Das Finden der Mitte

In Asien ist der Begriff Kunst viel weiter gefasst als es uns in der abendländischen Kultur geläufig ist. Wo dieser sich bei Malerei, Musik, Dichtung/Literatur deckt erstreckt er sich im asiatischen Verständnis auf viele weitere Arbeiten und Tätigkeiten des alltäglichen Lebens. So gibt es die „Kunst des Blumenarrangierens“ jap. Ikebana, die „Kunst des Teeweges“ jap. Chadô, die „Kunst der Kalligraphie“ jap. Shodo oder auch die „Kunst des Schwertfechtens“ jap. Kendo.

Kata Naihanchi Nidan

In den asiatischen Künsten erfolgt die Weitergabe des Wissens über eine Weglehre. Das Bild „des Weges“ jap. Dô, verdeutlicht die Art und Weise über die das Wissen vermittelt wird. Es gibt einen Lehrer des Weges der Kunst und es gibt einen Schüler der diese Kunst erlernen möchte. Der Schüler erlernt die Kunst in dem er dem Lehrer auf dem Weg den dieser geht folgt. In der Praxis bedeutet dies, dass der Schüler das was der Lehrer ihm zeigt bzw. vormacht, versucht zu kopieren. Der Schüler lernt durch Nachahmung.

In der gleichen Weise erfolgt das Erlernen der Kampfkunst Karate Dô. Das Wort Dô in der Bezeichnung der Kampfkunst jap. Budo, weißt schon darauf hin das es sich hier um eine Wegkunst handelt.
Der Lehrer der Kampfkunst Karate Dô unterweist den Schüler. Er bringt ihm die Dinge bei die ein „Ganzer Mensch“ zur Bewusstwerdung des Lebenszwecks und zur Erkenntnis der ewigen Wahrheiten benötigt. Er hat diese Dinge von seinem Lehrer gelernt und lehrt diese Dinge nun seinen eigenen Schülern.

Der Schüler lernt zu erst richtig atmen, sitzen und stehen, dann wie man sich bewegt und läuft. Der Schüler ist wie ein kleines Kind was noch nichts weiß und kann und der Lehrer passt auf das dem Kind nichts geschieht und der Schüler gut wachsen kann.

Und wenn der Schüler gewachsen ist und diese Dinge nach einigen Jahren zeigen kann, geht es darum zu lernen nicht das Gleichgewicht zu verlieren und hinzufallen. Denn laufen können bedeutet auch das man stürzen kann. Die eigene Mitte zu finden, im Gleichgewicht sein und mit sich und der Welt im Einklang, dass sind Dinge die durch die ernsthafte Übung einer Wegkunst (Karate Dô) erreicht werden können.

Das Vertrauen des Schülers in den Lehrer ist dabei unabdingbar, da er sonst die Hindernisse und Herausforderungen auf dem Weg nicht bewältigen kann. Denn Kampf bedeutet in der Kampfkunst nicht unbedingt Kampf gegen einen anderen, sondern vor allem Kampf gegen sich selbst. Gegen schlechte Angewohnheiten, schlechtes Benehmen, gegen die eigene Schwäche, mangelndes Durchhaltevermögen und Disziplinlosigkeit. Dabei entwickelt sich der Schüler hin zu einem „Ganzen Menschen „ mit einem Guten Charakter, der freundlich zu sich und seinen Mitmenschen ist und eine gefestigte und starke Persönlichkeit hat. Und ganz nebenbei ermöglicht ihm seine Kunst sich in bedrohlichen Situationen richtig und kontrolliert zu verhalten.

„Siegen ohne zu kämpfen“

Für alle Interessierte beginnt ab dem 18.01.2011 immer Mittwochs von 20:00 bis 21:30 Uhr in Chemnitz in der Kappelbachgasse 1, wieder ein neuer Kennenlernkurs.
Der Kurs eignet sich für Jugendliche und Erwachsene ab 16 Jahre, Anfänger, Um- und Wiedereinsteiger.
Es ist für den Kurs kein Karateanzug notwendig.
Sportbekleidung, wie T-Shirt und Jogginghose sind ausreichend. Geübt wird barfuß.
Weitere Informationen auf unserer Internetseite unter: http://www.shorinryu-chemnitz.de