Datum 01.09.1939 - eine europäische Schande

Datum 01. September 1939.

Die Geschichte von 70 Jahren europäischer Schande.

Redaktionsbeitrag „les Art“ 30. September 2009

Am 01. September 1939 wurde das Ende der Deutschen eingeleitet.

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Würde es eine geschichtliche Ironie oder ein geschichtliches Wesen von Clownerie geben, mit dem Vergleich, die Deutschen seien die Nachfolger jüdischer zweitausendjähriger Verdammnis und der „Verstreuung in alle Winde und Himmelsrichtungen über alle Welten“, man läge nicht so sehr daneben.

Die Propheterie eines Marx zur deutschen Entwicklung, die sich fast wörtlich in der Gegenwart ihrer Bestätigung nährt, die Propheterie von Bismarck um die Sorge um Deutschland bis hin zur historischen Analyse von Dimitrij Chmeinizki, Schulte-Röhnhof wie anderer bedeutender Historiker, Deutschland ist Opfer seiner Tüchtigkeit und seiner europäischen Mittellage als europäische Tragik und eben nicht alleiniger Verursacher der Fortführung des Weltkrieges, hält bis heute an.

Die Erkenntnis so vieler großer Köpfe, Hitler als Unglück für Deutschland zu begreifen und die Hitler vor Kriegsbeginn stürzen wollten wie Beck, von Treskow, Canaris, von Witzleben, von Oster, von Stolpen, von Kleist, Ulrich de Maiziere, von Boeselager, Graf Schenk von Stauffenberg, Heinrich Graf Einsiedel, von Moltke und der Kreisauer Kreis sowie die vielen ungenannten und unbekannt gebliebenen Widerstandsbeteiligten, es jedoch versäumten der Erkenntnis folgend, rechtzeitig die Tat folgen zu lassen, eben auch aufgrund der Umstände zur Entscheidung und der Weigerung von speziell Groß Britannien, siehe Münchener Abkommen in Sachen Tschechei/Sudentendeutschland, die Deutsche Opposition der Führungsmacht zu unterstützen, führte gewollt und geradewegs in die erneute europäische Katastrophe.

Denn der Krieg mit Polen, der in den zweiten Weltkrieg einmündete, hätte vermieden werden können. Und sehr wahrscheinlich in Folge auch die Verbrechen der Nazis an den Juden, Sinti und anderer Volksgruppen.

D.h. jedoch nicht, das der Krieg mit Polen hätte vermieden werden können. Denn der Krieg mit Polen war historisch der Wahrheit folgend, eben durch Polen auch wesentlich herausgefordert. Selbst wenn die Nazis in Ihrer aggressiven Politik ohne Rassenprogramme ausgekommen wären, so wäre der Krieg unvermeidlich gewesen. Denn Polen wollte unter völliger Fehleinschätzung der Lage und militärischen Situation nach Berlin marschieren um sich ihre Vorstellung der Westausdehnung, der Ostausdehnung wie der irrealen Vorstellung einer wieder großpolnischen östlichen, europäischen Mittelmacht zu sichern und die vermeintliche Schwächung des Deutschen Reiches im Zusammenhang des Ergebnisses des verlorenen ersten Weltkrieges und des Versailler Vertrages und des darin enthaltenen Diktates gegen Deutschland, seine Stellung erweitern und sich speziell deutsche Gebiete einverleiben.

