Atomlobby mischt laut internem Strategiepapier munter im Wahlkampf mit

(Beiersdorf-Freudenberg, 24.09.2009) Die deutsche Atomlobby hat angeblich versucht, maßgeblich den Bundestagswahlkampf hinsichtlich der Stimmung für Atomkraft zu beeinflussen. Das berichtet Spiegel Online in einem Artikel am Mittwoch.

Danach sollten lt. einem internen Strategiepapier Politiker und Journalisten gezielt auf Pro-Atom-Kurs gebracht werden. „Das Ziel: längere Laufzeiten für die deutschen Kernkraftwerke nach der Bundestagswahl am 27. September… Die Aufgabenstellung wird gleich zu Beginn klar benannt: Das Gesamtziel der vorgelegten Strategie ist es, die politisch-öffentliche Debatte um die Verlängerung der Restlaufzeiten deutscher Kernkraftwerke positiv zu beeinflussen.“ Auch Zeitungstitel und namentlich benannte Journalisten werden in dem Konzept in atomkraftfreundlich bzw. atomkraftfeindlich eingestellt, eingeteilt. Die E.on Kernkraft GmbH, in deren Auftrag das Geheimpapier verfasst sein sollte, hat die Relevanz bestritten.
(Quelle: Spiegel Online, 23.09.2009)

Nachdem es in den letzten zehn Jahren scheinbar einen Konsens der großen Parteien für einen langfristigen Ausstieg aus der Atomkraft gegeben zu haben schien, hören sich diesbezügliche Aussagen von CDU und FDP wieder weniger deutlich an. Angesichts von Wirtschafts- und Energiekrise denkt man laut über eine Verlängerung der Laufzeit bestehender Atomkraftwerke nach.

Der Vorstand der Energiegenossenschaft Freudenberg, Frank Knauer, warnt vor einem Aufweichen des Atomkraft-Kompromisses: „Deutschland hat in den letzten Jahren einen erheblichen Kompetenzvorsprung beim Thema Erneuerbare Energien geschaffen. Das ist nicht zuletzt durch den absehbaren Ausstieg aus der Atomkraft möglich gewesen. Wenn jetzt der Atomausstieg wieder in Frage gestellt wird, werden Wissenschaft und Investoren hellhörig. Auch die mittlerweile vorhandene Akzeptanz der Bevölkerung für einen Energiewandel wird bald abnehmen. Atomkraft wird den Verbraucher teurer denn je zu stehen kommen. Von den Gefahren und ungelösten Problemen der Endlagerung ganz zu schweigen. Es ist an der Politik, den eingeschlagenen Weg in den nächsten vier Jahren nicht wieder zu verlassen.“

Die Energiegenossenschaft Freudenberg produziert aus biogenen Reststoffen – vorzugsweise Stroh – hochwertigen Dieselkraftstoff der Marke CEHATROL® und gibt ihn zu den Produktionskosten an die Genossenschaftsmitglieder ab. Informationen auf http://www.eg-freudenberg.de.