Polizei von Niedersachsen arbeitet besser/Aufklärungsquote steigt

Hannver. Die Aufklärungsquote ist von 53,9 Prozent in 2004 auf 58,5 Prozent in 2008 gestiegen. Deshalb lautet die Zwischenbilanz des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann: "Die im Jahr 2004 begonnenen Organisationsveränderungen der Polizei Niedersachsen haben sich bewährt." Optimaler Einsatz von Kompetenzen und Ressourcen führe dazu, dass die Polizei auf ihre zukünftigen Aufgaben gut vorbereitet sei. Das habe sich bei einer Untersuchung herausgestellt.

Im Mai 2004 ist in einem ersten Schritt im Ministerium für Inneres, Sport und Integration das Landespolizeipräsidium eingerichtet worden, das mittlerweile nach Übernahme der Aufgaben des Brand- und Katastrophenschutzes zum "Landespräsidium für Polizei, Brand- und Katastrophenschutz" ausgebaut wurde. Zum 1. November 2004 entstanden sechs eigenständige, leistungsstarke Polizeidirektionen sowie eine Polizeibehörde für zentrale Aufgaben (Zentrale Polizeidirektion). In den Jahren 2006 und 2007 folgten organisatorische Anpassungen im Landeskriminalamt Niedersachsen und bei der Wasserschutzpolizei des Landes sowie die Gründung der Polizeiakademie Niedersachsen.

Kriminalitätsbekämpfung als einer der Aufgabenschwerpunkte der Polizei wurde unter anderem durch Einrichtung von Zentralen Kriminalinspektionen Fahndungen, Präventionsteams (Zusammenführung von Kriminal- und Verkehrsprävention) und Verfügungseinheiten organisatorisch gestärkt und qualitativ verbessert. Darüber hinaus wird nun "Rund-um-die-Uhr" inspektionsweit speziell fortgebildetes Personal für die qualifizierte Aufnahme von Tatorten eingesetzt. Die damit verbundene Verbesserung der Arbeitsqualität zeigt sich beispielsweise in der Sicherung auswertbarer Fingerspuren am Tatort. Hier ist im Jahr 2007 gegenüber 2004 eine Zunahme von 19 Prozent zu verzeichnen.

Die Funktionalität und Eigenständigkeit der Polizei wurden gestärkt, indem kriminalgeografische und einsatztaktische Aspekte innerhalb der neuen Organisationsform berücksichtigt und die Behörden in ihren Personal- und Sachressourcen so autark wie möglich ausgestattet wurden. Des Weiteren wurden auf Polizeiinspektionsebene spezialisierte Arbeitsbereiche mit angemes-senem Personalkörper eingerichtet.

"Dabei wird der Bedeutung der Bekämpfung von Kinder- und Jugendkriminalität durch die neu eingerichteten Fachkommissariate und Arbeitsfelder nun auch organisatorisch Rechnung getragen", sagte der Innenminister.

In Folge weiterer organisatorischer Strukturveränderungen wie die Verringerung der Anzahl von Führungsdienststellen und die Bündelung von Bereichen, in denen eine zentrale Aufgabenwahrnehmung zweckmäßig ist, wzrde der Bereich der operativen Vollzugskräfte zusätzlich personell gestärkt. Eine erhebliche Personalverstärkung wurde durch Neueinstellungen im Rahmen des so genannten 1000er- Programms erreicht. 2003 und 2004 wurden dabei 500 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte über den regulären Personalnachersatz hinaus eingestellt, in den Folgejahren nochmals 300.

Die so insbesondere in den ländlich geprägten Regionen des Landes erhöhte Präsenz und Bürgernähe hat bei der Aufgabenwahrnehmung und der Arbeitsqualität zu einer gesteigerten Professionalität beigetragen.

"Die niedersächsische Polizei kann auf diese Weise den Interessen und Bedürfnissen ihrer Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf eine sich stetig verändernde Sicherheits- und Kriminalitätslage noch effektiver gerecht werden", sagte Schünemann.

Besonders anschaulich spiegelt sich diese Entwicklung in den Aufklärungsquoten der letzten Jahre wider. Während 2004 53,9 Prozent der Straftaten aufgeklärt werden konnten, wurden im letzten Jahr von 589.967 registrierten Straftaten 345.331 Fälle aufgeklärt. Mit der sich daraus ergebenen Aufklärungsquote von 58,5 Prozent hat Niedersachsen im vergangenen Jahr die höchste Aufklärungsquote erreicht.

"Dieses Ergebnis zeigt, dass die niedersächsische Polizei in ihrer jetzigen Struktur sowohl organisatorisch und fachlich als auch technisch mit den allgemeinen sicherheitspolitischen Entwicklungen Schritt hält", sagte Innenminister Schünemann.

Da Organisationsentwicklung jedoch eine Daueraufgabe ist und bei der Evaluation auch einzelne Optimierungsbedarfe festgestellt wurden, wird der Verbesserungsprozess fortgesetzt, schloss der Minister seine Ausführungen.

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