Gänsehaut im 3D-Kino

Die hallesche Agentur MOVING ELEMENTS zählt Marken von Weltruf wie Grohe, A. Lange & Söhne oder Miele zu ihren Kunden

Ob Inspirationen fürs Bad, die Reise durch ein hochkompliziertes Uhrwerk oder die Handhabung von Haushalts- und Arbeitsgeräten - die 3D- und Virtual Reality-Projekte der halleschen MOVING ELEMENTS GmbH begeistern Firmen von Weltrang genauso wie den Mittelstand. Die Hallenser machen Produkte leicht kommunizierbar und erhöhen dabei die Kundenbindung, geben eine Vorstellung von Dingen, die es teilweise noch gar nicht gibt. In der vierten Etage des Mitteldeutschen Multimediazentrums (MMZ) in Halle - mit Blick über die Dächer der Altstadt - dringt das 18-köpfige Team um Hanjo Nyhuis in neue Dimensionen vor.

Halle (Saale), Juni 2008. Nach dem sechsminütigen Film herrschte kurz Stille. Dann begann der Applaus. Das Publikum war schlichtweg überwältigt. Und wenn man genau hinsah, standen dem einen oder anderen sogar Tränen in den Augen. So etwas hatten die hochrangigen Gäste des Genfer Uhrensalons SIHH noch nicht erlebt. Im Auftrag der Luxusuhrenmarke A. Lange & Söhne Glashütte hatten die Mitarbeiter der halleschen Firma MOVING ELEMENTS eine Animation konzipiert und verwirklicht, die so niemand für möglich gehalten hätte. In einem 360-Grad-Kino, inmitten einer 44 Meter langen und 2,70 Meter hohen Projektionsfläche, versetzten sie das Publikum in eine atemberaubende Perspektive. Sie nahmen es mit auf eine Tauchfahrt durch das Innere des „Cabaret Tourbillon“, der diesjährigen Uhrenneuheit aus dem Hause Lange. Mit eindrucksvollen 3D-Effekten und einer exakt getimten virtuellen Kamerafahrt präsentierten sie die Besonderheiten der neuen, patentierten Konstruktion. Besonderen Wert legten sie dabei auch auf die exakte Nachbildung der wertvollen Materialien und der von Hand vollendeten Oberflächen, um einen extrem realitätsnahen und detailgetreuen Eindruck zu vermitteln. Im perfekten Zusammenspiel mit der Musik und der sonoren Stimme des Sprechers war eine hollywoodreife Aufführung gelungen, die zum Messehighlight avancierte und in mehreren Sondervorstellungen lief.

Mit virtueller Produktkommunikation Gänsehaut zu erzeugen, real existierende Dinge oder solche, die es noch gar nicht gibt, vorstellbar zu machen, ist ein erklärtes Ziel der MOVING ELEMENTS GmbH. Der Niedersachse Hanjo Nyhuis, der in Halle an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein studiert hatte, wusste früh um die Bedeutung von Produktgestaltung als Zeichen unverwechselbarer Qualität und als Verkaufsfaktor. „Design ist nicht nur Feilen am Produktäußeren, sondern der gesamte Prozess von der Idee bis zum fertigen Produkt“, ist er überzeugt.

Und so gründete der Industriedesigner, der schon während des Studiums eine Industriedesignagentur geführt und später verkauft hat, 2001 ein weiteres Unternehmen in Halle; gründerfreundliches Klima, zentraler Standort, qualifiziertes Personal, moderne Infrastruktur. Von zwei auf 18 Festangestellte stieg die Mitarbeiterzahl in den sieben Jahren seit Firmengründung; bei Großprojekten kann das Team mit „festen Freien“ auf weitere 20 durch MOVING ELEMENTS geschulte Fachkräfte zurückgreifen. Und wenn es so weitergeht mit dem Kundeninteresse, ist längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Als Spezialist für interaktive digitale Anwendungen und Produktdesign-Experte zugleich setzt MOVING ELEMENTS auf die mehrfach qualifizierten Mitarbeiter in der Universitätsstadt an der Saale – Designer, Architekten, Maschinenbauer und Programmierer mit „virtuellem Gespür“.

