Höhlenlöwen in Stuttgart und Baden-Württemberg

Eiszeitalter1

Mosbacher Löwe aus dem Eiszeitalter vor rund 600.000 Jahren

Stuttgart (wissenschafts-news) – Stuttgart gilt als eine der Großstädte in Deutschland, in denen Reste von Höhlenlöwen (Panthera leo spelaea) aus dem Eiszeitalter zum Vorschein kamen. Berühmte Fundstellen solcher Raubkatzen sind Stuttgart-Bad Cannstatt, Stuttgart-Untertürkheim und Stuttgart-Zuffenhausen. Das berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch „Höhlenlöwen. Raubkatzen im Eiszeitalter“.

Die vor etwa 300.000 bis 11.700 Jahren existierenden Höhlenlöwen erreichten eine Gesamtlänge bis zu 3,20 Metern. Damit übertrafen sie heutige Löwen aus Afrika um rund 40 Zentimeter. Besonders große männliche Höhlenlöwen wogen bis zu 300 Kilogramm, rund 100 Kilo mehr als Löwenmännchen aus der Gegenwart.

Der erste Fund von Höhlenlöwen-Resten in Stuttgart glückte schon 1700 in Cannstatt nahe der Uffkirche, wo damals die Entdeckung eines Mammuts für großes Aufsehen sorgte. Dabei hat man auch Zähne und zwei Zehenglieder eines Höhlenlöwen geborgen. Im Travertin-Steinbruch Biedermann in Stuttgart-Untertürkheim kamen ab 1929 zahlreiche Reste von Höhlenlöwen aus der so genannten Eem-Warmzeit (etwa 127.000 bis 115.000 Jahre) ans Tageslicht. Stuttgart-Zuffenhausen wurde bereits 1927 als Höhlenlöwen-Fundort erwähnt.

Baden-Württemberg gehört zusammen mit Bayern und Nordrhein-Westfalen zu den Bundesländern in Deutschland, in denen besonders viele Zähne und Knochen von Höhlenlöwen gefunden wurden. Aus Bayern kennt man 27 Fundorte von Höhlenlöwen, aus Nordrhein-Westfalen 21, aus Baden-Württemberg 15, aus Sachsen-Anhalt 10, aus Thüringen 8, aus Hessen 7, aus Niedersachsen 5, aus Rheinland-Pfalz 3, aus Brandenburg 3 und aus Sachsen 2. Dagegen wurden im Saarland, in Schleswig-Holstein, in Bremen und in Mecklenburg-Vorpommern bisher keine Höhlenlöwen gefunden. Unter den Großstädten, in denen Fossilien von Höhlenlöwen zum Vorschein kamen, sind Stuttgart, Wiesbaden, Hamburg. Leipzig und Berlin.

Die frühesten und größten Löwen in Deutschland waren die Mosbacher Löwen (Panthera leo fossilis) aus dem Eiszeitalter vor rund 600.000 Jahren. Sie sind nach dem ehemaligen Dorf Mosbach bei Wiesbaden in Hessen benannt, wo man viele Reste von ihnen entdeckt hat. Diese Mosbacher Löwen erreichten eine Gesamtlänge von maximal 3,60 Metern, womit sie heutige Löwen in Afrika um rund einen halben Meter übertrafen. Aus ihnen sind vor ca. 300.000 Jahren die bis zu 3,20 Meter langen Höhlenlöwen hervorgegangen.

Mosbacher Löwen lebten – nach Funden aus Mauer bei Heidelberg zu schließen – auch am Ufer des Neckars. Sie waren Zeitgenossen des Heidelberg-Menschen, für den Begegnungen mit diesem Riesenlöwen lebensgefährlich waren, weil er noch keine wirksamen Waffen besaß.


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