Politikhandeln. Mit besonderer Berücksichtigung Ernst Blochs und Herbert Marcuses.

Schon viele Bücher wurden zur Politik, zur politischen Theorie, politischen Ethik und Anthropologie der Gegenwart verfasst.
Das neu veröffentlichte Werk von Kay Ganahl ist ein weiterer Beitrag zu diesen Wissenschaften, deren hoher Rang unbestreitbar ist. Sie spielen für das Verstehen der Rolle des menschlichen Individuums im gesellschaftlichen Leben der Moderne eine herausragende Bedeutung. Der Mensch als Bürger braucht die Politik, um mit seinen Mitmenschen um die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Positionen und Funktionen konkurrieren zu können. Das Konkurrenzdenken beeinflusst alles Denken zu Politik und Gesellschaft, die hier im Fokus der analytischen Arbeit stehen. Gesellschaft ist ohne politisches Handeln nämlich nicht möglich.
In diesem Werk, das den Titel „Politikhandeln“ trägt, wird hauptsächlich das Handeln des politisch Handelnden mit Blickrichtung Zukunft ins Zentrum gesetzt.
Es ist die Rede vom politisch Handelnden als des Menschen, dessen Denken und Handeln Gegenwart und Zukunft prägt, ja geradezu Gegenwart und Zukunft ist. Ohne sein Wirken könnte alles, was in der Zukunft liegt, völlig der Ungewissheit überlassen bleiben, ohne dass ein Bewusstsein über die Möglichkeit der Beherrschung derselben erkannt worden wäre. Die Zukunft des Menschen ist machbar, wenn auch nicht mit der schlafwandlerischen Sicherheit, die der irrationalen Gewissheit nahe wäre, welche sich ein Mensch, der vor der Zukunft Angst hat, wünscht.
Der politisch Handelnde weiß um die konkreten Möglichkeiten der Machbarkeit von Zukunft, insbesondere der Machbarkeit mittels des Anstrebens dieser und keiner anderen, denn er ist sich zumindest seiner eigenen Zukunft gewiss, weiß sie in seinen Händen. Aus diesen Händen muss er sie nicht mehr entlassen. Er könnte immer wieder seiner eigenen Zukunft gewiss sein, welche – wenn er denn zeitweilig größere Macht, größeren Einfluss in seinen Händen vereinigen würde – den Weg in Richtung der konkreten Utopie und damit der Zukunftsgesellschaft einzuschlagen hilft.
Als Persönlichkeit in der Politik darf er als schicksalhaft angesehen werden. Er ist fähig, ungemein vieles zu bewirken und zu schaffen. Er könnte auf diesem Wege die Bildungen von Staaten und die Umorganisation von Gesellschaften
wesentlich beeinflussen. Die Persönlichkeit des menschlichen Individuums, natürlich ganz besonders des politisch Handelnden, ist wichtig. Von daher ist er gut definierbar, in seiner Bedeutung zu erfassen. Der Blick auf die Zukunft, die in ihrer Machbarkeit gesehen werden soll, ist selbstverständlich nicht neu, die Hervorhebung ihrer Bedeutung für den Menschen ist es auch nicht, dasselbe gilt für ihre Bedeutung bezüglich der Politik und der Gegenwartsgesellschaft. Zukunft als etwas, was vor uns liegt wie der unendliche Horizont der Möglichkeiten ist eher trivial.
Nur ist es so, dass diese Zukunft zwar als das Bild und der Begriff von Zukunft seitens der Wissenschaft und Kunst gepflegt wird, weniger jedoch von den politisch Verantwortlichen, welche gegenwärtig im Rahmen des gegebenen Systems der politischen Repräsentation viele der politischen Entscheidungen von Tragweite zu fällen haben. Genau deswegen ist die Zukunft anders zu verstehen: als eine Ineinssetzung mit einer Gesellschaftsordnung, in deren Richtung wir uns zu bewegen haben.
Kritisiert wird an oben gemeinten Verantwortlichen nicht nur die Aufrechterhaltung der Politik als „Tagespolitik“, also der Politik, die an den aktuellen Problemlösungen des Tages ausgerichtet ist. Es kommt nämlich hinzu: diese „Tagespolitik“ ist es, welcher offensichtlich die Wertschätzung der Zukunftsgesellschaft fehlt, weil sie den Begriff der Veränderung an sich viel zu wenig berücksichtigt, obwohl sie immer wieder behauptet, dies zu tun.
Sicher handeln auch die Politiker des Tages, doch sie können das politische Handeln in seiner ganzen Bedeutung für die Richtung, die einzig mögliche, nicht erfassen, da ihnen die Blickrichtung versperrt ist. Der Blick muss auf die zukünftige konkrete Utopie gerichtet sein. Das Format, so kann man es ausdrücken, konkrete Utopie ist das hier gefragte. Die Menschen sehnen sich nach Antworten, doch sie werden ihnen selten in aller Deutlichkeit gegeben. Die Menschen wollen die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Zukunft, vor allem ihre eigene als jeweiliges Individuum für sich haben.

Politikhandeln. Mit besonderer Berücksichtigung Ernst Blochs und Herbert Marcuses .von Kay Ganahl (Diplom-Sozialwissenschaftler)

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