Das wurde sogar von den Aufsichtsräten zu den Versailler Verträgen nachhaltig kritisiert wie von Großbritannien als den kommenden Kriegsfall, betrachtet, da sich derartige Umstände und Bedingungen, kein Staat und kein Volk, gefallen lassen könne. (z. B. Aussage von Winston Churchill schon 1918/19)

Da nun die Westmächte unter Führung von Chamberlain, Groß Britannien wie Frankreich und den USA sich mit Stalin nicht gegen Deutschland einigen konnten, wurde kurz vor Kriegseintritt Deutschlands mit Polen, der geheime Hitler-Stalinpakt begründet als Doppelstrategie von Stalin und Ribbentrop befördert, der Russland veranlasste, sich entsprechend der vertraglich gesicherten Aufteilung Polens, eben Polen am 17. September 1939, anzugreifen und dem Blitzkrieg der deutschen Wehrmacht, Vorschub zu leisten. Aufgrund des Beistandspaktes von Großbritannien und Frankreich Polen gegenüber, galt die Kriegserklärung der beiden Westmächte gegen Deutschlands in Folge auch gegen Russland. Jedoch verstand es Russland nun mittelbar sich am Krieg Deutschlands gegen Großbritannien und Frankreich militärisch neutral zu verhalten und nur indirekt zu beteiligen durch Rohstoff- und Getreidelieferungen an das deutsche Reich unter strengster Einhaltung der Lieferverträge. Im Gegenzuge, und das schon etwas länger, hatte Deutschland Russland militärisch nach Kräften aufgerüstet und die Kriegswirtschaft modernisiert. Dieser russische Eigennutzen unter Führung von Stalin, der nach Meinung vieler russischer Historiker der Planung Stalins nach dem Griff Europas entsprach, also eben eine militärischen Überlegung begründete die auf Krieg zur Eroberung wesentlicher Westteile auch Eroberungsüberlegungen gegen des deutschen Reiches umfasste, wäre auch unter anderer Führung Deutschlands, auf Krieg ausgerichtet. Es ist bekannt, die Verhandlungen Stalins mit Großbritannien, Frankreich und den USA vor dem Hitler-Stalin-Pakt zielten genau auf die Eroberung Deutschlands hinaus, wobei sich Polen weigerte, Russland den Durchmarsch zu erlauben. Hierin verbirgt sich eben auch die Kehrtwendung Russlands, einen Pakt mit Deutschland einzugehen, da dadurch Polen aus Sicht Stalins, getilgt werden konnte. Auch wenn der vorläufige Preis eben nur halb Polen umfasste. Denn Stalin war klar, Großbritannien und Frankreich würden alles daran setzen, durch den so kurz vor Beginn des 01.09.1939 erteilten Beistandspaktes mit Polen, der Polen völlig übermütig werden ließ im politischen Umgang mit dem Deutschen Reich und zur völligen Unnachgiebigkeit in Sachen Korridor und Ostgebiete veranlaßte, Deutschland scheinbar zu fördern und zu tolerieren und die Dreckarbeit Großbritannien und Frankreich ausführen zu lassen. Denn Stalin rechnete nicht mit dem militärischem Desaster für die Westmächte, die dann folgte. Die Rechnung Stalins lief auf eine wesentliche Schwächung Deutschlands hinaus, der eben auch noch unter der Vorstellung militärischer Schwächung durch das Abkommen und den Begrenzungen aus dem Versailler Vertrag, ausging. Und hinter dieser Strategie bestand eben die Planung Stalins, so die russischen Historiker die sich aus russischen Quellen speisen, das so geschwächte Deutsche Reich wie das von Deutschland besetze Polen, in Gänze zu okkupieren.

Man muß es wohl so begreifen, die Langfristplanung aus den Langfriststrategien, die zum ersten Weltkrieg mit Deutschland beitrugen, waren nur durch das Ausbluten aller militärischen Kräfte auf allen Krieg führenden Seiten unterbrochen. Die britische Prognose, daß der Waffengang gegen Deutschland in 20 Jahren seine Fortsetzung finden könnte, fand dann ja auch tatsächlich statt. Insoweit kann man das Münchener Abkommen von Chamberlain seiner Friedenssicherungs-Politik mit dem deutschen Reich und seiner vermeintlichen Nachgiebigkeit Hitler gegenüber auch als Strategie begreifen, die Großbritannien etwas Zeit verschaffen sollte, da Großbritannien noch nicht wieder kriegsfähig war. So betrieb Churchill in Teilen seit den 20er Jahren im Geheimen, in Teilen gegen innerbritische Widerstände und in Teilen auch ganz offen, eine Aufrüstungspolitik. Speziell in Sachen Modernisierung der britischen Luftwaffe. Was dann ja auch zu seiner Übernahme der Regierungsmacht während der Kriegszeit ausschlaggebend, beitrug.

