Familienkonferenz in Düsseldorf - Anmeldeschluss ist der 19.09.2010

Wer an der Konferenz "Familie, Werte und Probleme im Wandel? Die Familie in Deutschland" am 23. September 2010 im Tagungszentrum MutterHaus in Düsseldorf–Kaiserswerth teilnehmen möchte, hat noch bis zum 19.09.2010 Gelegenheit, sich auf der Konferenz-Homepage unter http://www.familienkonferenz-nrw.de anzumelden. Veranstalter der Konferenz ist die INA-Forschungsgruppe Soziales (Initiative Niederrheinischer Akademiker e.V.) in Zusammenarbeit mit ihren Partnern FID e.V., Rumi-Forum am Rhein e.V., IDIZ e.V. und IKULT e.V.

Diese Konferenz wird die Möglichkeit bieten, die Institution Familie und deren Probleme aus den verschiedensten Perspektiven zu betrachten. Ziel der Konferenz ist es, den Begriff der “Familie” genauer zu untersuchen. Aus einer sowohl theoretischen als auch empirischen Perspektive betrachtet und aus der Erkenntnis, dass unser Land ein Einwanderungsland ist, in dem viele Kulturen nebeneinander und miteinander leben, steht das Thema Familie mit dem Dialog der Kulturen in einem direkten Zusammenhang. Aus diesem Zusammenhang heraus sollen die Familienwerte (gewonnene wie verlorene) beim Übergang von der Tradition zur Moderne und die gemeinsamen Werte der Familie in Deutschland im Prozess der Globalisierung erörtert werden.

Konzept der Konferenz "Familie, Werte und Probleme im Wandel? Die Familie in Deutschland":

Der Modernisierungsprozess hat in den Industriegesellschaften zu einer Veränderung des traditionellen Verständnisses der Familie und ihrer Werte geführt. Diese Entwicklung wird häufig negativ als Verlust von Stabilität und Bindungsfähigkeit von Familien interpretiert. Deutlich ist, dass immer mehr Familien die ihnen zugeschriebenen Aufgaben nicht mehr erfüllen können. Dieses führt zu Lücken in der Versorgung und Sozialisation der nachwachsenden Generation. Viele staatliche und private Institutionen versuchen die durch diese Lücke entstandenen Probleme zu lösen. Daher ist der Bedarf des Individuums und der Gesellschaft an der Stärkung der Familie nicht gesunken, sondern eher gestiegen.

Eine weitere Veränderung erfolgt durch die wachsende Zahl von Migrationsfamilien, vor allem in den Großstädten Westdeutschlands, die zu einem Teil von einheimischen deutschen Familien abweichende Strukturen und Werteorientierungen pflegen. Der seit zwei Jahrhunderten andauernde Modernisierungsprozess und die mit ihr verbundene Migrationsbewegung hat der Familie zwar viele materielle Werte verschafft, aber auch zugleich viele geistige Werte zerstört. Aus dieser Perspektive hat unsere immer schneller säkularisierte Welt die Familie zu einem Thema von globaler Dimension werden lassen. Daher sollen bei der Konferenz „Die Familie in Deutschland” im Lichte verschiedener Perspektiven folgende Themen besprochen werden:

Anthropologisch – Ethnologisch
Beschreibungen des Familienkonzepts in der Tradition und Moderne Europas und Deutschlands im historischen Kontext.

Aus sozialogischer Sicht
Differenzierungen von Familien in der Gesellschaft nach sozialen Kategorien.

Aus Sicht der Religionen
Die Sicht verschiedener Religionen und Konfessionen zum Thema Familie.

Aus der Sicht des Rechts
Rechtliche Veränderungen (positive und negative) durch den Modernisierungsprozess und durch die Säkularisierung.

Aus ethischer Sicht
Die Bedeutung der Familie in einer Zeit der Veränderung von Werten und die Familie aus der Perspektive des Wertesystems. Welche Werte aus der universalen Werteskala können von der Familie akzeptiert werden?

Aus psychologischer Sicht
Die Familie und die Persönlichkeitsentwicklung des Individuums. Wie wird im heutigen Deutschland die Familie vom Individuum wahrgenommen? Wie wird das Individuum von den verschiedenen Facetten der Familie psychologisch beeinflusst?

Aus Sicht der Bemühungen um den Dialog
Welche Bedeutung gewinnt die Familie im Zusammenhang mit dem Dialog der Kulturen und welche Aufgaben nimmt sie dabei wahr? Wie sieht die in die Zukunft gerichtete Musterfamilie aus? Mit welchen idealen Werten und Zuschreibungen wird sie versehen?

