tlv übergibt Forderungen der Thüringer Schulleitungen an Thüringer Kultusministerium

Erfurt, den 04.05.2011. Der Freistaat Thüringen muss endlich einheitliche Rahmenbedingungen für die Tätigkeit und Beförderung von Schulleitungen schaffen. Eine zukunftsorientierte Arbeit ist in dieser verantwortungsvollen Funktion sonst nicht möglich. Dies fordert der tlv thüringer lehrerverband als Ergebnis von vier Schulleiterkonferenzen, zu denen der Verband im Februar und März 2011 geladen hat. Weiterhin verlangt der tlv einen Grundstock an Schulleitungsstunden von mindestens 0,8 VZB, plus einer Staffelung nach Anzahl der Schüler und Schulgröße. Alle Forderungen wurden in einem Katalog zusammengefasst, der heute sowohl dem Thüringer Bildungsministerium als auch den Thüringer Parteien übergeben wurde.

Rund 900 Schulen unterschiedlicher Art gibt es in Thüringen. Fast 200 Schulleiterinnen und Schulleiter folgten der Einladung des tlv, um gemeinsam Aufgabenbereiche und Probleme zu analysieren sowie notwendige Veränderungen zu diskutieren. Seit fast 20 Jahren stehen die Aufgaben in der Lehrerdienstordnung festgeschrieben, in vielen Punkten jedoch sind sie überholt. Zusätzlich wurden in den letzten Jahren (Mehr)Aufgaben und (Mehr)Verantwortung übertragen. "Eine Schulleitung ist aber nur dann zukunftsfähig, wenn sie schnell auf die gesellschaftlichen Anforderungen in der Bildungs- und Erziehungsarbeit reagieren und so auf Kinder und Jugendliche individuell eingehen kann.", meint Frank Fritze, stellvertretender Landesvorsitzender des tlv.

Die Hauptaufgabe von Schulleitung ist die Entwicklung von Unterricht, die professionelle Führung des Personal und die Organisation aller schulischen Prozesse. Die Konzentration darauf fällt bislang nur ungenügend aus. Schulleitung ist mehr als ein "LehrerPlus". Die Leitung einer Schule muss als eigenständiges Berufsbild mit vollwertiger Management- und Führungsaufgabe betrachtet werden. Ziel muss es sein, die Schulleitung und die Schule insgesamt von unwesentlichen Aufgaben zu entlasten. Die Qualität der Arbeit einer Schulleitung ändert sich nicht dadurch, dass man ihr immer mehr Aufgaben überträgt.

Der tlv thüringer lehrerverband erwartet von den Vertretern der Politik und des zuständigen Ministeriums, die Forderungen der Schulleitungen des Freistaates Thüringen ernst zu nehmen und ihre Umsetzung herbeizuführen! Der tlv bietet sich allen Verantwortungsträgern als kompetenter Partner an.

Forderungen des tlv zum Download

Über den tlv thüringer lehrerverband
Der tlv thüringer Lehrerverband ist die schulübergreifende Interessenvertretung aller Lehrpersonen einschließlich Lehramtsanwärter und Studierende sowie Erzieherinnen und Erzieher an allen Schularten in Thüringen. Gegründet 1990 als freie Lehrerinteressenvertretung arbeitet der tlv als tatsächlich parteipolitisch unabhängige Organisation konsequent für die Interessen von Schule und Lehrerschaft. Vielfalt in der gewerkschaftlichen Vertretung ist für den tlv ein hohes Gut. Die Zusammenarbeit mit allen weiteren Lehrerinteressenvertretungen ist daher kein Widerspruch. Rund 3.200 Mitglieder landesweit verleihen dem tlv dafür eine starke Stimme.

Pressekontakt
Rolf Busch
tlv Landesvorsitzender
r.busch@tlv.de
www.tlv.de

tlv thüringer lehrerverband
Tschaikowskistraße 22
99096 Erfurt
Tel.: 0361/ 602 13 23
Fax: 0361/ 602 13 24