Bestattungskultur? Was verstehen wir überhaupt unter Bestattungskultur?!

Wagen wir einen Blick in die Zukunft der Friedhöfe mit ihren Urnen-Blechdosen!

Rita Capitain – die Urnenmacherin - setzt sich gern auseinander. Und wenn es um die von ihr konzipierte praxisnahe Bio-Urne geht, verwickelt sie ihre Gesprächspartner in leidenschaftliche Diskussionen. Dabei verlässt sie sich immer auf fundierte Recherche, gepaart mit ihrem ausgeprägten Spürsinn. „Um neue Wege gehen und Sinnloses sein lassen zu können“, sagt sie „müssen wir Fakten sammeln und sie hinterfragen.“
Alleingänge sind nicht ungewöhnlich für sie – bekannt seit Kindertagen. Auch argwöhnisch beäugt zu werden, begleitet sie immer schon. Doch das konnte sie noch nie beeindrucken und schon gar nicht abhalten, wenn sie von einer stimmigen Sache überzeugt war. Dann geht sie den Dingen beherzt auf den Grund, das war und ist ihre Herausforderung. Schon immer. Sonst wäre der eingeschlagene Weg – ihr Einsatz für einen würdevollen Lebensabschluss - nicht gangbar, und sie hätte das Projekt „Bio-Urne“ schon längst aufgeben müssen. Denn ihre finanziellen Investitionen sind hoch. Und es erfordert immer wieder Kraft, sich auf’s Neue zu motivieren, den Weg weiterzugehen. Gegen die ziemlich großen Widerstände der Branchen-Lobbyisten.
Im Moment bekommt sie noch nicht allzu viel zurück, so die Erfinderin. Aber es bessert sich langsam! Denn trotz aller Hürden hat der Umbruch in der Bestattungskultur bereits begonnen. Auch andere Urnenmacher werden aufmerksam. Gehen aber leider noch zu bedenkenlos den Weg des unbedingten Geldverdienens. Soll heißen: Sie wehren sich nicht dagegen, Metall-Aschenkapseln in ihre wunderbar z.B. aus Holz gestalteten Urnen stecken zu müssen! Sie hinterfragen diese Praxis offensichtlich noch nicht einmal! Die nicht nachzuvollziehende Wirklichkeit lässt uns immer wieder fassungslos am Rande stehen. Es stimmt traurig, dass es anscheinend so sein muss. So gehandhabt wird. Doch muss es wirklich so sein? Und vor allen Dingen, muss es so bleiben?Rita Capitain ist der Meinung, die Öffentlichkeit sollte erfahren, wie es wirklich abläuft, damit sich endlich etwas ändert. Deshalb sammelt sie mittlerweile Geschichten zum Thema „Aktuelle Bestattungskultur“. Hier ist solch eine unglaubliche Begebenheit: Die Friedhofverwaltung einer Stadt änderte Mitte 2008 fortschrittlich ihre Statuten und forderte, nur noch vergängliche Materialien dürften in die Erde eingebracht werden. Ein vorbildlicher Ansatz. Eine Familie entschied sich für eine Urne aus einem biologischen Material. Sie wollten ganz bewusst auf die Metall-Aschenkapsel verzichten. Dazu war es nun erforderlich, dass die Asche aus der metallenen Krematoriumskapsel umgefüllt werden mußte in die biologische Urne. Niemand wollte die Asche umfüllen. Begründung seitens der Bestatterin: Sie gefährde damit ihr Unternehmen. Es sei verboten, Asche umzufüllen, und alle Kollegen in der Stadt würden dies bestätigen. Die Friedhofverwaltung wiederum argumentierte: Das sei Aufgabe des Bestatters. Einer schob es also auf den anderen. Schließlich gab die Friedhofverwaltung auf Drängen der Familie nach und überließ den Angehörigen die Aschenkapsel für ein paar Stunden. Die Familie durfte – man höre und staune - das Umfüllen selbst vornehmen! Ein Novum. Allerdings mit der Auflage der Verwaltung, darüber Stillschweigen zu bewahren!
So erfüllte sich dann doch noch der Wunsch der Verstorbenen und ihrer Angehörigen. Doch nun gab es für die Friedhofverwaltung ein weiteres Problem, nämlich die leere Aschenkapsel. „Wohin damit?“ fragten sich die dort Zuständigen. „Wie wäre es denn mit dem gelben Sack? Einfach ganz normal entsorgen?“ Doch darauf kamen die Friedhofverwalter erst gar nicht. Nein – und jetzt wird der Skandal erst richtig perfekt: Die Friedhofverwaltung bestand darauf, die l e e r e Blechdose mit in das Grab zu geben. Glauben Sie jetzt bitte nicht, es handle sich hierbei um eine „Nachrichten-Ente“. Nein, ganz gewiss nicht. Dies hat sich tatsächlich genau so zugetragen in einer mitteldeutschen Stadt im Jahre 2008.Da fragt sich die Urnenmacherin zu Recht: Wozu werden dann Statuten überhaupt geändert? Was soll das, wenn alles in der Praxis beim Alten bleibt? Der gesunde Menschenverstand wird willkürlich außer Kraft gesetzt. Darüber und über weitere skandalöse Vorgehensweisen will Rita Capitain in Zukunft berichten. Solcher Willkür darf sich in Deutschland niemand mehr ausgesetzt sehen. Wenn sich wirklich