Globale Studie: Banken nützen sozialen Medien unzureichend

Zürich, 23. April 2012. Nur eine kleine Gruppe der weltweit führenden Banken nimmt die Möglichkeiten sozialer Netzwerke wie Facebook und Twitter wahr. Dies ist ein zentrales Ergebnis in einer neuen Studie des Schweizer Research Unternehmen MyPrivateBanking, dass die Social-Media-Auftritte der 50 global führenden Banken analysierte. Sieger des Rankings ist die Citibank mit hervorragenden 47 von maximal 50 Punkten. Auf dem geteilten zweiten Platz liegt die spanische Bank BBVA und die National Australia Bank mit jeweils 44 Punkten, gefolgt von der Crédit Agricole und der Deutschen Bank mit jeweils 43 Punkten.

Gemäss der Studie "Social Media in Banking 2012" sind vor allem diese Banken führend beim Einsatz von sozialen Medien. Sie konnten in alle wichtigen sozialen Netzwerke und über sämtlichen Regionen hinweg herausragende Auftritte etablieren und dabei auch ihre eigenen Webseiten integrieren. Ein Erfolg basierend auf einer schlüssigen und länderübergreifenden Strategie für die Nutzung der sozialen Netzwerke, die in den meisten Fällen von einem globalen Spezialistenteam umgesetzt wird. Hinter dieser kleinen Gruppe der „Social-Media-Führer“ folgen die „Social-Media-Entdecker“. Diese Gruppe umfasst etwa 40% der analysierten Banken und zeichnet sich in der Analyse von MyPrivateBanking durch Basisangebote in den meisten sozialen Medien aus, wie zum Beispiel eine regelmäßig gepflegte Facebook-Präsenz oder ein Twitter-Stream, um mit Kunden und der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Aber diese große Gruppe von Banken lässt bisher keinen strategischen und integrierten Ansatz zur Nutzung von Social-Media erkennen. Es gibt starke Qualitätsunterschiede zwischen den Auftritten auf verschiedenen sozialen Netzwerken und oft widersprüchliche Botschaften.

Obwohl soziale Medien jetzt seit mehreren Jahren explosiv wachsen, erzielt in dem MyPrivateBanking-Ranking immer noch ein Drittel der analysierten Banken nur die Hälfte oder weniger der maximal erreichbaren Punkte. Diesen erheblichen Anteil der Banken nennt MyPrivateBanking die „Social-Media-Nachzügler“. Sie haben es bisher verpasst die Chancen der sozialen Medien für den Auftritt der Bank zu nutzen. In der Regel sind sie nur auf wenigen der wichtigen sozialen Medien präsent und dann oftmals auch nicht sehr professionell. "Wir sehen eine wachsende Kluft zwischen einer Handvoll von Banken weltweit, die soziale Medien sehr gut zur Ansprache von bestehenden und potenziellen Kunden anwenden und der großen Mehrheit der Banken, die nicht wissen wie sie die neuen Plattformen nutzen sollten", sagt Steffen Binder, Research-Director von MyPrivateBanking. "Diese Banken müssen schnell aufholen oder sie werden eine ganze, neue Generation von Kunden verlieren."

Die MyPrivateBanking-Studie identifiziert für mehr als zwei Drittel der Banken folgende kritische Schwachstellen:
• Die Mehrheit der Banken hat noch keinen integrierten und strategischen Ansatz für den Einsatz der sozialen Medien. So bieten nur 16 von 50 analysierten Banken auf allen führenden sozialen Netzwerken kundengerechte Inhalte an.
• In den meisten Fällen sind die Auftritte in den sozialen Netzwerken nicht auf dem neusten Stand. Zum Beispiel sind die in den Webseiten der Banken integrierten sozialen Medien nur bei sieben von 50 Banken aktuell, das heißt die neusten Inhalte auf einem Blog oder Videocast sind mehr als eine Woche alt.
• Facebook ist zwar das mit Abstand wichtigste soziale Netzwerk, aber trotzdem immer noch der große Schwachpunkt bei den meisten Banken. Im Durchschnitt erreichen in der MyPrivateBanking-Studie die Banken für ihre Facebook-Präsenz nur 60% der insgesamt möglichen Punkte.