Beiträge und Referenten:

Panel 1: Die Beziehung von Familie und Bildung
• Entmündigung der Familie? Voraussetzungen, Ziele und Tabus der Krippenpolitik in Deutschland (Prof. Dr. Manfred Spieker, Universität Osnabrück)
• Diversity-Management: Strategien für Familien (Barbara Emser, Fachhochschule Düsseldorf)
• Kontinuität und Wandel von Familien- und Bildungsvorstellungen im Kontext intergenerationaler Transformationsprozesse am Beispiel von Musliminnen mit türkischem Migrationshintergrund (Cancan Korucu-Rieger, Universität Bremen)
• Aufstieg durch Bildung? Bildungsansprüche und deren Realisierung – Migrations- und einheimische Familien im Vergleich (Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning, Universität Duisburg-Essen)

Panel 2: Die Familie und der Wandel der Werte
• Was ist der Wert der so genannten empirischen Werte in der aktuellen Diskussion über ‚Familie’? (Prof. Dr. em. Klaus Otte, Universität Basel)
• Familie, Rationalisierungsdynamik und Autonomisierung der Lebensführung: Was leisten Familien, mit was sind Familien konfrontiert und wie ist die Familienpolitik diesbezüglich zu bewerten? (Dr. phil. Olaf Behrend, Universität Siegen)
• Generationenbeziehungen und Generationenlernen (Dr. Norbert Frieters-Reermann, RWTH Aachen)
• Bereich Familie aus ethischer und psychologischer Sicht: Familie als Ort der Werteentwicklung - Strukturelle, soziokulturelle und erzieherische Bedingungen (Prof. Dr. Margit Stein, Universität Vechta)

Panel 3: Die Familie zwischen Moderne und Tradition
• Struktur – und Funktionswandel der Familie (Dr. Jürgen Nielsen-Sikora, Universität Köln)
• „Die Familie ist die Geburtsstätte der Autorität und damit der Freiheit“. Evangelische Familiensemantik und ihr Bezug zu Geschlechterfrage im deutschen Wohlfahrtsstaat (Dr. Sabine Plonz, Universität Münster)
• Einstellung junger Katholikinnen und Katholiken zu tradierten Familienleitbildern (Prof. Dr. Jörg Althammer/Irina Sagel, Katholische Universität Eichstätt)
• Zum Verhältnis von Familie und Verwandtschaft in der Gegenwart (Prof. Dr. Tilman Allert, Universität Frankfurt)
• Zusammenfassende Rede (Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning, Universität Duisburg-Essen)

Wissenschaftlicher Beirat:

Prof. Dr. em. Klaus Otte, J.W.Goethe-Universität Frankfurt a.M./ Universität Basel
Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning, Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Tilman Allert, J.W.Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Dr. Jürgen Nielsen-Sikora, Universität zu Köln
Prof. Dr. Peter Strohmeier, Ruhr-Universität Bochum

Organisatoren und Partner:

INA e.V. – Initiative Niederrheinischer Akademiker
Vorstandsvorsitzender: Herr Yavuz Yilmaz
Adresse: Bendemannstr. 15, 40210 Düsseldorf
Telefon: 0211-36779896
Telefax: 0211-36779899
Web: http://www.inaev.org
E-Mail: info@inaev.org

Forum für interkulturellen Dialog e.V. (FID e.V. – Frankfurt a.M.) Web: http://www.fidev.org
Rumi-Forum am Rhein e.V. (Düsseldorf) Web: http://www.rumiforum.de
Interkulturelles Dialogzentrum e.V. (IDIZ e.V. – Dortmund) Web: http://www.idizev.com
Interkultureller Dialog e. V. (IKULT e.V. – Köln) Web: http://www.ikult.com

Ansprechpartner für Presse-Vertreter:
INA e.V.
Telefon: 0211-36779896
E-Mail: info@familienkonferenz-nrw.de
Eine Möglichkeit zur Akkreditierung für Pressevertreter finden Sie auf der Konferenz-Homepage: http://www.familienkonferenz-nrw.de

Veranstaltungs-Datum: 23. September 2010, 9:00 bis 16:30 Uhr
Tagungsort: MutterHaus
Hotel und Tagungszentrum
Geschwister-Aufricht-Str. 1
(ehemalige Alte Landstr. 179)
40489 Düsseldorf–Kaiserswerth

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos, Anmeldeschluss ist der 19.09.2010. Ein Formular zur Anmeldung für Teilnehmer finden Sie auf der Konferenz-Homepage: http://www.familienkonferenz-nrw.de

Über INA e.V.
Die Initiative Niederrheinischer Akademiker e.V. ist sich der sozialen Verantwortung von Wissen bewusst und räumt ihr in all ihren Aktivitäten Priorität ein. Wir glauben, dass das natürlich-menschliche Bedürfnis nach Wissen und dessen Teilhabe durch die Zusammenführung der Generationen der heutigen Wissensgesellschaft der Tugend förderlich ist. Daher ist es unsere Philosophie, im Lichte der Wissenschaft als einen universalen Wert, die menschlichen Werte zu erhöhen.