Grünen-Chef Hofreiter fordert „runderneuerten Emissionshandel“

Der Emissionshandel der EU gibt Industrie und Energiewirtschaft bisher kaum Anreize, in klimafreundliche Techniken zu investieren. Eine Reform wird diskutiert – bislang ohne Einigung in Brüssel. Daher fragte BIZZ energy today bei fünf hochkarätigen Politikern und Experten nach und stellte ihnen die Frage des Monats: „Ist der Emissionshandel noch zu retten?“

Datum: 04.02.2015

Der grüne Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter drängt auf einen runderneuerten Emissionshandel. „Die überschüssigen mindestens zwei Milliarden Zertifikate sollten dauerhaft aus dem Rennen genommen werden. Eine Marktstabilisierungsreserve muss spätestens im kommenden Jahr eingeführt werden“, antwortet Hofreiter auf die Frage des Monats von BIZZ energy today (Februar-Ausgabe, EVT 02.02.2015).

Thomas Bareiß, Beauftragter für Energiepolitik und Mitglied im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hält dagegen: „Der Emissionshandel funktioniert, das EU-Klimaschutzziel für 2020 werden wir erreichen.“ Er dürfe aber nicht zum Finanzierungsinstrument der öffentlichen Haushalte verkommen, so Bareiß weiter. Und „nationaler Aktionismus wie ein deutscher Kohleausstieg schwächen und konterkarieren den Emissionshandel.“

Der Blick müsse endlich auf das Ganze gerichtet werden, fordert Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Müller warnt, dass Europa beim Klimaschutz erneut in die nationale Kleinstaaterei zurückzufallen könnte. „Klimaschutz ist eine gesamteuropäische und globale Herausforderung und bedarf deshalb europäischer und globaler Lösungen.“

Ab Donnerstag (05.02.2015) veröffentlichen wir auf www.bizzenergytoday.com täglich eine Antwort eines hochkarätigen Politikers oder Experten auf die Frage des Monats Februar: „Ist der Emissionshandel noch zu retten?“


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