Skandal in Grenchen (Schweiz): Kindsmisshandlungen mit Handy gefilmt - Schulleitung verschwieg den Vorfall

(Paul-Georg Meister) – Wie das Nachrichtenportal www.grenchen.net in seiner heutigen Ausgabe schreibt, wurden im Kindergarten Haldenschulhaus in Grenchen (Schweiz) Kindergärtner von Sek-Schülern, welche die Kinder zu beaufsichtigen hatten, schwer misshandelt. Sie wurden gezwungen, mit dem Kopf gegen die Wand und gegen Bücherregale zu schlagen. Dabei wurden sie von den Jugendlichen mit dem Handy gefilmt. Die Schulleitung weiss von dem Vorfall – die betroffenen Eltern wurden aber bis heute weder kontaktiert noch informiert.

Es hört sich nach einer Horror-Story an und es ist auch eine: Während die Kindergärtnerin des Kindergartens im Haldenschulhaus vergangene Woche an einer Lehrerkonferenz war, wurden die fünf- und sechsjährigen Kindergärtner von zwei Schülern beaufhsichtigt. Dabei wurden die kleinen Kinder gezwungen, ihre Köpfe gegen die Wand und gegen Büchergestelle zu schlagen. Dabei wurden sie von den Jugendlichen gefilmt und fotografiert. Zudem wurde den Kindern offenbar massiv gedroht, damit sie niemandem etwas über diesen Vorfall erzählen. Wie von Eltern zu erfahren war, stammen die beiden Jugendlichen aus dem Balkan.

Betroffene Eltern erfuhren zunächst nichts vom Vorfall. Erst als einige bei ihren Kindern ein seltsames Verhalten bemerkten, und nachfragten, rückten die Kleinen mit der Wahrheit raus und erzählten – trotz Angst vor Drohungen.

Die Eltern sind entsetzt. Was ist genau geschehen? Darf man Kindergärtner von Sek-Schülern beaufsichtigen lassen? Wer ist für diese Kindsmisshandlung verantwortlich? Was wird gegen die fehlbaren Schüler unternommen? Sind diese Filme etwa schon auf youtube sichtbar? Alles Frage, welche sich die betroffenen Eltern stellen. Doch bisher haben sie darauf keine Antworten erhalten.

Einige Mütter hatten zwar am Montag mit der Schulleitung, der Kindergärtnerin und dem betroffenen Sek-Lehrer Kontakt aufgenommen. Doch der Schulleiter soll zu diesem Zeitpunkt – so erzählen Betroffene – über den ganzen Vorfall noch nicht einmal informiert gewesen sein. Der zuständige Lehrer, aus dessen Klasse die beiden Jugendlichen stammen, habe den Eltern gesagt, er habe mit den „Kindsmisshandlern“ gesprochen und einen Brief an die Eltern der beiden Schüler vorbereitet.

Was die Eltern an der ganzen Geschichte aber massiv stört, ist die Tatsache, dass bei heute von Seiten der Schulverwaltung mit ihnen weder Kontakt aufgenommen wurde, noch wurden sie über den Vorfall informiert. Allem Anschein nach möchte man in den Grenchner Schulen diese abscheuliche Tat am liebsten unter den Tisch kehren.

Ein Anwalt hat den betroffenen Eltern geraten, Strafanzeige einzureichen. Doch wie in Grenchen üblich, will dies niemand tun. Zu gross ist die Angst vor weiteren Repressalien. „Unsere Kinder müssen noch einige Jahre in Grenchen zur Schule gehen“, sagt eine betroffene Mutter, die ihren Namen nicht in den Medien genannt wissen will, „wir wollen nicht, dass ihnen aus einer Strafanzeige ein jahrelanger Nachteil erwächst.“