Mörderische Fluten
Eigentlich wollte die junge Kriminalkommissarin Franziska Steinbacher gerne Urlaub nehmen, um mit ihrem Geliebten romantische Tage im Süden zu verbringen. Doch ihre Pläne werden von einem Leichenfund durchkreuzt. Dagmar Isabell Schmidbauers Krimi „Und dann kam das Wasser“ (Edition Renumero, ET: 04. November) spielt zu einer Zeit in Passau, in der die Bewohner eigentlich ganz andere Sorgen haben als eine Leiche. Ein Hochwasser überflutet große Teile der Stadt, besonders stark betroffen ist das Örtl, die Passauer Ortsspitze, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen. Genau hier taucht ein unbekannter Toter auf, der aufgrund der Wassermassen nicht geborgen und daher auch nicht obduziert werden kann. Die Ermittlungen laufen schleppend, als auch noch ein vermeintlicher Suizid Franziska Steinbacher und ihren Kollegen Hannes Hollermann in Anspruch nimmt. Nach und nach kann der Leser Zusammenhänge erahnen, die das Kripoteam erst ermitteln muss.
Bereits 2012 hatte Dagmar Isabell Schmidbauer die Idee, den dritten Band der Serie in den Kontext einer Flutkatastrophe zu integrieren. Die reale „Jahrhundertflut“ überschwemmte Passau im Frühsommer 2013 und veranlasste sie dazu, den fast fertigen Text umzuschreiben. Durch die eindringliche Schilderung der Fluttage erzeugt sie eine ganz besondere Atmosphäre, die den Leser regelrecht fesselt, dabei das Schicksal der Betroffenen aber sehr
behutsam behandelt.

Dagmar Isabell Schmidbauer
Und dann kam das Wasser
Edition Renumero
ca. 395 Seiten
ET 04.11.2013
€ 12,80 [D] / € 13,20 [A], ISBN 978-3-943395-02-0