Diese Wörter sind unvergesslich...

Franz Supersberger, Zeitenwandel, ISBN 9783-8370-90208, Paperback, € 14,80

Franz Supersbergers Texte haben einen „anarchistischen“ Zug und sind dennoch nostalgieverhaftet; es finden sich Naturbeobachtungen und Auf-zeichnungen über menschliche Verhaltensweisen genauso wie Kommentare zu Zeiterscheinungen – die Sympathie stets wechselnd zwischen beiden: Neuerern wie Bewahrern. Der Beobachter blickt als geschichtlich geprägter Mensch auf eine sich wandelnde Welt – und hält im Kleinen fest, was morgen bereits vergangen sein kann.

Viele der kurzen Texte setzen mit einer zunächst harmlosen Schilderung ein, der Leser stimmt zu und tappt in die Falle. Denn dann beginnt ein kurzer, pointenreicher Höhenflug, bei dem manchem ob der unerwarteten Wendungen schwindlig werden könnte und nichts beim Alten bleibt. Die jähen Verbindungen, welche die durcheinander geschüttelten Elemente eingehen, sind von wehmütiger oder übermütiger, wirtschaftsdenkender oder religiöser Art – in jedem Fall entspringen sie der zu fantasieren sich die Freiheit nehmenden Gedankenwelt Supersbergers. Schließlich landet das Gefährt „Text“ unerwartet bei einem Ergebnis, das manchmal wie eine Lehre dasteht, beinahe wie die Moral der Geschichte – nur dass für ihre Ableitung keine einfachen Formeln anzugeben sind.

Schlaglöcher stellen Ärgernisse dar, vor denen man hastig die Richtung ändert und dabei ins Schleudern gerät. Der Schlaglöcher bewusst produziert, muss ein Verspielter sein; einer, der gern durcheinanderwirbelt und abwartet, bis sich alles gesetzt hat, um zu schauen, was dann sichtbar wird. Das, was so stehen bleibt, fasst er gern in eine Kurzformel, einen Allgemeinsatz oder ein Doppelwort, das sozusagen den Drehmoment auch im Ruhezustand noch enthält. Dr. Peter Deibler

Franz Supersberger, geboren 1951 in Ferndorf, lebt als Buchhändler in Arnoldstein, Kärnten. Mehrere Buchveröffentlichungen, u. a. „Alles Schlag-loch“ (2006), „Gsund bleibn“ (2008), Zeitenwandel (2009) Autor der Web-seite „schlagloch“: www.schlagloch.at VOM BLOG ZUM BOOK

19.04.2009: | | | |

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Im Weblog erschaffe ich mein Leben und meine Welt neu. Jeder Eintrag im Weblog ist ein Eintrag über mich und meine Umgebung. Unsere erlebte Wirklichkeit ist eine Konstruktion unseres Gehirns. Schreiben ist eine Möglichkeit sich den Fragen des Lebens und der Welt zu nähern. Schreiben ist nicht alles, aber ohne Schreiben ist alles nichts.

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