Krieg ist der Vater aller Dinge.« Dieser Ausspruch des Philosophen Heraklit (um 500 v. Chr.) wird häufig zitiert, aber selten hinterfragt. Der griechische Vordenker meinte damit keineswegs Schlachtengetümmel. Er verstand »Krieg« (griechisch: pölemos) vielmehr im übertragenen Sinn: Seiner Meinung nach sei es der »Widerstreit« aller Dinge, die als Gegensätze mit ihrer Dynamik und Vielfalt die Welt unablässig in Bewegung halten - und so zur Harmonie im Kosmos führen. Eine tiefsinnige Überlegung, die nichts mit den »Blut-und-Boden«-Kriegern gemein hat, die rund um den Globus immer wieder für Sprengstoff sorgten und sorgen.
Mit dieser Ausgabe starten wir die neue Serie »Große Schlachten« innerhalb unserer Reihe „Historisches“. Die Feldherrn und Eroberer schickten ihre Soldaten für eigene oder angeblich höhere Ziele oft genug in den Tod. Wir berichten über das antike Zusammentreffen West gegen Ost bei Issos (333 v. Chr.); damals forderte der junge Makedonenkönig Alexander den Perser Darius mit dessen überlegenem Heer heraus - und erkämpfte sich den Beinamen »der Große«. Apropos: Warum bezeichnet man Karl den Großen eigentlich als »Sachsenschlächter«? Diese Frage eines Lesers werden wir ebenso beleuchten wie die dramatischen Ereignisse im Wien des Jahres 1683, als sich das christliche Abendland in einer Völkerschlacht den muslimischen Osmanen stellte.

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