Geballtes Wachstum | Metropolen der Republik im Aufschwung

Der diesjährige Bericht des Immobilienverbands Deutschland (IVD) unterstreicht die durchaus als sehr positiv einzuschätzende Entwicklung auf dem bundesdeutschen Immobilienmarkt. Der IVD analysiert jedes Jahr rund 400 Städte in der Bundesrepublik und hat für das Jahr 2010 eine sehr deutliche Wertsteigerung auf dem Markt für Wohneigentum festgestellt. Bereits im letzten Jahr war der Immobilienwert angezogen, in diesem Jahr ist der Kurvenverlauf der Gewinnspanne noch steiler ausgefallen.

Aus den Analysen geht jedoch auch hervor, dass die Steigerungen eng mit den Einwohnerzahlen der untersuchten Städte verknüpft sind. Während vor allem die deutschen Metropolen und Städte mit einer Einwohnerzahl von über 350.000 sehr viel deutlicher zugelegt haben, ist das Wachstum in den mittelgroßen Stadtregionen mit unter 200.000 Einwohnern eher gering ausgefallen. Städte mit Einwohnerzahlen unter 25.000 Bewohnern vermelden dem Preisspiegel nach sogar rückläufige Zahlen bei den Kaufpreisen.

„Dass die Metropolen wie München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart oder Berlin immer attraktiv sind oder attraktiver werden, damit war zu rechnen“, so Jörg Peters von der Aktiengesellschaft Anlage und Kapital AG aus Berlin.
„Die Immobilie als Sachwert erfährt bei den Käufern und bei den Anlegern eine Renaissance. Viele Faktoren kommen für diese Entwicklung zusammen: Der Wunsch nach Sicherheit von den Anlegern aufgrund des vergangenen Krisenjahres, die Arbeitsproblematik in den kleineren Regionen und dem damit eng zusammenhängenden demografischen Wandel, der zurzeit niedrige Zinssatz und der so langsam auch spürbare konjunkturelle Aufschwung – all diese Faktoren stehen Pate für die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt. Und eines ist ebenfalls Gewiss: Die Großstädte, hier allen voran Berlin, in denen man Raum, Ideen und Kreativität findet, haben ihr Potential noch lange nicht ausgeschöpft. Obwohl es ein wenig bedauerlich für die ländlichen Regionen ist: eine Ende des Booms der deutschen Metropolen – nicht nur hinsichtlich des Immobilienmarktes – ist für eine lange Zeit nicht in Sicht.“

Inwieweit die Prognosen und Analysen sich bewahrheiten, werden wohl die nächsten Monate zeigen. Ein Ende der modernen Landflucht 2.0 ist jedoch, ganz gleich welchen Verlauf die Entwicklung nimmt, nicht abzusehen. Tatsächlich ist in diesem Zusammenhang ein Abflauen der so genannten Boomtowns eher unwahrscheinlich.


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