Um zu den „Social-Media-Führern“ im Banking aufzuschließen fordert MyPrivateBanking vom Top-Management jeder Bank, dass die Entwicklung der richtigen Social-Media-Strategie zur Chefsache wird. Sobald eine Strategie definiert ist, sollte ein eigenes Social-Media-Team sie umsetzen, um sicherzustellen das die Botschaften des Unternehmen über alle sozialen Netzwerke und Märkte hinweg effektiv und abgestimmt vermittelt werden. Der MyPrivateBanking-Report zeigt weiterhin deutlich, dass für jede Bank eine Präsenz auf Facebook, Twitter, LinkedIn, YouTube und Google Plus zwingend ist. Diese Auftritte erfordern dann allerdings auch kontinuierliche Updates mit Kommentaren, Videos, Fotos und andere Inhalte. Weiterhin sind Fragen und Beschwerden die über soziale Netzwerke gesendet werden von den Banken umgehend zu beantworten.

Im Vergleich mit früheren Erhebungen von MyPrivateBanking zeigt die neue Studie aber insgesamt eine deutliche Verbesserung in der Nutzung sozialer Netzwerke durch Banken. Aber gemäss MyPrivateBanking gibt es immer noch viel zu tun. "Die Qualität der Auftritte auf den sozialen Netzwerken wird ihrer Bedeutung als Kommunikationsinstrument bei weitem nicht gerecht", fasst Steffen Binder den aktuellen Stand der Nutzung von sozialen Medien im Bankensektor zusammen. "Die gute Nachricht für die Banken ist, dass bei Auftritten in den sozialen Netzwerken mit relativ geringen Aufwand große Verbesserungen erzielt werden können."

Folgende Banken belegten die besten Plätze hinsichtlich ihrer Social-Media-Auftritte (max. 50p.): CITI Bank (47p.); Banco Bilbao (44p.); National Australia Bank (44p.); Credit Agricole (43p.); Deutsche Bank (43p.); ING Bank (42p.); Rabobank Group (42p.); Standard Chartered (42p.); Wells Fargo (42p.); BNP Paribas (41p.).

Über die Studie:
Die Studie “Social Media in Banking 2012” analysiert im Detail die Stärken und Schwächen der Social-Media-Auftritte von 50 weltweit führenden Banken der Welt. Auf Basis von 33 Kriterien wurden fast 250 Auftritte in sozialen Netzwerken analysiert. Für jede Bank und Präsenz wurde die Qualität der Inhalte und Funktionen wie auch die Integration mit der Webseite bewertet. Für weitere Informationen bitte hier klicken.

Analysierte Banken:
ABN Amro, ANZ Bank, BBVA, Bank of China, Bank of Montreal, BNY Mellon, Barclays, BB&T, BNP Paribas, BofA, Bradesco, Caisse d'Epargne, CIBC, Citibank, Clariden Leu, Commerzbank, Credit Agricole, Credit Suisse, Danske Bank, DBS Bank, Deutsche Bank, Dexia, Erste Bank, HSBC, ING, Intesa Sanpaolo, Itau Private Bank, J.P. Morgan, Kotak Mahindra Bank, Merrill Lynch, Mitsubishi UFJ Financial Group, National Australia, Nordea, PNC, Postbank Deutschland, Rabobank Group, Royal Bank of Canada, Royal Bank of Scotland, Santander, SEB, Société Générale, Sparkasse Deutschland, Standard Chartered, Suntrust, Toronto Dominion, UBS, UniCredit, Volksbank Deutschland, Vontobel, Wells Fargo

Über MyPrivateBanking:
MyPrivateBanking Research ist eine unabhängige Researchfirma mit Sitz in der Schweiz. Wir bieten Unternehmen aus der Finanzindustrie Research und Studien zur besten Nutzung von Webseiten, sozialen Medien und Mobile Apps, um bestehende Kunden zu binden und neue Kunden zu gewinnen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.myprivatebankingresearch.com.


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