Autobiografie und Datenschutz: Veröffentlichung privater Daten schützt vor Geschichtsfälschung, Ausgrenzung und Willkür

Leitfaden:
Die Internet-Veröffentlichung persönlicher Erlebnisse und Eigenheiten ist keine Gefahr, sondern ein herausragender Schutz für sich und andere, da Persönlichkeitsmerkmale, die anderswo noch tabuisiert werden, wegen ähnlicher Profile tausender anderer Menschen im Internet gesellschaftsfähig und dadurch unangreifbar sind.

Story:
Berlin, 26.08.2008. Star Wars und Pac Man, unsere erste Mikrowelle, der Zauberwürfel. Glasnost und Perestroika verändern den Osten, J.R. Ewing fiest durch Dallas, die Columbia fällt vom Himmel und kurz darauf explodiert Tschernobyl. Schwarze Trans Ams schützen Recht und Verfassung: Die Achtziger. Oder war in den Achtzigern doch alles anders? Was ist Fiktion, was Wahrheit?

Unser Gedächtnis verklärt Vergangenes wie Winston Smith in Orwells Utopie "1984" die Geschichte. Der Funktionär des "Ministeriums für Wahrheit" fälscht historische Dokumente passend zur jeweils aktuellen Regierungspolitik, bis er am System zu zweifeln beginnt. In jedem von uns sitzt ein Winston Smith, der die eigene Erinnerung kontinuierlich an die aktuelle Lebenspolitik anpasst und historische Wahrheiten verklärt. Zusätzlich zur Vergangenheitsverklärung gefährdet aber auch mangelndes Wissen die Gesellschaft. Eine repräsentative Studie der Freien Universität Berlin aus dem Jahr 2007 erschreckt: Nur die Hälfte der befragten 5000 deutschen Schüler wusste, dass es in der DDR keine freien Wahlen gab, 20 Prozent stimmten für das DDR Regime als besseres politisches System und ein großer Teil hielt die DDR-Staatssicherheit für einen ganz normalen Geheimdienst. Wir lernen: Geschichtsbücher versagen, historische Wahrheiten unverfälscht zu retten.

Geschichte kann dadurch geschützt werden, wovor manche Deutsche zu Unrecht paniken: Der Veröffentlichung privater Daten und Lebensentwürfe im Internet. Zwar ist jede so veröffentlichte individuelle Information durch die persönliche Meinung des Individuums gefärbt, aber alle Blickwinkel zusammen ergeben ein wirklichkeitsgetreues Geschichtsbild, was zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort tatsächlich passiert ist, wie gelebt wurde und was eine Gesellschaft wirklich fühlte und dachte.

Werthaltig zur historischen Wahrheitsfindung sind Mitmach-Web Innovationen wie das Autobiografie Portal annoknips.com - eine bislang einzigartige Web Anwendung, die Essenzen aus Tagebuch, Blogging, Landkarten-Verortung, Fotoarchiv und Zeitmaschine kombiniert. Hier kann jeder seine eigene Lebensgeschichte oder Ausschnitte daraus in allen vier Dimensionen notieren und damit Geschichte schreiben. Auf annoknips.com geht es nicht um geschichtlich berühmte Ereignisse, sondern um Lebenserinnerungen normaler Bürger, z.B. den Umzug in eine Hochhaus-Siedlung und die damit verbundenen Gefühle und Gedanken.

Ein einzelner annoknips.com Beitrag über den Umzug in eine Hochhaus-Wohnung mag zwar nicht spektakulär scheinen, aber mehrere solcher Beiträge können das Bild des typischen Lebens in einer Hochhaus-Siedlung des 20. Jahrhunderts besser zeichnen als Schulbücher. Die Veröffentlichung privater Daten in einem Portal wie annoknips.com hilft, das eigene Leben in ein realistisches Gefüge zu betten und andere Menschen zu entdecken, die ähnliche Lebensentwürfe haben. annoknips.com Teilnehmer erleben dadurch Selbstfindung und Selbsterkenntnis.

annoknips.com ist aber auch eine Versicherung für die geschichtliche Wahrheit und gerade wegen der vielen privaten Daten, die hier öffentlich gemacht werden, eine Versicherung für jeden einzelnen annoknips.com Teilnehmer, dass er im Falle eines Falles mit seiner Meinung nicht alleine ist.

Das Paradoxon dabei ist: Wer viele persönliche Daten preisgibt, dessen Daten sind besonders gut geschützt. Warum das so ist erklärt die Schwarmintelligenz des Mitmach-Webs 2.0 und die große Zahl der Internet Teilnehmer. Wer sich dem Mitmach-Web 2.0 Schwarm anschließt, steht Angreifern nicht mehr alleine gegenüber. Sogar gesellschaftlich tabuisierte Persönlichkeitsmerkmale wie z.B. sexuelle Neigungen, die vor Jahren als krankhaft galten, werden durch das Schwarmverhalten in Online Gemeinschaften zu allgemein akzeptierten Gewöhnlichkeiten, denn im Web 2.0 merkt jeder: "Ich bin nicht allein." Auch wer selbst nicht zum Schwarm gehören will, sieht ein wirklichkeitsnahes Gemeinschaftsbild.

Eigentlich müsste sogar jeder seine Lebensgeschichte online veröffentlichen. Denn erst durch die Veröffentlichung privater Daten werden "Ministerien für Wahrheit" wie in Orwells "1984" die Grundlagen entzogen, andere zu bespitzeln, Geschichte zu fälschen oder individuelle Persönlichkeitsmerkmale anzugreifen. Menschen, die ihre privaten Daten verbergen, treiben hingegen die Maschinerie von Neugier, Klatsch und Tratsch weiter an. Nur bei denen lohnt sich Nachbohren. Sie führen den Ruf nach immer mehr Datenschutz in die Absurdität, denn mehr Datenschutz fördert auch mehr Neugier und mehr versteckte Überwachung. Wer möchte nicht wissen, was sich auf einem von einer Mauer umringten Grundstück befindet? Für ein Grundstück, was keinen Zaun hat, interessiert sich hingegen keiner.

Fazit: Wer viel von sich veröffentlicht, hat kleinere Angriffsflächen für Spekulationen und kann schwerlich diskreditiert werden. Ein seriöses Internet Portal wie annoknips.com bietet dafür die geeignete Plattform. Weniger Datenschutz-Hysterie täte unserem Land gut.

Über das Autobiografie Portal annoknips.com:
Auf annoknips.com kann man seine Lebensgeschichte aufschreiben. Dazu gibt man ein Ereignis aus seinem Leben ein und lädt passende Fotos hoch - sofern vorhanden. Jedes Ereignis wird mit Ort und Zeit gespeichert. Wenn andere Nutzer für den gleichen Ort bereits Fotos hochgeladen haben, kann man seine Autobiografie mit diesen Aufnahmen ergänzen.

www.annoknips.com


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