Rhein-Wied-News: Quo vadis, TuS Koblenz? Trainer Rapolder verliert letzten Rückhalt!

Knapp eine Stunde nach der Trennung vom bisherigen Teamchef stellte der Verein am Sonntagabend bei einer Pressekonferenz den neuen Trainer vor ... Okay, aufwachen! Das war in Stuttgart. Aber genau dieser Traum beherrscht seit Wochen die Diskussionen der Fans im Stadion und im TuS-Forum. Fand man bisher noch einige Anhänger des Trainers, so sind diese nach dem St. Pauli - Debakel verstummt. Selbst in der "Rhein-Zeitung", dem offiziellen Organ des allmächtigen Hauptsponsors findet man heute bemerkenswerte Zitate:
"Schlimmer geht es nicht mehr: Nach einer indiskutablen Leistung erlebte TuS Koblenz auf dem Oberwerth gegen den FC St. Pauli ein fußballerisches Debakel. In dieser Form wird es für die Elf von Trainer Uwe Rapolder schwer werden, den Klassenverbleib zu schaffen."

Solche Sätze in der RZ? Nun, das ist sogar noch steigerungsfähig: "Uwe Rapolder rettete sich in altersweise Sprüche aus dem hundertjährigen Kalender. "Man muss oft genug gedemütigt werden, um Demut zu lernen", gab der Übungsleiter kurz nach Erwachen aus 90-minütiger Ohnmacht zum Besten."

Sollte die Rhein-Zeitung den Besitzer gewechselt haben? Definitiv nein! Dann kann es eigentlich nur eine Erklärung für diesen ungewohnt respektlosen (gleichwohl treffenden) neuen Stil in der Berichterstattung geben: Verleger Walterpeter Twer geht auf Distanz zu Uwe Rapolder.

Wohlgemerkt, dies ist keine Tatsachenbehauptung, sondern lediglich eine Schlußfolgerung mit allerdings hoher Wahrscheinlichkeit.

Nach 15 Spieltagen (und seit 11 Spieltagen auf Platz 16) sieht die Bilanz der TuS in der Tat desolat aus: 12 Punkte aus 15 Spielen, 4 Punkte Abstand auf Platz 15, der zweitschlechtesten Tordifferenz - nur ein bis zwei Wunder könnten noch verhindern, dass die TuS auf dem Relegationsplatz überwintert.

Wenn es jemals an der Zeit war, die Trainerfrage zu stellen, dann jetzt! Und nicht erst nach ...

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So wie Christian Gross in Stuttgart, der in den verbleibenden Spielen vor allem die Mannschaft und das Potential der Spieler kennen lernen möchte. Außerdem verhindert ein möglichst früher Termin eventuelle Abwanderungen von Spielern, die man in der Rückrunde vielleicht noch dringend braucht.

Es sei denn, Uwe Rapolder hat mit seinem Urteil (über die selbst zusammen gestellte Mannschaft) Recht, als er sagte, die Spieler der TuS seien nicht zweitligatauglich. Aber das sollte man nicht überbewerten: Auch dieses Verhalten des Koblenzer Trainers ist inzwischen bestens bekannt - Fehler machen immer nur die Anderen, die Spieler, die Fans, der liebe Gott - nur der Coach nicht.

Wie anders klingen da doch Markus Babbels Abschiedsworte: "Ich weiß, dass ein Schlussstrich gezogen wird, wenn die Ergebnisse ausbleiben", sagte der 37-Jährige. "Es geht jetzt nicht um Einzelschicksale, sondern nur um den VfB. Ich wünsche dem neuen Trainerteam alles Gute. Ich hoffe, dass sie den Knopf finden und drücken, damit die Mannschaft wieder funktioniert. Ich habe ihn nicht gefunden."

Tja, es gibt weise Trainer und es gibt Trainer mit weißen Haaren.

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