Zähneknirschen: Wie Osteopathen helfen können

Für Nicole Steinhauser war das Leben zur Qual geworden. Seit mehreren Jahren litt sie an ständig wiederkehrenden Nacken-, Hals- und Schulterschmerzen. Häufig tat der Büroangestellten aus Bad Waldsee auch der Kieferbereich weh, besonders morgens nach dem Aufwachen. Medikamente halfen der 32-Jährigen – wenn überhaupt – nur noch in hohen Dosen und nur für kurze Zeit.

Bei einem Zahnarztbesuch stellte dieser fest, dass bei ihr die vorderen Schneidezähne deutlich stärker als gewöhnlich abgenutzt waren. Die Ursache, so der Zahnarzt, nächtliches Knirschen und Aufeinanderpressen der Zähne. Er empfahl der Oberschwäbin, sie solle den Osteopathen Kai Haag aufsuchen. Denn zum einen würde das nächtliche Knirschen und die Schmerzen im Hals-/Nacken-/Schulterbereich vermutlich zusammenhängen und zum anderen sei eine Behandlung durch den Osteopathen wichtig, damit in der Zahnarztpraxis anschließend eine verlässliche Registrierung der Ober- und Unterkieferposition durchgeführt werden kann, die für eine exakt passende Knirscherschiene, die sie über Nacht als Schutzkappe auf die Zähne aufsetzen sollte, benötigt wird.

Zunächst untersuchte Kai Haag die Kaumuskulatur, Kiefergelenke und Zahnstellung der Patientin. Besonders achtete der Osteopath dabei auf die Schliff-Facetten an den Frontzähnen, die durch das nächtliche Knirschen entstanden waren. Zur Diagnose wurde auch der Schädel der Patientin eingehend untersucht, da sich dort das größte Steuerungssystem für alle Funktionen des menschlichen Körpers befindet. Störungen hier können mit jedem auftauchenden Problem am oder/und im Körper zusammenhängen oder ursächlich für Schmerzen sein. Haag betrachtet daher den Schädel generell in all seinen Einzelteilen (Knochen, Schädelnähte, Faszien, Mobilität etc.), um die Ursachen etwa für Kiefer/Zahnfehlstellungen oder Kiefergelenkproblemen usw. zu finden.

Bei Nicole Steinhauser ermittelte er, dass sie einen Reizmagen hat, der über fasziale Verbindungsstrukturen die vorderen Halsfaszien das Kausystem belastet. Die so genannten Faszien sind zähe, aus Bindegewebe bestehende Häute, die alle Bestandteile des Körpers wie Knochen, Muskeln und Organe einhüllen und miteinander verbinden. Alle Faszien zusammen bilden ein dreidimensionales Netz, das den Körper in allen Bereichen verknüpft. Bei Haags Patientin hatten sich die Symptome im Kausystem selbst und in der Haltestruktur der Halswirbelsäule und in der Schulter manifestiert. Ebenso spielte bei der Büroangestellten ein erhöhter beruflicher Stress eine Rolle, erkennbar am Reizmagen und an ihrem Kausystem.

Kai Haag, der seit Jahren „Knirscher“ therapiert, begann nun mithilfe geeigneter Anwendungen auf sanfte Weise die vorhandenen Störungen zu therapieren. Dabei ertastete der Osteopath die Störungen, um dann durch meist sehr sanften Druck auf den Schädel oder bestimmte Körperregionen eine Stärkung der Vitalfunktionen und einen Ausgleich bei Spannungszuständen zu bewirken. Bei Nicole Steinhauser behandelte Haag wegen des Reizmagens insbesondere die Bauchorgane. Auf diese Weise machte er das Körpersystem der Patientin knirsch- und pressfähig.

Schon nach der ersten Behandlungseinheit spürte seine Patientin eine deutliche Verbesserung. Die Schulterschmerzen wurden schwächer. Nach der dritten Behandlungseinheit fühlte sich Nicole Steinhauer so wohl wie seit Monaten nicht mehr. Die Medikamente, die sie gegen die Schmerzen genommen hatte, brauchte sie nun nicht mehr. Ihr neues positives Grundgefühl drückte sich zum Beispiel darin aus, dass sie sich sportlich wieder mehr betätigte. Prophylaktisch bekam Nicole Steinhauser zudem von ihrem Zahnarzt eine Aufbissschiene, die den Druck auf die Zähne verhindert und ihr Kiefergelenk entlastet – selbst wenn sie nachts mal knirschen sollte.

