Zahnmedizin | Genetische Verbindung zwischen Herzinfarkt und Parodontitis

Bei der Zusammenarbeit deutscher und niederländischen Universitäten (Amsterdam, Bonn, Dresden, Kiel) wurde in einer Versuchsreihe nun erstmals Übereinstimmung der genetischen Veranlagung hinsichtlich Parodontitis und der Entstehung von Herzinfarkten belegt. Dass ein Zusammenhang zwischen den beiden Krankheitsbildern besteht, ist der Wissenschaft bereits seit geraumer Zeit bekannt, die genetischen Korrelationen sind hierfür ein weiterer wichtiger Beweis und verlangen hinsichtlich Präventivmaßnahmen eine deutliche Fokussierung zur Eindämmung des Risikopotentials.

Die Forschergruppe verglich in ihrem Versuch eine spezielle und sehr aggressive Variante der Parodontose mit der genetischen Veranlagung von Patienten, die an einer Entzündung der Herzkranzgefäße laborierten und bereits einen Herzinfarkt erlitten hatten.
Als Ergebnis wurde bei beiden Personengruppen die gleiche genetische Veränderung auf dem Chromosom 9 festgestellt.
Die völlig identischen Variante der Genveränderung lässt somit den Rückschluss zu, dass die Parodontitis als Vorzeichen gefährlicher Herzerkrankungen gesehen werden kann.

“Die Parodontitis, also die Entzündung des Zahnfleisches und des Kiefers, wird in vielen Fällen zu einer chronischen Erkrankung und hat für die Betroffenen oftmals schwerwiegende Folgen”, so Susanne Kloppick, praktizierende Zahnärztin in Berlin-Treptow.
“Nicht nur für die Mundgesundheit besteht ein immenses Risiko hinsichtlich irreparablen Schädigungen, auch das Gefahrenpotential einen Herinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden steigt bei einer Nicht-Behandlung beträchtlich. Die neueste Studie zu der genetischen Verbindung macht diesen Fakt noch einmal sehr deutlich und bestätigt die Arbeit der Zahnärzte, die immer wieder darauf verweisen, dass die Parodontitis keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Eine frühe Behandlung die schwerwiegende Folgeschäden vermeiden könnte, kann nur bei einer raschen Diagnose, und somit bei regelmäßiger Kontrolle von einem Zahnarzt gewährleistet werden.”

Menschen, mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko sollten den Weg zum Zahnarzt demnach nicht scheuen.

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