Senodis realisiert hitzebeständige Bauteilkennzeichnung in der Metallbearbeitung
Pressetext verfasst von Wassenberg PR am Mo, 2023-06-05 11:23.Digitaler Fingerabdruck für Bauteile
Das Dresdener Start-up Senodis Technologies GmbH präsentiert eine innovative Lösung für die individuelle Bauteilkennzeichnung in Hochtemperaturprozessen in der Metallbearbeitung: CeraCode®.
Die Markierung durch einen Data-Matrix-Code erfolgt mit einer speziell entwickelten Tinte, die Temperaturen von 1.300 Grad, wie sie in der Warmumformung, im Press- oder Einsatzhärten vorkommen können, standhält. Bisher existierte keine zufriedenstellende Markierungslösung, die einerseits
die nachgelagerten Hochtemperaturprozesse sicher überstand und andererseits eine individuelle Rückverfolgbarkeit ermöglichte.
Mit CeraCode® können Bauteile nun individuell identifiziert und sämtliche relevante Daten über den gesamten Prozess mit dem Bauteil verknüpft und ausgelesen werden.
Data-Matrix-Code mit temperaturstabiler Tinte
CeraCode® wird vor den Temperaturverfahren als Data-Matrix-Code mit einer hochtemperaturstabilen Tinte auf das Bauteil aufgedruckt. Die Tinte wurde von Senodis auf Basis keramischer Pigmente entwickelt, die sich unter Temperatureinwirkung stoffschlüssig mit der Bauteiloberfläche – ob Stahl, Keramik oder auch Glas – verbindet. Sie hält je nach Zusammensetzung Temperaturen bis über 1.300 Grad Celsius problemlos stand. Dem Code können sämtliche für das Bauteil relevante Prozessdaten (Produktionstag und -nummer, Ofentemperaturen, Durchlaufzeiten, Pressdrücke, Umformgrade und -stärken) zugeordnet und an weiteren Prozessstationen ausgelesen werden.
Sortierkosten senken, Taktzeit unter zwei Sekunden
Häufig wird z. B. beim Presshärten mit Schlagstempeln gearbeitet, die jedoch nur Wochennummern einprägen, die entsprechend keine individuelle Zuordnung erlauben. Bei fehlerhaften Teilen müssen dann ganze Chargen geprüft werden, was hohe Sortierkosten verursacht. Auch kann das Metall durch den Schlagstempel beeinträchtigt werden.
Eine andere Möglichkeit ist die Laserkennzeichnung, die zwar eine individuelle Kennziffer ermöglicht, aber die Taktzeiten insgesamt signifikant erhöht und einen größeren Invest bei Anschaffung und Sicherheitsmaßnahmen bedeutet.
Die Kennzeichnung mit CeraCode® berücksichtigt die enge Taktung der Prozesse; sie erfolgt in unter zwei Sekunden oder komplett inline und ist zeitlich damit sehr gut integrierbar.
Schlüssel zur Digitalisierung
Prozessdaten werden bereits an vielen Stellen in Produktionsprozessen generiert. Mit CeraCode® lassen sie sich nun individuell mit einem Bauteil verknüpfen und in einer Datenbank zusammenführen. So wird eine durchgängige Digitalisierung und transparente Rückverfolgbarkeit ermöglicht.
Ausschüsse lassen sich deutlich reduzieren und Prozesse dank der Datenbasis optimieren.
Kundenindividuelle Gesamtlösung aus Tintenportfolio, Drucker, Bilderfassung und IT-Integration
Senodis stellt eine Gesamtlösung zur Verfügung, die in einem Pilotprojekt mit einem großen deutschen Automobilhersteller erprobt wurde.
In der Grundversion ist die Kennzeichnung, die erstmalige Erfassung vor dem Ofen sowie die zweite Erfassungsstufe, also das Auslesen per Industriescanner hinter dem Ofen, enthalten. Dr. Christoph Kroh, Co-Founder und Geschäftsführer bei Senodis betont, dass es sich bei CeraCode® nicht
um eine „One-fits-All-Lösung“ handelt, die sich jedem Produktionsprozess überstülpen ließe, sondern dass das Unternehmen das System stets kundenspezifisch anpasst, von der Tinte für die jeweiligen Oberflächenbeschaffenheiten bis zur Bereitstellung einer Datenbanklösung für die Verwaltung der Prozessdaten – je nach Bedarf.