Das Reformationswerk Johannes Calvins und die bewegte Geschichte der Hugenotten

Im 16. Jahrhundert, dem Zeitalter der Reformationen, entstand neben der bereits vorhandenen römisch-katholischen Kirche und den orthodoxen Ostkirchen aus der römischen Kirche heraus eine dritte christliche Kirche: die protestantische Kirche. Diese spaltete sich von Anfang an in drei Hauptzweige auf: in die lutherische, die reformierten und die anglikanischen Kirchen.
Hugenotten sind die französischen Protestanten. Sie sind Kinder der reformierten Reformation, und zwar in der Form, wie sie
weitgehend vom Franzosen Johannes Calvin geprägt wurde.

Die Hugenotten
Geschichte, Glaube und Wirkung
Eberhard Gresch
Evangelische Verlagsanstalt GmbH
http://www.new-ebooks.de/ebooks/24969

Er war ein am römischen Recht geschulter Jurist und hatte sich selbst grundlegend theologisch gebildet. Wichtige Orientierungen waren für ihn der Humanismus, die antike Philosophie und das göttliche Gesetz. Seine Antwort auf die anstehenden Probleme des 16. Jahrhunderts blieb nicht beim Heil des einzelnen Menschen stehen, sondern war auf eine durchgreifende Reform des gesamten kirchlichen und weltlichen Lebens gerichtet. Mit seinem Ruf nach Bildung, Verantwortung, Engagement und Verdienste anstatt des Herausstellens von (Geburts-)Privilegien traf er den Nerv des aufstrebenden Bürgertums. So fand seine Reformation unter maßgeblicher Beteiligung der Stadtbürger statt. Im schweizerischen Genf, wo Calvin hauptsächlich wirkte, begann sie als politische Reform, ehe er die Genfer Kirche zum Vorbild auch für andere Kirchen machte.
Im Vergleich zu anderen Glaubensrichtungen hatten die Hugenotten nicht nur andere Glaubensinhalte, sondern glaubensbedingt auch andere Verhaltens- und Lebensweisen.
Im katholischen Frankreich wurde ihr Glaube bis zur Französischen Revolution meistens nicht geduldet. Deshalb verließen fast 200 000 ihre Heimat. Den anderen versuchte dann der Staat, den katholischen Glauben mit drastischen Maßnahmen aufzuzwängen.
Hugenotten flüchteten in viele Länder der Alten und Neuen Welt. Dort hinterließen sie, ihre Nachfahren und auch ihre Nacheiferer deutliche Spuren. Heutzutage gelten sie als Wegbereiter der Gewissensfreiheit und als Beispiel für Standhaftigkeit und die Notwendigkeit religiöser und bürgerlicher Toleranz. An mehreren Zufluchtsorten sind sie – unter Beachtung ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten – auch Beispiel für die Eingliederung von Flüchtlingen, ebenso für eine praktizierte Toleranz. Die Geschichte der calvinischen Reformation und der Hugenotten ist ein wesentlicher Teil der Weltgeschichte.


Über Erhard Coch

Vorname
Erhard

Nachname
Coch

Adresse

Berlin

Homepage
http://www.new-ebooks.de

Branche
Erhard Coch ist Autor verschiedener Bücher und Essays.