Wo bleibt der Winterdienst!

Ist Ihnen das auch schon mal passiert?
Sie trauten Ihren Augen nicht, als Sie am Morgen aus dem Fenster blickten. Jungfräulich glitzerte der Schnee vor Ihrem Hauseingang und vom Winterdienst fehlte jede Spur. Die Folge: Schlitternde Autos, rut­schende Fußgänger und fluchende Bürger.
Dabei war doch laut Zeitung klar, dass der Schnee kommt. Was war passiert? Hatte der Winter­dienst wieder einmal verschlafen?

Eine herzliche Einladung
Über das Wetter reden, berichten und schreiben viele Medien. Ich lade Sie herzlich dazu ein, mal wirklich mitzumachen und so zu sagen "von der Front" zu berichten. Gerne bin ich ihr Gastgeber, ob im Innendienst oder noch besser bei der harten Arbeit vor Ort. Live und tagesaktuell, wenn es brennt, und über 40 Mitarbeiter im Einsatz sind.

Ein paar Stichpunkte, wie der Winterdienst bei Privatunternehmen funktioniert:

Der Mensch – oder wie viele sagen "Hätte er halt was gscheit's gelernt"
Da kein Mensch alleine vom Schneeräumen leben kann, haben viele Winterdienstler noch einen Hauptjob, wie zum Beispiel als Hausmeister oder Gebäudereiniger. Das bedeutet, dass die meisten vor diesem Hauptjob, ab ca. 03:30 Uhr und oft auch noch danach ein paar Arbeitstunden dazuhängen, wodurch dann schnell täglich 14 oder sogar 16 Arbeitsstunden zusammen kommen – und das nicht nur einen Tag in der Woche, denn häufig schneit es über mehrere Tage. Sicherlich, Winterdienst ist ein gut bezahlter Job, aber wer ist noch bereit, ähnlich wie die Feuerwehr oder der Notarzt, fast rund um die Uhr Bereitschaftsdienst zu leisten?

Der Verkehrsflächenbenutzer – oder auch "der König" namens Kunde

Er bezahlt den Winterdienst und dieser ist nicht billig, er bezahlt das Streumaterial und letztendlich auch die Entsorgungsgebühren hierzu. Für sein liebes Geld erwartet er natürlich immer, dass er gerade dann nicht durch den Schnee behindert wird, wenn er selbst zu Fuß oder mit seinem Fahrzeug unterwegs ist. Winterdienst ist aber eher eine Nachtarbeit und hier liegt oft das Problem zwischen Kunden und Dienstleistungsunternehmen.
Verkehrsflächen, wie Straßen, Parkplätze und nicht zuletzt Gehwege, lassen sich leider nur dann rationell räumen und abstreuen wenn sie:

1. Zunächst einmal von Schnee und Eis bedeckt sind. Winterdienst auf Vorrat ist leider nicht möglich, so wie die Feuerwehr zunächst das Feuer braucht um zu Löschen, benötigt der Schneeräumer den Schnee um zu
räumen.
2. Die zu räumenden Flächen sollten frei und möglichst nicht durch parkende Autos behindert sein, denn sowohl Schneepflug als auch Schneeschieber werden sonst nie fertig mit der notwendigen Arbeit.
3. Der "Winterdienstler" selbst sollte nicht im Verkehrschaos stecken bleiben. Dies ist jedoch sehr oft der Fall, wenn es zum Beispiel – genau dann notwendig war zu räumen wenn der lästige Berufsverkehr einbricht.

Das Risiko

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein fleißiger "Winterdienstler" und plötzlich um 03:00 Uhr klingelt das Telefon und sie müssen zum Wintereinsatz. Sie gehen aus der Haustüre – aber niemand hat für Sie geräumt, und Sie steigen in ihr Auto – doch München liegt unter einer weißen Schneedecke begraben, selbst der Mittlere Ring ist fast noch jungfräulich weiß und neben den Nachtschwärmern und Taxis sind nur gelbe Blinklichter der anderen Winterdienstfahrzeuge zu sehen. Wer trägt die Verantwortung oder zahlt Schmerzensgeld bzw. Schadenersatz, wenn, der "Winterdienstler" selbst, ins Rutschen kommen?

Die Entscheidung…
… ist nicht leicht! Wann ist der richtige Zeitpunkt ge­kommen einen Winterdienst-Einsatz zu starten?
Ist es vielleicht noch zu früh, jetzt schon das ganze Pulver zu verschießen? Die Erfahrung hat uns schon oft gezeigt, dass es ge­rade dann, wenn man mit dem Schnee­räumen fast fertig ist, erst beginnt richtig zu schneien. In solch einem Fall, wäre es besser gewesen, noch eine Stunde zu warten – denn die bereits geleistete Arbeit war somit umsonst.

Die Kosten

Wer bezahlt den Luxus, den wir uns alle leisten? Wir alle – durch Gebühren, Mieten und Nebenkosten. Nichts ist umsonst, außer ein Winterdiensteinsatz, der wirklich für die Katz war, weil zwei Stunden später, die Sonne alles wieder weggetaut hat.
Manche unserer Kunden glauben, weil sie den Winterdienst pauschal bezahlen, dass die Schneeräumer nicht oft genug kommen können. Kostet ja nicht zusätzlich. Richtig! Das ist unser Unternehmerrisiko, aber langfristig gesehen, hat es finanzielle Auswirkungen, wenn der Schneeräumer alle zwei Stunden anrücken muss. Andere Kunden, die pro Einsatz abrechnen, wäre es am liebsten, sie würden nie jemanden beim Schneeräumen "erwischen", denn das kostet ja richtig Geld.
In der Praxis sieht es dann so aus, dass sich die Pauschalkunden von Hausnummer 98 im Frühjahr 2011 beschweren "Der Schneeräumer war ja so gut wie nie da", jedoch die Bewohner von Hausnummer 99, deren Abrechnung per Einsatz erfolgt, behaupten man hätte Sie mit 40 Winterdiensteinsätzen über den Tisch gezogen.

Der Wettbewerb – oder das umweltbewusste Verhalten
Ganz ehrlich, wenn ich selbst so durch München fahre um zum Beispiel mein Personal zu kontrollieren, stelle ich kaum eine Reklamation fest. Dabei erkenne ich mit meinem seit über 25 Jahren geschulten Auge, dass die Gehwege der Nachbarobjekte oft mit viel zu viel Salz behandelt wurden. Doch das Streuen von Salz ist laut der Stadt München eigentlich verboten. Zwar bekommt der Fußgänger dadurch einen schwarz glänzenden Gehweg, aber nur durch ein Verbrechen an unserer Natur.
Wundern Sie sich also nicht – oder schreiben es der Fleißigkeit des Schneeräumers zu, wenn Sie einen blank geräumten Gehweg sehen. Salzen ist und bleibt verboten!

"Winterdienst ist ein Kampf gegen die Natur, den der Mensch niemals ge­winnen wird!"


Albertus Magnus GmbH

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