etwas ändern soll, dann muss darüber aufgeklärt werden, wie die Praxis in dieser Ecke des Lebens aussieht. Es kursiert beharrlich die Schutz-Behauptung der Bestattungsbranche, die Aschenkapsel dürfe durch einen Bestatter in Deutschland zur Umfüllung nicht geöffnet werden. An diesem Märchen wird äußerst konsequent festgehalten und damit die Bevölkerung verunsichert. Fragen Sie sich jetzt an dieser Stelle einmal ganz bewußt: Warum ist das so? Nun, die Antwort liegt bzw. steht in den Räumen der Bestatter. Es sind die Überurnen, die dort angeboten und dann nicht mehr verkauft werden könnten. Den meisten Trauernden bietet der Verkäufer im Bestattungshaus nämlich das an, was er am Lager hat. Und das sind vorwiegend Blechdosen. Diese Ware steckt bereits in seiner Bilanz, darum will er sie als Unternehmer natürlich auch verkaufen. Würde das Bestattungshaus beraten und nicht nur verkaufen, erhielten die Menschen wahrheitsgemäss auch Kenntnis von den Alternativen. Dann könnten sie sich unbeeinflusst frei entscheiden: Metall oder Bio-Material. Doch es soll erst einmal Alles beim Alten bleiben.
Immer noch wartet Rita Capitain auf die Zusendung eines Gesetzestextes, der ausdrücklich das Öffnen einer Aschenkapsel und Umfüllen in eine biologische Urne per Gesetz verbietet. Dieses rechtliche Papier, das juristische Konsequenzen ausweist, gibt es nicht. Gäbe es ein solches Gesetz, hätte Rita Capitain vor ca. sechs Jahren gar nicht erst mit ihrer Arbeit zu beginnen brauchen. Dann wäre jeder Fortschrittsgedanke – und damit verbunden das aufwändige Konzipieren der Form, das Suchen und Finden nach dem perfekten Bio-Material, das Herstellen der Rohlinge, das kreative Schaffen einer einzigartigen Bestattungsurne - völlig aussichtslos gewesen. Gott sei Dank gab es einen innovativen Bestatter, der ihr bei der Faktenrecherche zur Seite stand, der frei und mutig genug war und es nicht nötig hatte, Unwahrheiten zu unterstützen. Ein Mann, dem heute noch ihr Dank gilt. Warum also halten sich diese Gerüchte so hartnäckig? Um was geht es hier eigentlich? Um den Respekt gegenüber den Verstorbenen und ihrer Angehörigen jedenfalls nicht. Und das, obwohl das Bestattungsgewerbe ein ‚Dienstleistungsgewerbe‘ ist und sich somit den Wünschen der Menschen anzupassen hat und nicht umgekehrt! Wenn eine Familie also den Wunsch äußert, eine Bio-Urne entsprechend der Friedhof-Satzung haben zu wollen, so muss das ohne irgendwelche Hürden möglich sein. Und auch ohne Nachwerfen einer leeren Aschen-Blechdose in das Grab! Oder? Rita Capitain ist sich sicher, daß in ein paar Jahren über diesen Bericht nur noch geschmunzelt wird. Dann wird es nämlich ganz selbstverständlich sein, dem ökologischen Gedanken auch auf Friedhöfen gerecht zu werden. Die Aschenkapsel aus Metall wird verschwunden sein, weil man nach langen Jahren der Ignoranz endlich offen sagen konnte, dass sie unvergänglich war und das Müll-Problem auf den Friedhöfen ungelöst ließ. Die gängige Doppel-Urne (Metall-Aschenkapsel plus Überurne) wird aus ökologischer und finanzieller Sicht untragbar geworden sein. Das biologische Einurnen-Gefäß löst dann diese Ära ab. Und die meisten Menschen werden gar nicht wissen, wie viel Mut und Kraft die ersten Schritte dorthin gekostet haben. Doch warum ist der Weg dorthin nur so unglaublich lang? Warum wird im doch so umweltbewußten Deutschland nicht längst vorgeschrieben, nur biologisch abbaubare Urnen zu verwenden? Stattdessen stellt jedes Bundesland, jede Kommune, jede Friedhofverwaltung eigene Richtlinien auf. Welch ein Chaos! Für alle Beteiligten! Wozu das Alles? Müssen die Wege zu einer offensichtlichen Verbesserung denn wirklich so steinig sein?

Rita Capitain wird weiterhin all die unbequemen Fragen stellen. Denn sie ist überzeugt davon, irgendwann werden sich die innovativen und würdevollen Praktiken durchsetzen.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit!!

Atelier für Urnenkunst
Rita Capitain
Segeberger Straße 12a
23813 Blunk b. Bad Segeberg

fon 04557.981450

AnhangGröße
urneW4.JPG60.13 KB
19.01.2009: | | | |

Über ateliercapitain

Benutzerbild von ateliercapitain

Vorname
Rita

Nachname
Capitain

Adresse

Urnen das frEI | Atelier für Urnenkunst | Rita Capitain
Im Hoverfeld 23
52399 Merzenich-Golzheim

Homepage
http://www.rita-capitain.de/index.php?prg=2&kat=1066&obj=1&dat=1

Branche
Urnen, Bestattungs-Zulieferer, Künstler, Bestattungsurnen, Trauerberatung, Urnengestaltung, Urnenherstellung, Bio-Urnen, Urnenberatung