Anleger und Investoren bevorzugen Unternehmensanleihen

An den Finanz- und Kapitalmärkten weltweit ist ein großes Interesse an Unternehmensanleihen zu beobachten. Das bedeutet wachsende Nachfrage der privaten Anleger und professionellen Investoren auch an deutschen Unternehmensanleihen, erläutert Dr. Lutz WERNER, Vorstand und alleiniger Gesellschafter der Hi-Tech Media AG sowie Herausgeber des www.Anleger-Beteiligungen.de und des www.Investoren-Brief.de

Das hat die F.A.Z. nicht zuletzt veranlasst, im April 2013 den F.A.Z.-Index für deutsche Unternehmensanleihen aufzulegen.

Dieser Index sieht folgendermaßen aus:

  • im Index sind aktuell 67 Unternehmen vertreten,
  • jedes Unternehmen ist mit maximal zwei Anleihen im Index,
  • insgesamt enthält der Index 103 Anleihen deutscher Unternehmen,
  • die Mindestgröße für eine Anleihe beträgt 500 Mio. €; dieses Kriterium soll die ausreichende Handelbarkeit der Anleihen sicherstellen,
  • die Restlaufzeit beträgt mindestens ein Jahr. Fällt eine Anleihe darunter, wird sie zum Quartalsende ersetzt.

Der F.A.Z.-Anleihe-Index ist in den letzten 11 Monaten um 2,5% gestiegen. Das spiegelt zweierlei wider:

  1. Die große Nachfrage der Anleger und Investoren an Unternehmensanleihen,
  2. Die insgesamt niedrigen Zinsen und gefallenen Renditen für Anleihen aller Art..

So sind die Kurse vieler Anleihen kräftig gestiegen. Das bedeutet aber zum Leidwesen für den Anleger und Investor fallende Renditen.

Das freut natürlich die kapitalsuchenden Unternehmen, die sich an den Finanzmärkten sehr günstig finanzieren können. Diese für sie günstige Ausgangslage haben die Unternehmen auch kräftig genutzt. Bei rekordniedrigen Zinsen finden die Unternehmen dennoch bei Anlegern und Investoren eine ausreichend hohe Nachfrage. So läuft das Geschäft für Unternehmensanleihen gut:

  • die Unternehmen können sich am Finanzmarkt zu günstigen Zinsen finanzieren,
  • die Anleger und Investoren weichen auf Unternehmensanleihen aus, weil diese gegenüber Bundes- bzw. Staatsanleihen eine auskömmliche Rendite versprechen.

Diese rekordniedrigen Zinsen für Bundesanleihen, Bankeinlagen usw. haben aber auch ihre Auswirkungen am Kapitalmarkt für Unternehmensanleihen. Von den 103 Unternehmensanleihen im F.A.Z.-Index weisen 38 Anleihen eine auf ein Jahr gerechnete Rendite von weniger als 1% auf. Bundesanleihen mit entsprechender Restlaufzeit rentieren derzeit sogar nur mit 0,6%.

Es gibt aber auch Unternehmensanleihen der besten Adressen mit weniger als 1% Rendite. Hier sind Anleihen der
renommiertesten Namen der deutschen Industrieunternehmen zu nennen: BOSCH, Linde, BMW, Siemens.
Der F.A.Z.-Anleihe-Index weist aber auch Unternehmen mit höheren Renditen von z.B. über 5%, ja auch über 7% auf. Hier gilt natürlich und uneingeschränkt die alte Kapitalmarktweisheit: Höhere Rendite gleich höheres Risiko. Als Beispiel sei die Anleihe des Kabelnetzbetreibers Unitymedia Kabel BW genannt, die über ein Rating von „B“ verfügt und damit dem spekulativen Bereich zuzuordnen ist. Die Anleihe mit einer Laufzeit bis Ende 2019 rentiert mit 7,5%.