Reise durch die Sonnenwelt

Hektor Servadac, Hauptmann im Generalstab in Mostaganem, ist auf einsamen Posten in Nordafrika. Sein tristes Leben in der Wüste ist eigentlich nur erträglich durch das gemeinsame Leben mit seiner Ordonanz Ben-Zouf. Noch nicht lange vor Ort wird er gleich in einen Ehrenhandel verwickelt. Aber zum ausgehandelten Duell kommt es nicht mehr: Durch ein ungewöhnliches Naturereignis wird die bekannte Welt auf den Kopf gestellt. War es ein Erdbeben? Auf jeden Fall gab es eine fürchterliche Detonation und danach häuften sich physikalische und später auch noch geografische Abnormitäten. Die Masse der Körper schien sich verändert zu haben, die Sonne „ging“ plötzlich völlig falsch am Himmel und von den bekannten Landmarken war auch keine mehr wie sie vorher war.
Kurz nach dem Unglück erscheint am nahen Ufer ein Schiff mit dem Grafen Timascheff, seinem Gegner im geplanten Duell. Aber dieser Zwist muss jetzt erst einmal ruhen. Es gilt die Lage aufzuklären. Gemeinsam beginnt man eine Erkundungsfahrt. Nichts ist mehr wie es einmal war. Alles Bekannte scheint durcheinander geraten zu sein. Bei der Suche auf dem Meer finden sich noch Reste des ehemaligen Festlandes, der ehemalige englische Posten von Gibraltar und verstreut lebende Menschen. Alle unterwegs gesammelten Vorräte nutzt man, um der kurz darauf einsetzenden Kälte zu trotzen. Man muss sich auf einen strengen Winter vorbereiten. Aber die Absonderlichkeiten nehmen nicht ab. Erst friert das Meer komplett zu, dann scheint auch der gewohnte Sternenhimmel einer Veränderung zu unterliegen. Was ist denn nun wirklich passiert?
Durch eine Botschaft informiert, finden sie auf der ehemaligen Insel Formentera den etwas schrulligen Astronom Palmyrin Rosette. Dieser konnte die Rätsel lösen. Er hatte einen Kometen beobachtet, der auf die Erde zustürzte. Da er sie aber nur striff, riss er dabei ein Stückchen Erde mit sich. Genau darauf befand man sich jetzt. Zwangsläufig musste man auf der Kometenbahn durch das Sonnensystem reisen. Aber es gab noch einen Lichtblick: Sollte doch der Komet wieder in die Nähe der Erde kommen. Für diese Annäherung bereitete man sich mit einem Ballon vor. Kurz bevor sich die Himmelskörper näherten stieg man auf, in in den sich berührenden „Himmelsschichten“ konnte der Ballon, nicht ganz schadlos, dann zur Erde zurück kommen. Dort hatte man noch nicht einmal das Verschwinden ganzer Landteile bemerkt und Servadac stieß auf Unverständnis in seiner Garnison. Da der eigentlich „Grund“ des Ehrenhandels inzwischen verheiratet war, konnte auch das geplante Duell ausfallen.
Eine recht phantastische Geschichte, die an vielen Stellen überspitzt ist. Interessant ist, dass bestimmte Phänomene (wie zum Beispiel die Sachlage mit dem Gewicht/Masse) nicht kontinuierlich beschrieben werden. Und das der Zusammenstoß nicht bemerkt wurde – na ja ...

Anmerkung zur Geschichte des Romans: Passagen des Romans mussten mehrmals „abgemildert“ werden, da Verne sich im Original zu einer geschmacklosen Polemik über einen Juden hinreißen ließ. Der Roman ist auch unter den Titeln: „„Hector Servadac“, „Reise durch das Sonnensystem“, auch „Hektor Servadacs Weltraumreise“ erschienen.
Reise durch die Sonnenwelt von Jules Verne.

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