Der Mitte August geschlossene Beistandspakt Großbritanniens mit Polen, dem sich Frankreich noch kurz vor Kriegsbeginn mit Polen Frankreich anschloß, entsprang sehr wohl der britischen Erkenntnis, daß Deutschland zu schnell nach dem verlorenen Kaiserkrieg um Deutschland in der Mittellage Europas, der eigentlich schon 1848 seinen Ursprung fand, zu einer wirtschaftlichen wie militärischen Größe heran gewachsen war, der man dringend Einhalt gebieten muß, wollte man nicht seinen Einfluß in Europa verlieren und nicht seine wirtschaftliche, europäische Vormachtstellung in der Welt gleich mit.

D.h., die Ursache Deutschland zu bekämpfen hatte lange Tradition und Überlegung, die schon ein Napoleon bewegte, Deutsche gegen Deutsche auszuspielen. Denn solange Deutschland ein Flickenteppich auf der europäischen Landkarte darstellte, ja man sogar Deutsche gegen Deutsche kämpfen lassen konnte, waren die deutschen Stämme nach Zweckdienlichkeit der europäischen Mächte willfährige Partner bis Diener der jeweiligen Interessenlagen. Wehe aber, die Deutschen würde sich zusammenfinden und Ihre eigene Stärke entdecken. Diese Gefahr für die traditionellen europäischen Staatengebilde, die sich als Nachfolger des römischen Imperiums und Zivilisationsträger europäische Entwicklung darstellten und begriffen, also die lateinischen Gebilde aus dem Kernland Italien über Spanien bis zur Zentrumsnachfolge durch Frankreich, konnten und wollten wie schon das römische Imperium, die deutschsprachigen Stämme immer nur als Barbaren = Germanen sehen, die es zu bekämpfen galt. Da half eben auch nicht die lange Tradition des „römisch-katholisch Reiches deutscher Nation“, das eben durch einen Karl des Großen, begraben zu Aachen im Aachener Dom als Frankenkaiser, eben von Frankreich geehrt, als Kaiser Frankreichs und in Folge als europäische Dynastie französischen, also Frankenursprunges, verstanden wird.

Eine gemeinsame historische Entwicklung wird darin nicht erkannt. Und die Blüte deutscher Schaffenskraft im künstlerischen, philosophischem, literarischem wie musikalischem Bereich, ging eben einher mit der Entwicklung der Deutschen Stämme zur Einheit. Siehe einen berühmten Mittelpunkt geistiger Entwicklung, heute als Stadtmuseum gepriesen mit Ausstrahlung nach wie vor auf ganz Deutschland, das schöne Weimar. Von Preußen als geistigen Hort und geordneten freiheitlichem Leben, das Preußen eben groß werden ließ unter intelligenter Führung seiner Könige, einmal abzusehen. Was eben auch zum Fluch für Preußen wurde und seinem gewaltsamen Ende mit der Fluchbelegung des Militarismusses, was schlicht eine geschichtliche Fälschung darstellt. Und diese Schaffenskraft setzte sich dann im nationalen Bereich nach den Stufenweisen Einigungsschritten hin zum deutschen Reich im wirtschaftlichen Aufschwung der Deutschen Länder bis in die Neuzeit, fort. Die Höhen und Tiefen der deutschen Einigungsentwicklung weisen Ihre tiefe Spuren bis heute auf.

