Der Orwell des 21. Jahrhunderts

Es gibt kaum ein Jahrzehnt, in welchem George Orwells berühmte Utopie “1984“ so oft herangezogen werden könnte, wie die Zeit, in der wir uns gerade befinden.

Orwells Ausführungen eines totalitären Überwachungsstaates lassen den Leser meist ohnmächtig zurück. Einer Ohnmacht, die mit Wut einher geht und Trauer, denkt man auch nur ein wenig an die bereits verloren gegangenen Freiheiten nach, die man einst glaubte zu besitzen. Von der Gesellschaft zur Überwachung bis hin zu den Ministerien ist Orwells Welt eine erschreckende, und doch allgegenwärtige und bekannte.

Georg Thalmeiers Utopie „2070“ hingegen ist, zumindest anfänglich, eine ganz andere. Man könnte sie, ohne weit auszuholen, als das Gegenstück zu Orwells System bezeichnen. Wie bei Orwell spielt die Geschichte auf der Erde. Auch für Thalmeier war es nicht nötig, einen fiktiven Planeten oder Ort zu erfinden, da ausschließlich die Gesellschaft und das System das „Gut und Böse“ prägt, und nicht die Umgebung und die Natur, in welcher es gedeiht.

Thalmeiers Welt ist eine gute, so könnte der erste Gedanke des Lesers sein, und je weiter er in seine Welt eindringt – pardon ... in die Gesellschaft und das System, aber auch in die Seelen der Hauptpersonen – so erkennt der Leser, dass dem auch so ist. Bei genauem Hinlesen wird erkennbar, dass Thalmeiers Utopie im Grunde nur einen Steinwurf weit entfernt ist und so unmöglich doch eigentlich gar nicht zu erreichen ist. Vorausgesetzt, sie ist gewollt.

Der Knackpunkt hierbei ist, dass Thalmeier die Idee seines guten, humanen Systems bis zum bitteren Ende gesponnen und in gewisser Weise auch versponnen hat. Im positiven Sinne gesehen, denn alles entscheidet sich am individuellen und einzigartigen – dem Menschen und seinem Denken selbst.

Fluch oder Segen, könnte es nun heißen, doch dazu müsste der Leser zuerst in die Geschichte eindringen und selbst erfahren – um dann die Informationen auch beurteilen zu können. Die Welt – die Gesellschaft und das System – ist in Thalmeiers Utopie keine schlechtere. Sie ist eine dramatische und spannende Welt. Sie ist absolut denkbar – und das macht den besonderen Reiz des Romans aus.

Das Buch „Ein Jahr – 2070“ von Georg Thalmeier ist sehr empfehlenswert, denn man wird ihn nicht vergessen, so, wie man Georg Orwell nie vergessen wird. Und mit Thomas, dem Protagonisten des Buches, wurde Orwell ein kleines, aber feines Denkmal gesetzt, das der Leser im Roman entdecken kann.

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Rückseitentext:

Als im München des Jahres 2070 ein grausamer Mord geschieht, ist es Geheimpolizist Thomas Lewro, der zur Aufklärung an den Tatort eilt. Zusammen mit seinem Partner versucht er den Fall aufzuklären. Sie verstricken sich immer tiefer in ein Geflecht von geheimen Orden, skurrilen Verschwörungen und der eigenen Ideologie, niemals mehr in die Abgründe einer bluttriefenden Vergangenheit zurück zu fallen. Erst ein Anschlag auf den Ermittler und eine nervenaufreibende Zeit im Festgehaltenentrakt lassen ihn eine finale Entscheidung treffen, welche die ganze Welt verändern könnte.

Georg Thalmeier, ISBN: 3-937568-74-3 / 264 Seiten / 17,50 €
spirit Rainbow Verlag, Aachen

Autorenportrait Georg Thalmeier:
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