Wer hinterherlaufen muss, hat es schwer

Genau wie beim Sport entscheidet auch im Leben oft der Start. Ein guter Start beschert einen Vorsprung. Wer einen schlechten Start hat muss erst mal hinterher laufen.
Der Start ins Berufsleben beginnt heute nicht mehr, wenn die Schule vorbei ist. Er beginnt auch nicht, wie die meisten Leute glauben mit der Einschulung. Nein er beginnt im Kindergarten. Wer einen Kindergarten ohne Vorschule durchlaufen muss, läuft von Beginn an hinterher.
Eine Schulklasse ist kein Pfadfinder-Camp in dem der Kleinste das Marschtempo vorgibt. Die Schule orientiert sich am Klassendurchschnitt. Wenn 80% der Schüler Vorschule hatten und 20% nicht, dann sind 20% dazu verdammt hinterher zu laufen. Die Probleme werden dann in der zweiten oder dritten Klasse sichtbar. Leider werden die Lücken, die auf die fehlende Vorschule zurückzuführen sind, oft nicht erkannt und dem Schüler mangelnde Begabung, fehlende Reifen oder sonst etwas zugeschrieben.
Als größtes Manko im BRD-Bildungssystem wird immer wieder die Chancen Ungleichheit hervorgehoben. Bei allen internationalen Vergleichsstudien schneidet die BRD diesbezüglich schlecht ab. In den Bildungsberichten wird das veraltete dreigliedrige Schulsystem als Ursache thematisiert. Nicht zu Unrecht. Der Zugang zu Realschule und Gymnasium ist vom Notendurchschnitt abhängig. Mitte der vierten Klasse fällt schon die Entscheidung. Eine brauchbare Alternative bildet die Integrierte Gesamtschule. Allerdings zeigen die Statistiken, dass die Problematik damit nicht vollständig gelöst wird. Es gibt tiefer liegende Aspekte. Wer hinterher läuft, der läuft auch in der Gesamtschule hinterher.
Völlig unverständlich, dass in einigen Bundesländern offensichtlich keinen großen Wert auf Chancengleichheit am Schulbeginn gelegt wird. Es bleibt der Initiative der Kindergärten überlassen, ob sie Vorschulprogramme anbieten oder nicht.
Ein vollständiger Artikel zu diesem wichtigen Thema ist unter http://beratungnachhilfe.de/home/journale/journal%204.html zu finden.