Patienten mit Knackgeräuschen im Kiefer und Zähneknirschen sollten nach Ansicht von Kai Haag diese Warnsignale sehr ernst nehmen. Spannungskopfschmerzen im Kiefer- und Gesichtsbereich, Ohrenschmerzen und Tinnitus, Schnarchen oder Atemstörungen im Schlaf, Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen sowie Wirbelsäulen- und Hüftgelenkbeschwerden können seiner Erfahrung nach Symptome dafür sein, dass „der Biss nicht stimmt“. Aufgrund der Vielschichtigkeit der Ursachen und Symptome hält er die Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten und Osteopathen für sehr sinnvoll. Je größer dabei die Erfahrung und je umfassender das anatomische Wissen des Osteopathen, desto schneller stellt sich der Behandlungserfolg ein.

Osteopathie – ganzheitlich diagnostizieren und behandeln

Die osteopathische Medizin bewährt sich seit knapp 150 Jahren. Begründer dieser Behandlungsform ist der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still. Die Osteopathen gehen davon aus, dass der Körper aus drei Systemen besteht, die sich gegenseitig beeinflussen: der Bewegungsapparat (Knochen, Muskeln, Bindegewebe, Nerven, fasziale Strukturen und Körperflüssigkeiten), die inneren Organe und das cranio-sacrale System. Nur wenn diese drei Systeme ohne Einschränkung funktionieren, wird ein harmonischer Bewegungsablauf möglich. Unfälle, Entzündungen, falsche Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten können diese Harmonie beeinträchtigen.

Anhand einer ganzheitlichen Diagnostik und der daraus resultierten Behandlung versucht der Osteopath, die Selbstheilungskräfte (Autokorrektion) des Körpers zu aktivieren, wobei er ausschließlich mit seinen Händen arbeitet. Da es genauester Kenntnisse der Anatomie und Physiologie bedarf, dauert die Ausbildung zum Osteopathen fünf bis sechs Jahre.

Osteopathie kann bei zahlreichen Funktionsstörungen des Körpers eingesetzt werden, selbst wenn diese schon längere Zeit bestehen. Altersbeschränkungen bestehen grundsätzlich keine. Häufig wird Osteopathie eingesetzt bei Bandscheibenvorfällen, Knieschmerzen, Hüftschmerzen, Rückenschmerzen, verstauchten Gelenken, Verdauungsproblemen, Migräne, Blasenproblemen, Schiefhals, Zahnfehlstellungen, Skoliose, Schulter- und Nackenproblemen, Atembeschwerden, Ohrgeräuschen und Menstruationsbeschwerden.

Therapeutenteam garantiert optimale Lösungen

Die Kernkompetenz des Teams im Institut für Prävention und Gesundheit, Bad Waldsee, besteht in der Behandlung aller Formen von Störungen des menschlichen Gang-, Stütz- und Bewegungssystems. Die Mitglieder des interdisziplinäres Netzwerks garantieren eine umfassende Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte), eine fundierte Diagnostik, eine angemessene Therapie und, sofern erforderlich, die für den Patienten richtigen Einlagen und/oder Schuhe.

Der Orthopäde des Teams, Dr. Norbert Koenen, war Olympiaarzt des deutschen Teams in Barcelona (1992) und in Atlanta (1996). Seit vielen Jahren betreuen er und seine Kollegen außer den „normalen“ Patienten, die oftmals bereits eine Ärzteodyssee hinter sich haben und im BewegungsAnalyseZentrum des Instituts für Prävention und Gesundheit die „letzte Rettung“ sehen, weil sie als austherapiert gelten, auch die Sportler des Basketball-Bundesligisten SSV 1846 Ulm, des Tischtennis-Bundesligisten TTF Ochsenhausen, des Volleyball-Bundesligisten VFB Friedrichshafen, der U-20 DFB-Fußball Nationalmannschaft, der Damen Volleyball-Nationalmannschaft (A-Kader).

Information & Kontakt
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