Dem Zahn der Zeit entgegenputzen - Für die richtige Zahnpflege ist es nie zu spät

Älter werden gehört zum Leben dazu – damit finden sich viele Best-Agers ab. Womit sich viele nicht arrangieren: Älter aussehen, als man sich fühlt. Daher legt Generation 50 plus heute großen Wert auf Äußeres. Zahnpflege nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. Gepflegte Zähne stehen aber nicht nur für Schönheit, sondern vor allem für Gesundheit. Besonders in Zeiten, in denen optimaler Zahnersatz zuweilen dem Wert eines Kleinwagens entspricht, kommt der täglichen Reinigung eine besondere Bedeutung zu. Aber: Zahnpflege ist mehr als tägliches Zähneputzen.
„Interdentalbürsten sowie Zahnseide gehören zur richtigen Pflege dazu, egal ob jung oder alt“, erklärt Dr. Jens Thomsen, Zahnarzt und Prophylaxeexperte aus Hamburg. „Besonders die kleinen Bürstchen erreichen nahezu jeden Zahnzwischenraum und beseitigen dort bakterielle Plaque.“ Zwischenräume machen rund 30 Prozent der gesamten Zahnfläche aus und stellen häufig den Ausgangspunkt von Erkrankungen dar. Sie können sich sogar im Alter vergrößern, da das Zahnfleisch zurückgeht. Plaque verursacht nicht nur Karies, sondern auch Parodontitis. Etwa 80 Prozent aller über 50-Jährigen leiden unter der Krankheit, die im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führt.
Umso konsequenter sollten sie Zahnhygiene und Zahngesundheitsvorsorge durchführen. Dies betrifft sowohl die eigenen Zähne als auch Zahnersatz wie Implantate, Brücken und Prothesen. Festsitzende Dritte erfordern eine besonders sorgfältige Pflege. „Hier muss neben Zahnzwischenräumen zum Beispiel an Übergängen zum Zahnfleisch besonders gepflegt werden, weil das Zahnfleisch nicht mehr so eng anliegt, wie bei eigenen Zähnen“, erläutert Dr. Thomsen. Bei bestehender Parodontitis gilt dies auch für eigene Zähne. Für die schonende und gründliche Reinigung bieten sich Einbüschelzahnbürsten an, die den Zahnfleischsaum sanft säubern. Herausnehmbaren Zahnersatz ebenso gründlich mit Zahnbürste und Zahnpasta putzen wie eigene Zähne. Bei Prothesen fällt vielen die Säuberung mit speziellen Prothesenbürsten leichter. Auch der regelmäßige Gang zur professionellen Zahnreinigung darf nicht fehlen, was nicht unbedingt jeder ernst nimmt. „Erstaunlicherweise lassen viele ihr Auto halbjährlich warten, beim Thema Zahnarztkontrolle sind sie meist aber großzügiger“, bringt es Dr. Thomsen auf den Punkt. Er rät, mindestens zweimal jährlich zum Zahnarzt zu gehen. Wer seine eigenen Zähne und Zahnersatz gründlich und regelmäßig pflegt, kann an den eigenen Zähnen über 60 Jahre und zum Beispiel an Implantaten über 20 Jahre Freude haben. www.oral-prevent.de

Die fünf wichtigsten Regeln
1. Putztechnik: Nur sanft von „rot nach weiß“ bürsten, mindestens 2-mal täglich 3 Minuten lang.
2. Zahnbürsten: Entscheidend sind kleine Bürstenköpfe mit abgerundeten weichen oder extra weichen Borsten. Zudem auf einfaches, ebenes Borstenfeld mit parallel angeordneten, eng stehenden Büscheln achten. Bürsten alle acht Wochen wechseln.
3. Zahncreme: Auf zahnaufhellende Produkte verzichten, lieber auf fluoridhaltige Produkte zurückgreifen.
4. Interdentalbürsten: Täglich alle Zahnzwischenräume mit den kleinen Bürstchen säubern. Sehr enge Zwischenräume mit Zahnseide reinigen.
5. Zahnarztkontrolle: Mindestens zweimal pro Jahr Zähne professionell reinigen lassen.