Sonnige Investments: Anleger-Kriterien für Blindpool-Beteiligungen an Solar-Anlagen

Angebote für Beteiligungen in Solar-Photovoltaikanlagen (PV) haben stark zugenommen. Oft werden Renditen von 10% p.a. als Ausschüttungen für 20 Jahre zugesagt. Durch die jeweiligen Staaten gesicherte inflationsindexierte Vergütungen sollen diese hohen Renditen langfristig absichern. Investitions-Standorte sind vorrangig Spanien, Italien, Portugal und Griechenland.

Wer sich im Geschäft mit der Sonne engagieren will, kann diese Angebote anhand von drei Kern-Kriterien bewerten.

1. Kriterium: Anfänger oder Experte?
Die meisten Anbieter (Emittenten) offerieren als Beteiligungsmodell einen so genannten Blindpool. Der Markt, hier die Solarenergie, ist zwar bestimmt, – der eigentliche Investitionsgegenstand jedoch noch nicht. Mit der endgültigen Bestimmung des Investitionsgegenstandes wird erst nach entsprechenden Einlagen der Anleger in den Pool begonnen. Für den Anleger stellen sich daher eine Reihe von Fragen: Sind bereits Projekte dieser Art vom Emittenten erfolgreich durchgeführt worden? Vertraue ich mein Kapital evtl. einem Anbieter an, der noch keine Erfahrung in diesem Markt hat? Gibt es bereits Leistungsbilanzen zu abgeschlossenen Projekten? Welche Unternehmen und Personen stehen hinter dem Projektierer und dem späteren Betreiber der geplanten oder schon vorhandenen Solaranlagen? Auf welchem Standard ist die Qualität der technischen Komponenten für die künftige oder bereits betriebene Anlage? Liegen Gutachten von unabhängigen Rating-Agenturen sowie Kommentare der Fachpresse zum Anbieter vor? Bevor er also auf „aussichtsreiche Erträge durch erfahrene Partner in führenden Regionen“ setzt, sollte der Anleger die Erfahrung dieser Partner genauestens unter die Lupe nehmen.

2. Kriterium: Finanzierung
Die avisierten (IRR) Renditen* werden meist mit einer Hebelfinanzierung erzielt. Bei zum Beispiel einem Eigenkapital von 4,8 Millionen Euro würde bei einer Kalkulation von 30% Eigenkapital (Anlegerfinanzierung) zu 70% Fondskapital (Bankfinanzierung) das angestrebte Projekt mit einem Volumen von 16 Millionen Euro realisiert. Grundsätzlich wird ab diesen Größenordnungen bei Solar Anlagen ein wirtschaftlich sinnvolles Verhältnis von Kosten und Rendite erreicht. Aber: Die Mehrheit der Banken ist bei Solar- Projekten sehr zurückhaltend. In Spanien lehnen mittlerweile viele Institute grundsätzlich eine Solaranlagen-Finanzierung ab. Die Frage für den Anleger lautet daher: Wird die Investition in einen Blindpool durch die Beteiligung einer Bank zu einhundert Prozent sicher gestellt?

Der Anleger sollte auch nach positiven Statements einer Bank fragen, die bereits Solar-Projekte mit dem entsprechenden Emittenten begleitet – und somit finanziert hat. Übrigens: Angebote für Investitionen in bereits bestehende Projekte (Zweitmarkt) mit einer vorhandenen Finanzierung, die übernommen werden kann, bieten deutlich kürzere Zeiten in der Umsetzung eines Projektes. Zweitmarkt-Offerten sind unter Renditegesichtspunkten zwar das konservativere Engagement, dafür entfallen aber die hier genannten Blindpool-Wagnisrisiken.

3. Kriterium: Sicherheit
Wenn die Prüfung der Expertise des Anbieters sowie der Finanzierung positiv ausgefallen ist, muss die Frage nach der Verbindlichkeit der zeitlichen Perspektive beantwortet werden. Häufig wird bei Blindpools von „Beantragten Genehmigungsverfahren“ gesprochen. Diese sind zum Zeitpunkt der Zeichnung seitens des Anlegers aber längst nicht abgeschlossen. Die wiederholte Verweigerung einer Anlagengenehmigung oder die Verweigerung einer ursprünglich zugesagten Errichtung eines Einspeisepunktes hat die verlustbringende Rückabwicklung des Blindpool-Investments zur Folge. Abgeklärt sein müssen zudem auch diese Faktoren: Wer versichert die Anlage bei welchen Eventualitäten für welche Ausfallzeiten in welcher Höhe? Wurden mögliche Krisen-, Umwelt-, und sonstige Eventualitäten geprüft und für weitgehend unbedenklich beschieden?

Fazit
Der Solar-Markt hat eine sichere Zukunft. Er wird für Jahrzehnte dank laufend steigender Nachfrage und stetig verbesserter Technik viele renditestarke Investitionschancen bieten. Die Wahl einer Beteiligung mit konkret benannten, nachprüfbaren Investitionszielen sowie Zweitmarkt-Offerten sind einer Blindpool-Konzeption vorzuziehen.

Autor: Ralf Klesy, CEO K.u.K. Marketing-Services

K.u.K. Marketing-Services unterstützt Emittenten von Finanz- und Investmentprodukten bei deren Marktzugang im deutschsprachigen Raum. Dank einer zehnjährigen Expertise bietet K.u.K. Marketing ausgereiftes Know-how für die sichere zielgruppenaffine Ansprache mit effizienten Marketing- Maßnahmen.

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*Die Rendite von Beteiligungsprodukten wird von den Initiatoren geschlossener Fonds wie hier zum Beispiel Blindpools mittels der IRR-Rendite verglichen. Die IRR-Methode (Internal Rate of Return) ermittelt die Verzinsung des rechnerisch in einer Beteiligung gebunden Kapitals. Berücksichtigt werden dabei neben der Höhe der Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse des Kapitals auch dessen jeweilige zeitliche Bindung. Diese Form der Renditeberechnung ist mit den Renditeberechnungen anderer Kapitalanlagen, bei denen keine Änderung des jeweiligen gebundenen Kapitals eintritt, zum Beispiel bei Spareinlagen, nicht unmittelbar vergleichbar.