Stadtrat Dessau-Rosslau fällt Umweltbundesamt in den Rücken.

DVU-Initiative für Schnellzugverbindung zwischen Dessau und Berlin abgelehnt.

Es ist kaum zu glauben: Ausgerechnet auf Antrag des einstigen Landesvorsitzenden der Grünen in Sachsen-Anhalt, Ralf-Peter Weber, wurde am 12. März 2008 eine Beschlußvorlage von der Tagesordnung des Dessau-Rosslauer Stadtrates gestrichen, die doch vor allem den Interessen des Umweltbundesamtes (UBA) dienen sollte. Die DVU hatte eine Initiative für die Wiederbelebung des Intercity-Verkehrs zwischen Dessau und Berlin eingebracht, um damit mehreren hundert Mitarbeitern der eigens zur Aufwertung der kreisfreien Stadt Dessau von Berlin an die Mulde gekommenen Forschungsbehörde ein zeitsparendes und umweltschonendes Reisen zwischen Wohnort und Arbeitsort zu ermöglichen. Denn geradezu zeitgleich mit dem Einzug des UBA in das neue Gebäude am Wörlitzer Platz hatte die Deutsche Bahn AG den Schnellzugverkehr zwischen Dessau und Berlin weitgehend eingestellt. Aus der Hauptstadt nach Dessau pendelnde Behördenbedienstete sind seither gezwungen, entweder mit dem Auto zu fahren oder sich zwischen zeitraubendem Regionalzugverkehr und Intercity-Umweg in die Gegenrichtung, nämlich über Leipzig oder Bitterfeld, zu entscheiden.
Bereits im Januar legte daher die DVU dem zuständigen Ausschuß eine entsprechende Initiative vor, um hier Abhilfe zu schaffen. Ergebnis: Nicht ein einziges Ausschußmitglied wollte - oder durfte? - der Anregung für eine bessere verkehrstechnische Erreichbarkeit des Umweltbundesamtes zustimmen. Und schließlich der Eklat im offenbar auf den totalen Krieg gegen rechts eingeschworenen Stadtrat: Streichung der gesamten Beschlußvorlage von der Tagesordnung - eine schallende Ohrfeige in Richtung Umweltbundesamt, dessen Mitarbeiter nun weiterhin mit dem Auto oder der Regionalbahn den Weg von und nach Berlin zurücklegen müssen.

DVU-Kreisverband Dessau-Rosslau, 13. März 2008