Blut auf der Eichel

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Blut auf der Eichel

Ein Zeitdokument und „Autopsiebericht“

Auszug aus dem Autopsieprotokoll:

20.) Die Eichel des Gliedes liegt frei. Die Vorhaut fehlt. An der rechten Vorderseite der Eichel eine 1,5 zu 1,5 cm große bräunlich schwarze, trockene Kruste. Die Harnröhrenmündung ist verklebt. Kein Samenaustritt.

...Der beschnittene Penis. Blut auf der Eichel. Dies waren die zwei Feststellungen des nüchternen Obduktionsberichtes, die in meinem Gedächtnis haften blieben. Sie mochten im Gesamtkontext des Berichtes keine herausgehobene Bedeutung haben - auch wenn ich davon ausging, dass es sich bei der so verlegen ungenau beschriebenen “bräunlich schwarzen, trockenen Kruste” um Blut handelte - für mich waren sie die Zusammenfassung des Unaussprechlichen: Ich sah in ihnen die gequälte, geschlagene Kreatur vor mir, ihre Demütigung, den Verlust ihrer Würde, ihre Folter durch die unmenschlichen Peiniger...

Schlusssequenz:

Ich kaufte eine Fahrkarte.
"Wohin?" fragte der Beamte.
"Nach irgendwo", antwortete ich.
Der Beamte sah mich verdutzt an.
Aber bevor er etwas sagen konnte, verloren wir uns buchstäblich aus den Augen. Dunkelheit löschte uns aus wie ein Zimmer, in dem plötzlich das Licht ausgeht. Der Strom war ausgefallen.
Ich vernahm den Tritt grob genagelter Stiefel auf dem Bahnsteig, eine befehlsgewohnte Stimme kommandierte "Halt!"
Und aus einem Lautsprecher, der trotz des Stromausfalls offensichtlich noch funktionierte, plärrte eine Stimme: „Nächster Halt Dachau“.

Kommentar:
Wasserproben aus dem Langwieder Autobahnsee am Rande des Dachauer Moors hatten ungewöhnlich hohe Schwefelwerte ergeben. Daraufhin behaupteten böse Zungen, das läge an der Nähe zum ehemaligen KZ.