Man sollte in der heutigen Zeit meinen, die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich aufgrund der leidvollen Erfahrung so vieler Kriege zweier Brudervölker könnte dieses einer gemeinsamen Aufarbeitung der Geschichte zuführen und der Wahrheit näher bringen, die eben das deutsche Problem endlich im europäischen Kontext begreifen und lösen helfen könnte, läßt jedoch Zweifel aufkommen wird man sich der Tatsache bewusst, das trotz der europäischen Einigungsgeschichte, die Deutschen nach wie vor zu Zahlungen aus den Versailler Verträgen, gezwungen werden. Aus einem Staatsgebilde heraus, das keine rechtliche Grundlage des Völkerrechtes ausweisen kann und selbst ein Kunstprodukt des zweiten Waffenganges eines Weltkrieges ist und sich durch einen „kalten Staatstreich“ mit willkürlicher Rechtsfolge als BRD an der Macht erhält und sich unlegitimiert als Nachfolger des Deutschen Reiches ausgibt.

Sieht man sich in Folge dieser Umstände die Bereinigung der europäischen Staaten an, so fällt auf, das aufgrund der europäischen Selbstbestimmung der Völker Staaten, die einst vereinigt waren, auseinander fallen wie z.B. die Tschechei und Slowenien und dort neue Intrigen und Volksaufwiegelungen beginnen, Beispiel Ungarn und Tschechien etc., das Tiroler Problem ist derzeitig ruhig gestellt, das Wallonen und Flamenproblem um Belgien kocht nach wie vor und die Jugoslawienentwicklung und Serbien um den Kosovo ist nicht beendet.

Und mittendrin im Hexenkessel Europa ist die deutsche Frage offen.

Russland hat schon führende Deutsche (Gerhard Schröder, Kanzler a.D. und Wolfgang Clement, Wirtschaftsminister a.D.) eingekauft und wartet auf den geeigneten Zeitpunkt die deutsche Frage auszuspielen, die deutschen Ostgebiete zur Disposition für Deutschland zu stellen, Europa zu spalten und die Nato aufzulösen. Und Polen könnte da stehen, wo es vor dem 01. 09. 1939 stand. Nur dieses Mal ohne Unterstützung von Groß Britannien, da die deutsche Gefahr eben keine Gefahr mehr darstellt. Jedoch Polen zunehmend für Russland ein „rotes Tuch“ wird, sieht man den Einfluß, den Polen in Sachen Baltikum, Georgien und der Ukraine einnimmt. Die Welt findet heute woanders statt und Europa und die europäischen Staaten sind nur noch Randerscheinungen im Wechselspiel geografischer, geschichtlicher globaler Entwicklungen. Die alten Probleme erscheinen jedoch wieder fröhlich Urständ zu feiern. In Großbritannien wird bereits wieder einer Realpolitik das Wort geredet, daß eben genau diese Erkenntnis berücksichtigt und die Stellung Großbritanniens für die Welt und der Restverbindungen des Britischen Empires in die Neuzeit sichern helfen soll. Denn der englischsprachige Raum um die USA und Kanada und die Grundlage der englischen Sprache als Weltsprache, ist wichtiger als europäisches Klein-Klein. Und die deutsche Frage als Mittelmacht in Europa, hat ihre Bedeutung für Großbritannien verspielt.

Und die Deutschen selbst begreifen offensichtlich gar nichts mehr außer ihrem eigenen „vorausschauenden Gehorsam“ der Welt nichts mehr Böses zu liefern, sich in alle Winde zerstreuen zu lassen, sich selbst zu verleugnen und die „Juden“ der Neuzeit zu werden, die ein sich selbst zugefügtes Kainsmerkmal auf der Stirn als historische Schuldlast, sie für alle Zukunft zu willfährigen Untertanen dritter Interessen werden läßt, nur um in Niemandes Fettnäpfchen zu treten und die eigene Zweckdienlichkeiten Ihrer Führung, dem eigenen Volke aufzuzwingen.

Die Redaktion von „les Art“ wagt es nicht, aufgrund dieser Feststellung der deutschen Situation eine Prognose für die Zukunft zu stellen, wohin die Reise „Deutschland“ gehen mag.


Über Rainer Kaltenböck-Karow