Marketing in der Krise: Strategie entscheidet

Unternehmer sind angehalten gerade in Krisenzeiten eine konstruktive Perspektive einzunehmen. Auch die härtesten Krisen bergen neue Gelegenheiten – sofern man bereit ist, hinzusehen. Der Ausfall von Eventzeit durch Messe-Absagen und nicht statt findende Kongresse ist insofern auch gewonnene Zeit, gemäß Udo Vonderlinden „Strategiezeit“.

Die Krise ist wohl heute der meist zitierteste Begriff der medialen Landschaft von A wie Abendschau über K wie Kollegen-Gespräch bis T wie Twitter. Allem voran dürfen die Dynamiken rund um die Krise 2020/2021 als wirkmächtigster, gesellschaftlicher Krisenfaktor gewertet werden. Abgesagte Messen, ausgefallene Business-Veranstaltungen, Mitarbeiter in Quarantäne, geschlossene Schulen – das alles hat schon jetzt signifikant spürbare Folgen. Die Maßnahmen – so richtig sie erscheinen – haben betriebs- und volkswirtschaftlich fatale Folgen. Unabhängig von den vielfältigen Problemen, die entstanden sind und noch entstehen: was sollten mittelständische Unternehmen jetzt tun, im Angesicht des verordneten Hausarrests und der weiter zu nehmenden Auftrags-Zurückhaltung durch die Märkte?

Stichwort Krise und Chance. Ausgerechnet die virusgeplagten Chinesen sind es, die uns hier mit Ihren Schriftzeichen und implizit der gelebten Philosophie einen Weg zeigen: Gefahren sind oft Gelegenheiten. Krisen sind Chancen. Das drückt ein Schriftzeichen aus dem Reich der Mitte explizit aus, in dem es die beiden Begriffe in sich vereint. Aus dieser Perspektive gibt es zwei zentrale Fragen, die sich jeder strategisch denkende, unternehmerisch Verantwortliche stellen sollte:
1) Was „sagt“ uns diese Krise bezogen auf unser Geschäftsmodell?
2) Was können wir jetzt konstruktiv tun, um gestärkt aus dieser, irgendwann zu Ende gehenden Krise hervor zu gehen?

Luft holen, Drauf schauen

Kein Unternehmen performt an seiner echten Leistungsfähigkeit. Eingespielte Muster, verkrustete Prozesse, unprofitable Nebenleistungen, zu wenig Fokus, veränderte Marktrealität. All das sind Aspekte, die im normalen Geschäftsalltag oft zu wenig stören, als dass man sich kümmern müsste. Wenn wir nun durch eine spürbare Krise gehen, wird Veränderung notwendiger bzw. zur zentralen Pflicht. Zeit zu prüfen, was aus der Perspektive von Unternehmensleitbild, Kundennutzen und Wertschöpfung noch wirklich relevant ist. Und wovon man besser Abstand nimmt, Herangehensweisen verändert oder optimiert oder sich in Zielgruppen-Wahrnehmung komplett neu positioniert.

Trüffelspur Minimumfaktoren & Engpässe

Der Management-Vordenker Wolfgang Mewes hat schon in den sechziger Jahren die Engpässe als zentralen Faktor von Weiterentwicklung erkannt und entsprechend adressiert. Laut Prof. Mewes entscheiden interne und externe Engpässe und deren Lösung über die Prosperität von Unternehmen. Die zentrale Mission im Kontext „externer Engpass“ gemäß Mewes: „Wer den Nutzen für die eigene Zielgruppe erhöht, wird selbst erfolgreicher“. Inwieweit erhöhen Sie mit Ihren Leistungen noch den Nutzen für Ihre wichtigste Zielgruppe? Die Frage ist weder hypothetisch noch banal, denn deren Beantwortung zwingt zur Reflexion und der Auseinandersetzung mit Faktischem. Dasselbe gilt bei einer kritischen Draufschau für interne Engpässe bzw. besser Minimumfaktoren. Wofür verwenden Kollegium und Geschäftsleitung täglich Ihre Zeit? Sind alle Mitarbeiter im Flow oder besser an anderer Stelle eingesetzt? Fühlen sich unsere „Touchpoints“ von Drucksachen über Website und Social Media Profile bis hin zur aktiven Kommunikation gut an? Sind sie zielwirksam? Haben wir überhaupt festgeschriebene Unternehmensziele? Kennen wir Zahlen und können justieren und optimieren, wenn Etappenziele nicht erreicht werden? Sind wir im Wettbewerb überzeugend positioniert? Stimmen unsere Markthypothesen mit Umsatz- und Gewinn-Erwartung überein? Viele Fragen, die es wert sind, gestellt zu werden, wenn einmal erzwungenermaßen Zeit zum Zurücktreten und objektiven Drauf-Schauen ist.

Die Krise als Chance

Eine Krise sei die optimale Zeit, strategisch zu handeln, so Karina Vonderlinden. „Wer zum Wenig tun verurteilt ist, hat Zeit sich mit Grundlegendem zu befassen“ weiß Vonderlinden. Gerade wenn viele reale Treffen wie Messen, Kongresse oder sonstige business-relevante Veranstaltungen von heute auf Morgen ausfallen, werde strategische Zeit frei. „Man muss es nur sehen“ so Karina Vonderlinden. Und weiter erinnert sie: „Nutzen Sie die Zeit. Und deklarieren Sie diese als gewonnene, statt verlorene Zeit. Arbeiten am eigenen Unternehmen ist in regelmäßigen Abständen eine entscheidende Maßnahme für Fortschritt. Wer Informationen zur medioton Strategie-Beratung sucht, dem sei die kostenlose Einstiegsvariante zum Workshop empfohlen. Im Netz unter https://medioton.de/strategieberatung.