Erziehungstipps ohne erhobenen Zeigefinger

Auf dem Drahtseil durch die Kinderstube – Lebensnaher Elternratgeber

Kindererziehung ist selbst für Eltern, die mit zahlreichem Nachwuchs beschenkt sind, oft ein „Buch mit sieben Siegeln“. Denn selten ist eine „Erziehungsmethode“ bei allen Kindern gleichermaßen erfolgreich. Diese Erfahrung hat Christine zu Löwenstein gemacht. Die siebenfache Mutter, vielfache Großmutter und engagierte Christin im Bereich der Frauen- und Elternarbeit lässt jetzt andere Eltern an ihren Erfahrungen teilhaben. In ihrem Buch „Auf dem Drahtseil durch die Kinderstube“ berichtet sie vom Stress und der Freude, die sie mit ihren Kindern hatte. Und fast wie nebenbei empfängt der Leser nachvollziehbare Ratschläge für seine eigene familiäre Situation.

Über allem steht die Empfehlung, das Kind als eigenständige Person wahrzunehmen. Auch wenn dies manchmal schwer fallen mag, zwischen Füttern, Putzen und Lernen, wie die Autorin eingesteht. Gleichwohl: „Wenn ich mein Kind ernst nehme, wenn es sich von mir ernstgenommen fühlt, dann ist es selbstverständlich, dass wir zueinander Vertrauen haben“, schreibt Christine zu Löwenstein. Für sie sind Vertrauen und Respekt die Grundvoraussetzungen einer funktionierenden Erziehung.

Was wie ein Allgemeinplatz klingt, scheint eine tief verwurzelte Einstellung im Leben der zu Löwensteins zu sein. Denn: „Ein Mensch ist nicht erst Person mit dem gefüllten Geldbeutel und dem eigenen Schild an der Wohnungstür, sondern von allem Anfang an, und auch später ohne alle diese Zugaben!“

Vor dieser Grundeinstellung erhalten die praktischen Tipps von Autorin zu Leser, von Mutter zu Mutter einen tieferen Sinn und nachhaltige Bedeutung. Wenn Christine zu Löwenstein über „kreatives Streiten“ schreibt, dann ist sie weit entfernt von den Ideologien einer antiautoritären Erziehung oder dem strengen Regiment preußischer Züchtigung. „Kinder erlernen die Kunst des Streitens fast von allein“, hat sie festgestellt. „Als Erwachsene sollten wir gut zusehen, zuhören und uns überlegen, ob wir uns da hineinmischen, oder ob hier nicht eben etwas ausprobiert und erlernt wird, das jeder Mensch für seinen Alltag braucht. Wie viele Missverständnisse würden erst gar nicht aufkommen, wenn wir rechtzeitig gelernt hätten, kreativ zu streiten?“

Das sind keine Erziehungstipps mit erhobenem Zeigefinger, sondern Ratschläge auf der Basis vielfältiger Erfahrungen, zu denen auch Rückschläge und Fehler gehörten. Kurzum: Hier lässt uns eine Frau an einem Teil ihres gelebten Lebens teilhaben, auf den wir bei der Lektüre des Buches fast beiläufig blicken und immer wieder nur nickend zustimmen können.

Christine zu Löwenstein: „Auf dem Drahtseil durch die Kinderstube“, 62 Seiten, EUR 9,90, Frieling-Verlag Berlin; ISBN 978-3-8280-2472-4.

Rezensionsexemplare können im Verlag angefordert werden.

Für Rückfragen:
Frieling-Verlag Berlin – Presse: Zdenka Hruby, Tel. 030 – 766 99 90; E-Mail: presse@frieling.de

18.11.2007: | | |

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