Energie einsparen beim Möbelkauf - klimabewusstes Einrichten hilft Spritpreise senken

Klimawandel im Geldbeutel: wer tankt, bläst nicht nur CO2 in die Luft, er muss zurzeit auch kräftig zahlen. Grund ist der global gestiegene Energiebedarf und die stetig weiter wachsende Nachfrage nach Erdöl. Weil das auf den Preis wirkt, hilft als Gegenmaßnahme nur, möglichst viel Energie einzusparen. Das geht auch beim Möbelkauf, denn die scheinbar bedürfnislosen Hausgenossen Sofa, Regalwand oder Esszimmertisch benötigen bei ihrer Herstellung je nach Material, Herkunft oder Verarbeitungsort jede Menge Strom und Öl.

Wer die Preisspirale beim Öl drosseln will, verzichtet beim Einrichten so weit wie möglich auf Kunststoffprodukte. Plastikstuhl, Kaltschaum im Polster oder Oberflächen wie „Buche Nachbildung“, basieren allesamt auf Erdöl, das mit viel Energieaufwand aufbereitet wird, bis es spritz- oder gießbar ist und als Möbelrohstoff taugt. Holz hingegen wird nur gesägt, getrocknet, zusammengebaut und mit einer schützenden Oberfläche versehen. Überdies wächst es wieder nach, genauso wie Naturlatex als Alternative zu Schaumstoff. Wie viel Energie auf dem Weg von Wald zu Wohnung verbraucht wird, schwankt allerdings.

Was besonders billig angeboten wird, hat oftmals eine lange, aus energetischer Sicht sehr unsinnige Reise hinter sich. Es ist verlockend, Möbel aus asiatischer Produktion zu verkaufen, da dort die Lohnkosten erheblich niedriger sind als in Europa und die Margen für den Handel entsprechend höher ausfallen. Das hat allerdings nicht nur für die deutsche oder europäische Möbelindustrie fatale Folgen, es benötigt auch besonders viel Transportenergie, wenn ein Tisch erst in China gefertigt und dann in Deutschland verkauft wird, zumal das Holz oft von weit her importiert werden muss. Hinzu kommt, dass holzverarbeitende Betriebe genau dort am sparsamsten mit Energie umgehen, wo der Druck aufgrund von Öko-Steuern am größten ist. Schon auf mittelfristige Sicht können vermeintliche Schnäppchen das Leben auf anderer Seite also wieder verteuern, denn steigt der Ölverbrauch, steigt auch der Preis.

„Es gibt bisher noch keine Vergleichsstudie zu Möbeln, man beginnt erst langsam, Bewusstsein für die Problematik unserer Branche zu entwickeln“, sagt Otto Bauer, Geschäftsführer von ÖkoControl, einem Verbund ökologischer Einrichtungshäuser. „Wir empfehlen aber solange eine einfach Formel: Herkunft des Rohstoffs und Verarbeitung sollten möglichst nah beisammen liegen und möglichst nah am Ort des Verkaufes. Wir arbeiten daher nur mit uns bekannten deutschen Herstellern oder solchen aus dem nahen europäischen Ausland. So können wir auch sicher sein, dass Umwelt- und Gesundheitsschutz in der Produktion eingehalten sind und uns kein Holz aus Raubbau untergeschoben wird.“
Die ÖkoControl GmbH organisiert Schadstoff-Produkttests für ökologische Möbel aus Massivholz, Latex und anderen natürlichen Materialien, um den angeschlossenen Mitgliedern des Europäischen Verbands ökologischer Einrichtungshäuser (EVÖE) Sicherheit über die geführten Produkte zu geben. Der EVÖE ist ein Zusammenschluss von derzeit 50 ökologischen Inneneinrichtern in Deutschland und Österreich.

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