eBooks: Georg Simmel

Zur Erkenntnistheorie der Sozialwissenschaft
Die häufig beobachtete Eigentümlichkeit komplizierter Gebilde: daß das Verhältnis eines Ganzen zu einem ändern sich innerhalb der Teile eines dieser Ganzen wiederholt - liegt auch in dem Verhältnis zwischen Theorie und Praxis vor. Wenn man innerhalb der theoretischen Erkenntnis nicht auf den rein ideellen Inhalt, sondern auf das Zustandekommen desselben achtet, auf die psychologischen Motive, die methodischen Wege, die systematischen Ziele, so erscheint doch auch die Erkenntnis als ein Gebiet menschlicher Praxis, das nun seinerseits wieder zum Gegenstand des theoretisierenden Erkennens wird. Damit ist zugleich ein Wertmaß für die erkenntnistheoretische und methodologische Betrachtung der Wissenschaften gegeben; sie verhält sich als Theorie der Theorie zu der auf die Objekte gerichteten Forschung, wie sich eben die Theorie zur Praxis verhält, d. h. von geringerer Bedeutung, unselbständiger, mehr im Charakter des Registrierens als des Erwerbens, nur die formalen Seiten eines schon gegebenen Inhaltes auf höherer Bewusstseinsstufe wiederholend. Im allgemeinen liegt dem Menschen mehr daran, etwas zu machen, als zu wissen, wie er es macht, und die Tatsache des ersteren ist auch stets der Klarheit über das letztere vorausgegangen.

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Über soziale Differenzierungen

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Erhard Coch ist Autor verschiedener Bücher und Essays.