schmerzfrei in ihren Alltag zurück. „Um jedoch die Lebensqualität trotz Osteoporose dauerhaft zu sichern, sollten Betroffene mit ihrem Arzt einen individuell abgestimmten Therapieplan entwerfen“, betont Dr. Pflugmacher abschließend.


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