Und weil das Umfeld für die Kreativität eine große Rolle spielt, zog die Firma 2006 als erste überhaupt ins Mitteldeutsche Multimediazentrum. Nur wenige Meter vom Stadtzentrum und der Hörfunkzentrale des MDR entfernt, konzentrieren sich dort heute Medienfirmen und Kommunikationsspezialisten. Die moderne Ausstattung ist attraktiv; die Kinotonmischung im MMZ-Studio erhielt die in Europa bislang sehr seltene Dolby Premier Studio License und ermöglicht Hollywoodqualität.
Hier finden die Kreativen von MOVING ELEMENTS nun mit Blick auf die Altstadt von Halle für namhafte Kunden wie Grohe, Miele, die Schweizer Franke AG (Kaffeemaschinen-Produzent) oder die bereits erwähnten Feinuhrmacher aus Glashütte emotionale und dabei effiziente Produktmarketinglösungen. Und die Vorstände dieser Weltfirmen geben sich in regelmäßigen Abständen im großzügigen Konferenzraum von MOVING ELEMENTS im MMZ Halle die Klinke in die Hand.

Grohe, der führende Anbieter für Sanitärarmaturen in Deutschland, hat rund 8.000 vermarktungsfähige Produkte im Angebot, die Variantenvielfalt geht ins Unendliche. Es sei eine große Herausforderung, für solch einen Topkunden eine Vertriebsstrategie zu entwickeln, sagt Nyhuis. Seit mehr als vier Jahren zählt die Grohe AG jetzt auf die Lösungen von MOVING ELEMENTS aus Halle. 2005 zum Beispiel wurden in der Stadt an der Saale Zukunftsstudien angestellt, wie das Bad im Jahr 2020 aussehen könnte. Digitale Armaturen wurden entwickelt, die sich der Nutzer am Bildschirm in immer neuen Variationen selbst zusammenstellen kann. Oder jetzt der jüngste Auftrag für Grohe, der „3D-Cube“. Auf der Basis von dreidimensionalen Daten hat MOVING ELEMENTS den Internetauftritt von Grohe revolutioniert. Dafür wurde ein fotorealistischer, animierter Raumwürfel erfunden, in dem Besucher der Website per Mausklick bis zu 42 verschiedene Badlösungen interaktiv, live und in Farbe erleben können. Das Ganze basiert auf drei Grundlinien, die drei unterschiedliche Einrichtungsstile zwischen „Bauhaus“ und „Empire“ symbolisieren. Weltweit können sich Kunden nun zu Hause ihr Traumbad zusammenstellen und wissen genau was sie wollen, wenn sie in eine der Grohe-Filialen kommen. Mittlerweile planen und entwickeln die Hallenser aufgrund des großen Erfolgs die Ausweitung des Systems auf sämtliche verfügbare Raum- und Produktwelten – und das international.

„Die Filialen können nie alle Produkte eines Herstellers vor Ort haben“, sagt Hanjo Nyhuis. „Da ist das Netz klar im Vorteil, hier lässt sich alles präsentieren, sogar Produkte, die es bisher nur in unseren Köpfen gibt.“ Das wiederum kann enorme Kosten sparen, weil aufwendige Prototypen nicht erst entwickelt und gebaut werden müssen. Auch für den Mittelstand sind die Ideen der „beweglichen Elemente“ bares Geld wert. Nyhuis und sein Team erfanden zum Beispiel die „Virtual Academy“ für SebaKMT, ein auf dem Weltmarkt führendes Unternehmen im Bereich Ortungstechnologie. Das sind u. a. interaktive Trainingseinheiten auf DVD, mit denen sich Mitarbeiter weltweit weiterbilden können – und das ganz ohne Lehrer. Die Filme stellen Geräte vor, zeigen, wie man damit umgeht, auf unterhaltsame, plastische Weise. Für die „Interaktiven 3D-Produktkonfiguratoren“ wurde MOVING ELEMENTS von der Initiative Mittelstand mit dem Innovationspreis 2007 in der Kategorie Kundenbeziehungsmanagement (CRM) ausgezeichnet.

Längst bietet die hallesche Firma mehr als nur digitale Entwicklungen, immer stärker wird sie zur Inspiration für Hersteller und Kunden. Auf der Hannover messe im April 2008 wurde MOVING ELEMENTS als assoziierter Partner in den ostwestfälischen Industrieverband ViProSim e.V. (Virtual Prototyping and Simulation) aufgenommen, in dem Großhersteller wie Siemens, Miele und andere Mitglied sind. In Arbeitskreisen und Workshops werden Ideen ausgetauscht, Lösungsansätze diskutiert und Unternehmensstrategien entwickelt. Zum Beispiel wie künftige Produkte aussehen könnten, ob sie entwickelt werden sollen oder nicht. Die spezielle Kompetenz der Firma aus Halle an der Saale ist bei dieser Forschungs- und Entwicklungsarbeit von großem Nutzen.

ssh/Autorin: Marlene Köhler (marlenekoehler-halle@web.de)

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