Internette Zeitung für Wilhelmshaven und umzu: Ein Irrtum stammt von Angela Merkel

Leben war schon immer lebensgefährlich - auch wenn man nach dem Aus für ein Printmedium im Internet weiter macht. Das ist für www.2sechs3acht4.de nun fast vier Jahre her. Zu Presseterminen der Stadt Wilhelmshaven werde ich allerdings immer noch nicht eingeladen, auch auf den städtischen Internet-Seiten taucht die internette Zeitung vom Jadebusen nicht auf. Stadtsprecher Arnold Preuß hat das einmal so begründet: „Was Sie machen ist kommerziell.“ Ob ich daraus schließen solle, dass die Lokalzeitung gemeinnützig sei, ist eine unbeantwortete Frage geblieben.

Im Laufe der Jahre sind auf www.2sechs3acht4.de Meldungen erschienen, die nicht nur für die Stadtväter unangenehm waren. Als es schon mehr als ein Verdacht war, dass der Oberbürgermeister hinter einer Lärm-Beschwerde steckte, die 300 Arbeitsplätze gefährdete, bekam das Stadtoberhaupt bei einer Neujahrsansprache einen Wutanfall. Widerlegt hat er diese Nachricht nie.

Ähnlich erging es dem Verleger der „Wilhelmshavener Zeitung“, der seinen Anwalt vorschickte, um kritische Anmerkungen über Gegenwart und Zukunft des Lokalblattes wieder aus dem Netz zu bekommen. Gelang ihm nicht.

Zwischenzeitlich wollte sich einmal der Deutsche Journalisten-Verband um derlei kümmern. Tat er aber nicht. Aber es ist durchaus eine interessante Frage: Hat ein Redakteur einer Internet-Zeitung die gleichen Rechte wie Redakteure von Printmedien?

Die jüngste Klageandrohung gegen www.2sechs3acht4.de ist zwar erst wenige Wochen alt, aber die ist derart durchgeknallt, dass wohl sogar die Anwältin des potenziellen Klägers von juristischen Schritten abgeraten hat.

Auch Irrtümer sind in der internetten Zeitung vom Jadebusen verbreitet worden. So rechnete Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Interview mit einem Baugeginn für den JadeWeserPort in 2005. Die Bauarbeiten begannen drei Jahre später. Aber immerhin: Sie haben begonnen.

Das ist an der Jade keine Selbstverständlichkeit…Wie positive Reaktionen des Jobcenters bei Anträgen auf Förderung. "Das hat hier noch nie jemand versucht", lautete der Beschluss. Der Hinweis, dass man solche Seiten über google-Anzeigen finanzieren könne, wurde schnell wieder vom Tisch gewischt.


Über Heinz-Peter Tjaden