Offener Brief an Dr. Wiegand

Folgender Brief erreichte uns:

Nachdem es am Runden Tisch so läuft, wie Sie es sich wünschen und ihre Vertreter, Herr Bäuerle, Herr Behnck und Herr Beverförden etabliert haben, sollten Sie sich endlich auf Ihren Auftrag besinnen, und nicht Ihr Desinteresse kundtun, daß Sie in Berlin nicht für die VEH Heimkinder sprechen und für viele andere Heimkinder auch nicht.

Sie waren so vermessen, zu behaupten, dass Sie ohne anwaltliche Beratung auskommen, Sie wollten keine Anwälte am Runden Tisch haben und das hat sich jetzt bitterlich gerächt. Was bei der letzten Gesprächsrunde abgelaufen ist setzt Ihrer Arroganz den Deckel auf.

Denn bei dieser Gesprächsrunde hat ein Herr Saathoff seine Halbwahrheiten verbreitet und keiner von Ihnen, auch Herr Prof. Schruth (der sie ja jetzt beraten sollte) hat sich gegen diese Aussage gewehrt. Mit der Ansage von Frau Vollmer, ?dass andere Opferverbände nicht brüskiert werden dürfen? , ist die Entschädigungslösung bereits etabliert und festgezurrt geworden.

2630 Euro habe jeder der NS Zwangsarbeiter bekommen so Herr Saathoff. Wenn Sie und Ihre Vertreter vor solchen Sitzungen sich nicht oder unzureichend informieren über die eingeladenen Gesprächsleute, dann kann so etwas passieren und damit haben sie mit Ihren zwei mit am Tisch sitzenden Vertreter die Heimkinder verraten und für ein paar Euro verkauft.

Hätten Sie im Internet recherchiert, dann müssten sie nicht ganz betreten nach der Aussage des Herrn Saathoff dasitzen und überlegen wie viel jetzt für die Heimkinder an Entschädigungen verbleibt.

Fakt ist:

Herr Saathoff hat nur die NS Zwangsarbeiter genannt, die sich keinem Anwalt angeschlossen haben und dafür vom Staat mit diesem Almosen abgespeist wurden. Alle anderen haben (nachzulesen im Internet) zwischen 10 000 DM und 30 000 Euro, sowie eine monatliche Rente von 200 bis 500 Euro erhalten. D.h. Herr Saathoff hat die Zuhörer - und besonders Sie und Ihre beiden "Mitstreiterinnen" mit Halbwahrheiten manipuliert und einen gezielten Missbrauch der NS-Opfer für seine Parteifreundin Vollmer und gegen uns als Opfergruppe betrieben. Und Sie, Herr Wiegand, haben es schweigend geschehen lassen.
Ebenso, wie Sie geschwiegen haben, als während der Sitzung am 15./16.06.2009 zu Opferentschädigungsgesetz und Rentenrecht referiert wurde. Kein Hauch von Wissen wehte Sie an, kein Wort des Widerspruchs wurde laut!

Die meisten ehem. Heimkinder sehen Sie Herr Dr. Wiegand und ihre gesamte Truppe nicht mehr als ihre Vertreter, sondern als Verräter an unserer Sache. Sie haben uns verraten und verkauft für ein Butterbrot mit Ihrer Arroganz und Selbstüberschätzung.

Für die kleine Gruppe Heimkinder deren Vertrauen Sie noch genießen und die noch nicht verstanden haben, dass Sie mit Ihrer Haltung auch sie mit verkauft haben, dürfen Sie auch weiterhin den großen Erlöser spielen.

Die meisten ehemaligen Heimkinder haben kein Vertrauen mehr von Menschen, die sich für 2 Jahre an den Runden Tisch setzen und es sich gut gehen lassen aber ansonsten nichts konkretes für sie erreichen können.

Es ist letztendlich nach diesem Desaster egal wer am Runden Tisch sitzt, denn am Ende werden wir mit einem Händedruck und einer banalen Entschuldigung abgespeist und da haben Sie mit ihren Freunden den größten Anteil daran.

Die Kirchen und Nachfolgeorganisationen unsere Peiniger am Runden Tisch werden sich bei Ihnen bedanken und Ihnen einen Platz im Paradies freihalten.

Helmut Klotzbücher


Über Lotta C. vom Rothbusch