Letztlich totalitär

Die Linke ist auch nicht mehr, was sie mal war. Früher machte man eine Kampagne gegen Springer, heute ist Bild-Chefredakteur Kai Diekmann Anteilseigner bei der taz. Nachdem man also auf Springer nicht mehr losgeht, weil der Konzern zu mächtig und man selbst schon viel zu etabliert ist, muss – die Tiefenpsychologie lehrt es – eine Ersatzhandlung her.

In dem bei Kiepenheuer & Witsch erschienenen banalen Anleitungsbuch „Von wegen nix zu machen …“ für vermeintliche Weltverbesserer wird dafür geworben, doch „Political Correctness“ und „fies sein“ zu verbinden, den Weg des politischen Dialogs zu verlassen und sich im „gepflegten Wutanfall“ zu üben, wo Kioske die National-Zeitung verkaufen, was man immer öfter entdecke.

Auf ähnliche Formen „politischer“ Auseinandersetzung hat sich eine gerade ins Leben gerufene Kampagne verlegt. Die National-Zeitung steht auch auf deren privatem Index und soll – ginge es nach den Initiatoren – aus der Öffentlichkeit verbannt werden.

Unerwartet deutlich hat sich nun in der Süddeutschen Zeitung vom 14. Juli der auf Medienthemen spezialisierte Autor Marc Felix Serrao gegen die „Linke Kampagne gegen rechte Zeitungen“ gewandt, die nicht nur von Antifa-Zusammenschlüssen unterstützt wird:

„Nun darf jeder gegen alles protestieren. Aber man fragt sich schon, was für ein Toleranzverständnis Organisationen wie Verdi und die Jusos haben, wenn sie propagieren, dass Positionen, die sie selbst ablehnen, de facto mundtot gemacht gehören. Der Glaube an die offene Gesellschaft und in die eigenen Argumente kann nicht ganz so fest sein, wenn man meint, dass die Verbannung dem politischen Schlagabtausch überlegen ist.“

So für ein politisch gesäubertes Medienangebot zu sorgen, sei „nicht nur grundgesetzfeindlich, das ist letztlich totalitär“.

Übrigens liegen die Zensoren auch inhaltlich falsch. Nehmen Sie zum Beispiel, wie „Focus“ und „Bild“ jüngst gegen das griechische Volk agitierten. Das Magazin zeigte auf der Titelseite Aphrodite mit einer obszönen Geste und der Schlagzeile „Betrüger in der Euro-Familie“. „Bild“ titelte: „Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleite-Griechen!“ Das war Hetze und die National-Zeitung verurteilte den „Gossenton, mit dem angesichts der Währungspleite mit den Griechen umgegangen wird“, stehenden Fußes als „besonders peinlich“. Wer auf „Völker, hört die Signale!“ fliegt, findet in der National-Zeitung kaum das passende Feindbild.


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