Wenn die Nacht zur Qual wird
Pressetext verfasst von Klaus Janich am Mo, 2016-09-12 10:44.Normalerweise legt der Mensch sich schlafen um sich auszuruhen und zu erholen von den Aktivitäten des Tages. Der Körper kommt zur Ruhe, entspannt sich und ermöglicht die Regeneration für den nächsten Tag. Doch für einen Teil der Bevölkerung ist das ganz anders. Sie wachen Nachts auf, haben unruhige Beine, verspüren ein Kribbeln oder Schmerzen im Körper. „Es ist immer wieder furchtbar so aufzuwachen“, schildert die Betroffene Marianne W.. „ Meine Beine zucken und sind ganz unruhig, mir ist heiß und mein Herz rast. Das Einzige was mir dann hilft, ist aufzustehen und umherzugehen. Manchmal hilft es mir etwas zu essen, manchmal lege ich die Wäsche zusammen, um irgendwas zu tun. Nach einiger Zeit kann ich mich dann wieder hinlegen und weiterschlafen. Aber erholsamer Schlaf sieht anders aus!“ Geschätzte 5-10 % der Bevölkerung leiden unter diesen Beschwerden, die englisch als Restless-Legs-Syndrom (RLS) bezeichnet werden. In Deutschland wird es zumeist als „Rastloser Schlaf“ oder „Unruhige Beine“ bezeichnet. Die Folge sind für die Betroffenen oft gravierend: Chronische Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen. Auf Dauer sind auch allgemeiner Leistungsabfall, soziale Isolation und in schwerwiegenden Fällen Depressionen zu beobachten. Die Ursachen des Restless-Legs-Syndroms sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Als Behandlung gilt eine medikamentöse Therapie oft als unausweichlich. „Medikamente wollte ich auf Dauer nicht nehmen. Da klar war, dass dadurch die Symptome nicht auf Dauer verschwinden. Ich wollte eine grundlegende Besserung“ schildert Marianne W. „Zum Glück bin ich durch eine Bekannte auf die Traumatherapie Somatic Experiencing hingewiesen worden. Ich bin zu dem Traumatherapeuten Klaus Janich hier in Kiel gegangen, der hat mir zum ersten mal eine für mich schlüssige Erklärung für die Ursachen meines Leidens gegeben. Herr Janich meinte, häufig sei die Unruhe der Betroffenen eine Nachwirkung eines traumatischen Erlebnisses. Weil ich in einer lebensbedrohlichen Situation im Krankenhaus nicht weglaufen konnte und durch die Narkose auch betäubt war, blieb mein Impuls zu fliehen im Körper stecken und wenn ich jetzt im Schlaf zur Ruhe komme, taucht aus der Tiefe dieses Wegwollen auf, welches sich in meiner Unruhe und meinen rastlosen Beinen zeigt“
„Dieser Erfahrung von meiner Klientin liegt die grundlegende Erkenntnis zugrunde, dass unser Nervensystem zuweilen mit der Verarbeitung von traumatischen Ereignissen überfordert ist“ meint Janich. „In lebensbedrohlichen, überwältigenden Situationen, wie im Krieg, bei OP´s, Unfällen oder körperlicher Gewalt wird das Nervensystem hochgradig aktiviert. Der Mensch ist dann bereit sich zu verteidigen oder gegebenen falls zu fliehen. Wenn dies nicht möglich ist, kollabiert das System und eine Schreckstarre tritt ein. Gelingt es später nicht, die körperliche Erregung wieder herunterzufahren, bleibt der Schrecken und die tiefe Unruhe im Körper stecken und tritt dann auf, wenn wir uns entspannen. Zum Beispiel in der Nacht. Unterstützt man das Nervensystem die ursprünglichen Impulse zu Ende zu bringen, kehrt Ruhe und Frieden ein. Der Schrecken hat ein Ende“
„Das kann ich nur bestätigen“, sagt Marianne W..“Durch die Therapie hat die Unruhe stark abgenommen. Mittlerweile schlafe ich meistens wieder durch und die Wäsche sortiere ich mit Freude tagsüber.“