HOCHSCHULEN ALS INNOVATOREN FÜR DEN MITTELSTAND

>> Der Verein kunststoffland NRW hat eine neue Veranstaltungsreihe gestartet: „Wissenschaft trifft Mittelstand vor Ort“ soll die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft intensivieren. Der erfolgreiche Auftakt am 31. Oktober im oberbergischen Land könnte ein Aufbruchsignal für die gesamte Branche sein. >>

NRW/Düsseldorf – „Nordrhein-Westfalen ist das Hochschulland Nr. 1 in Europa, und unser Ziel muss es sein, bald auch das Innovationsland Nr. 1 zu werden“, forderte Dr. Walther Pelzer vom Innovationsministerium des Landes NRW am vergangenen Freitag beim neuen kunststoffland-Forum F+E „Hochschule trifft Mittelstand vor Ort“ im oberbergischen Hückeswagen. Werkzeuge der Landesregierung, um dieses Ziel zu erreichen, sind zum Beispiel die Transfer- und Clusterstrategie. Die mehr als 100 Teilnehmer im Casino der gastgebenden Pflitsch GmbH konnten sich an diesem Abend von den Angeboten der Landesregierung überzeugen und wurden zudem in Fachvorträgen auf den neuesten Stand der Kunststofftechnik gebracht.

Gezielte Förderung aussichtsreicher Projekte

Gefördert werden insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen klar definierter Cluster wie etwa der NRW-Kunststoffindustrie, die über keine eigenen Forschungsabteilungen verfügen und daher die Zusammenarbeit mit Hochschulen brauchen, um neue Produkte zu entwickeln. Auf diesem Wege sollen wissenschaftliche Neu- und Weiterentwicklungen künftig schneller im Markt ankommen und möglichst rasch neues Geschäft generieren – und zwar in Form innovativer Produkte. In Zeiten globaler Wettbewerbskonstellationen ist dieser „bilaterale Brückenschlag“ eine wichtige Voraussetzung für die dauerhafte Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandorts NRW und die Sicherung von Arbeitsplätzen.

Als Kommunikationsplattform der NRW-Kunststoffindustrie spielt der Ende 2006 gegründete Verein kunststoffland NRW mit Sitz in Düsseldorf bei all dem eine entscheidende Rolle: So wurde jetzt neben zahlreichen anderen Aktivitäten zur Stärkung der Wertschöpfungskette Kunststoff die neue Veranstaltungsreihe „Hochschule trifft Mittelstand vor Ort“ ins Leben gerufen. Regelmäßig setzen sich ab sofort Mitgliedsunternehmen und hochkarätige Gäste an zentralen Kunststoffstandorten zusammen, vorzugsweise bei Unternehmen, um neue Kontakte zu knüpfen und den Wissenstransfer zwischen Hochschule und Industrie zu intensivieren. Schließlich haben die hiesigen Hochschulen der Kunststoffbranche bei der Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte einiges zu bieten, wie der Vorsitzende von kunststoffland NRW, Matthias Poschmann von der Lüdenscheider Poschmann Union, in seiner Begrüßungsrede betonte.

Die NRW-Hochschulen als Wachstumshelfer

„Es gibt eine Fülle neuer Technologien, die komplexe und kostengünstige Fertigungsprozesse ermöglichen, aber erst zum Teil im Einsatz sind“, konkretisierte anschließend Prof. Volker Schöppner vom Institut für Kunststofftechnik der Universität Paderborn. Nicht wenige davon seien an den Universitäten und Fachhochschulen des Landes entwickelt worden. „Insgesamt leisten wir unterschiedlichste Beiträge, um die Konkurrenzfähigkeit des Kunststoffstandorts NRW insgesamt zu steigern“, so Schöppner weiter. Dazu zähle, dass dort diejenigen Ingenieure ausgebildet werden, die später die neuen Technologien im Produktionsprozess umsetzen. Verbesserungswürdig ist allein der Austausch zwischen den Hochschulen und den einzelnen Betrieben – darüber waren sich an diesem Freitagabend die meisten Anwesenden einig.

Welche Angebote die Unternehmen nutzen können, wurde durch die folgenden Fachvorträge klar: Ob Leichtbau und Verbundwerkstoffe, Optische Technologien, funktionelle Technologien, bioinspirierte Technologien oder Nanotechnologie – die Potenziale aus Hochschulen bieten viele Möglichkeiten.

Neue Chancen durch neues Know-how

Und genau darin liegt die Chance für die seit Gründung des Vereins immer enger zusammenrückende Kunststoffbranche in NRW. Denn das Know-how für zukünftige Schritte ist jederzeit abrufbar – die Unternehmen müssen nur zugreifen, um neue Entwicklungen im Schulterschluss mit der Wissenschaft zur Marktreife voranzutreiben. Als Partner der Industrie hilft das kunststoffland NRW bei der Vermittlung der Ansprechpartner und Erschließung von Fördergeldern. „In der Tat gibt es wohl noch viel brachliegendes Potenzial“, bestätigte auch Wilfried Holberg vom Regio-Cluster Oberbergisches Land nach der mehrstündigen Veranstaltung.

Beim abschließenden Imbiss und Austausch auf Augenhöhe wurden einige wichtige Kooperationen angebahnt. kunststoffland NRW e. V. ist hierbei längst zur unverzichtbaren und immer effizienteren Kommunikationsdrehscheibe gereift.

Wir informieren Sie gerne:

kunststoffland NRW e. V.
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